Ravensburg: Wie die Stadtverwaltung die MIGRATION - hier: Emigration - "alt" eingesessener Bürger und Bürgerinnen in andere Städte erleichtert ...
Die Sorgen und teilweise unerträglichen (!) Zustände der Ravensburger Mitmenschen aus der "Olgastraße" zeigen nicht nur ein zeitlich punktuelles oder gar gesellschaftlich partielles Problem in der sich selbst so nennenden "Oberschwabenmetropole" auf, sondern es geht da um wesentlich mehr und um Grundsätzliches.

Es war die Ravensburger Redaktion der "Schwäbischen Zeitung" welche vor wenigen Wochen die Sorgen der Mitbürger und Mitbürgerinnen aus der hiesigen Olgastraße aufgriff. Letztere nämlich litten zu diesem Zeitpunkt dermaßen unter dem durch ihr Wohnquartier geschleusten Autoverkehr, dass so mancher/manche von ihnen offen Abwanderungsgedanken äußerten.
Der Ravensburger Blogger welcher hier schreibt, griff diese Sorgen in Form einer Petition und Kontaktaufnahme zu den Anwohnern auf, da er selbst in einer hochfrequentierten Rennstrecke junger Autofahrer wohnt und daher in etwa nachvollziehen kann, was jene Mitbürger/innen bewegt.
Diese Petition wurde schriftlich per zugelassener E-Mail bei der Ravensburger Stadtverwaltung eingereicht und parallel dazu ins Internet gestellt. Da hat sie immerhin 70 Unterschriften erreicht, was - so die Reaktion der Verkehrs-Betroffenen - ein gutes Ergebnis für "unsere" doch relativ recht kleine (und einst beschauliche) Olgastraße ist. Aber wie schon erwähnt: Für den Erfolg einer Petition ist letztlich ihre Relevanz entscheidend und nicht die womöglich hohe Anzahl von Mitzeichner/innen.
Zwischen diesen beiden Aktionen (Presse und Blogger) gab es wohl Gespräche zwischen der Stadtspitze und den Leidgeprüften, welche aber Vertröstungen (nach Wegfall einer bestimmten Baustelle) und das Aufstellen eines "Smiley", der zum langsamen Autofahren auffordert, zur Folge hatten. Von einer Wiederöffnung des seit 2021 für den Autoverkehr gesperrten "Hirschgraben" (Straße) aber, wollten die Bürgermeister nichts wissen. Doch gerade diese seit vier Jahren nur für Stadtbusse erlaubte Trasse, ist der eigentliche Grund für den üblen Zustand in der Olgastrasse - vor allem abends, des nachts, an den Wochenenden und zu bestimmten Festzeiten (Weihnachtsmarkt, Fasnet, Heimatfest usw.).
Es zeigt sich nun - im Nachgang zur Zeitungsmeldung und Petition - dass die Sperrung des "Hirschgraben" und des dadurch generell höheren Verkehrsaufkommens in der erwähnten Wohngasse "Olgastraße" der berühmte - in diesem Fall große - TROPFEN ist, welcher das FASS zum ÜBERLAUFEN gebracht hat (siehe die Eingangssequenz dieses Blogartikels).
Denn was zuvor "nur" angedeutet gemeint war, wird nun zur Realität. Anwohner migrieren (= bewegen) respektive emigrieren (= auswandern) - weg von der Olgastrasse. Aber nicht etwa in ein anderes Wohnquartier derselben Stadt, sondern gleich in eine ganz andere. Und das hat seine Gründe.
Wie gesagt: Das "Fass" = die Stadt Ravensburg sei voll, so die Signale aus der einst beschaulichen Gasse. Voll mit Lärm zwischen Garten- und Schussenstrasse im Norden, Karl-, Ziegel-, See- und Olgastrasse in der Mitte und Hindenburgstrasse (Blogger: wieso heißt die eigentlich noch so?) und Weissenau im Süden. Dazu komme die zunehmende Vermüllung in den zurückliegenden Jahren, überall gebe es Ampeln, Staus und Hektik, Lärm und Gestank -- so ist es gegenüber dem Blogger aus der Olgastraße zu hören. Und dann die "Sicherheitslage", über die man/frau sich lieber nicht vertiefend äußern will.
In Summa: RAVENSBURG - ein gemütliches Städtchen - das sei irgendwann mal so gewesen, aber das ist es heute nicht mehr - und "soo toll wie hier immer alle tun, ist Ravensburg auch wieder nicht", heißt es resignierend.
Also wird die Stadt für immer verlassen, was man/frau EMIGRATION (= Auswanderung, das Gegenteil von Immigration = Einwanderung) nennen kann, oder wie die Zeitung es formulierte: FLUCHT!
Die Ravensburger Stadtverwaltung scheint diese MIGRATIONSBEWEGUNG ("Emigration" = Auswanderung, siehe oben) auch noch zu unterstützen. Beispielsweise durch das kostenlose Parken (1. Stunde, in der viel erledigt werden kann) in der Tiefgarage unter dem Stadtzentrum, werden noch mehr Autos mitten in die Stadt gelockt, wird noch mehr CO2 auf die Menschen gelegt und noch mehr Lärm generiert. Nur ein (1) Beispiel von vielen (~~~~~~~~~~).
Blogger: Würden in der Olgastrasse junge Klimaaktivist/innen wohnen und leben, dann hätten diese längst einen Demonstrationszug durch die Stadt und eine entsprechende Veranstaltung auf dem Marienplatz - noch vor der Eröffnung des Lärm und Hektik vermehrenden Weihnachtsmarktes - angemeldet und veranstaltet. Womöglich hätten sie auch durch ein stilles "Sit-in" die Olgastrasse für den Straßenverkehr blockiert (ohne Klebstoff natürlich), um ihren Mitbürger/innen ein paar ruhige Stunden zu bescheren.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden.