Wohin die Steuergelder in und um Ravensburg fließen - Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes ...
Stefan Weinert, Blogger mit Aussicht
Erst hieß es, hier käme das neue Landratsamt hin; es sollte so round-about 1/2 Milliarde Euro kosten. Doch das wurde gecancelt. Stattdessen war der Plan, hier die neue Edith-Stein-Schule - bisher auf der Burachhöhe neben "Sankt Konrad" gelegen - für eine ebenfalls recht hohe Summe ("nur" 0,1 Milliarden Euro) zu errichten. Auch das wurde jetzt ad acta gelegt, wenngleich immerhin bereits 5,7 Millionen Euro für die Planung des Neubaus ausgegeben wurden. (SZ) Geld, welches vom "Bleicherbach" weggespült wurde und auf dem Weg in den Bodensee versickert ist.
"Bleicherbach"? Wo liegt der denn und gibt es den überhaupt? Jawohl, den gibt es. Der nämlich fließt von besagter Burachhöhe unter der Gartenstraße (B30) hindurch und durch das Areal der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft (Asylbewerberheim) in der Gartenstraße - vis a vis CHG und dem neuen Kaufland (früher "real") - an der Grenze zur Nachbarstadt Weingarten.

Diese Behelfsunterkunft - in welcher der Blogger jahrelang Flüchtlinge betreute und dort eine Zeitlang auch sein Büro hatte - wurde in den Jahren 2017/18 abgerissen. Und genau dort sollten die neue Edith-Stein-Schule respektive "zuvor" das neue Landratsamt errichtet werden. Woraus bekanntlich nichts wurde und auch nichts wird. Das findet der schreibende Blogger gut. Denn hier - so sein Anliegen gegenüber den Behörden im Jahr 2019 - sollte doch lieber ein Biotop seinen Platz finden. Wie es ihm damit erging, ist dort nachzulesen.
Dort heißt es unter anderem: "Nun hatte ich Mitte des Jahres 2019 der Stadtverwaltung Ravensburg vorgeschlagen, dass Gemarkungsgrundstück der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft nicht zu überbauen, sondern es als Biotop zu belassen und als solches noch zu optimieren. Ich erhielt nie eine Antwort. Daraufhin schrieb ich im November 2019 einem CDU-Stadtrat, der auch im Kreistag sitzt, eine entsprechende Mail und erhielt von ihm folgende Antwort:
"Lieber Herr Weinert, danke für Ihr Schreiben. Auch wenn wir sicher unterschiedliche Richtungen vertreten, bin ich überzeugt, dass es uns immer um die Sache geht und dies ist für manche eher belastend. Eine lebendige Demokratie lebt aber vom sich einmischen. Als Mandatsträger bin ich dies unserer Bevölkerung besonders schuldig. Natürlich ist Ihr „Biotopvorschlag“ im Rahmen der laufenden Überlegungen nicht realisierbar. Ich bedaure aber, dass unsere Verwaltung auf Ihr Schreiben nicht antwortete. Mit freundlichen Grüßen" [das hat sie bis heute nicht getan]
Stattdessen wurde das knapp zwei Hektar große Filetstück eingeebnet und dient bis dato einem großen Pharmaunternehmen als Parkplatz für seine Bediensteten ...