Auch wenn es in der Nacht zunächst keine großflächigen Überflutungen gab, wird vielerorts ein Jahrhunderthochwasser befürchtet. Erste Landkreise haben den Katastrophenfall ausgerufen.
Die Lage spitzt sich immer weiter zu. Alle Entwicklungen rund um die Wetterlage in Deutschland findet Ihr hier im Unwetter-Ticker.
3. Juni, 13.33 Uhr: Tonnenschwere Sandbehälter gegen das Hochwasser
Um Anwohner nahe der Donau in Straubing vor dem Hochwasser zu schützen, haben städtische Mitarbeiter eine Schutzmauer aus extragroßen Sandsäcken errichtet.
Die sogenannten Big Packs fassen jeweils rund 1,8 Tonnen Sand, sagte ein Mitarbeiter am Montag. Seit dem Vortag waren sie mit den Arbeiten beschäftigt. Die Barriere entlang einer Wohnsiedlung im Regierungsbezirk Niederbayern ist etwa 400 Meter lang.
3. Juni, 13.31 Uhr: Wassermassen reißen in Hochwasserort im Südwesten Autos mit sich
Wassermassen haben im Hochwasserort Rudersberg in Baden-Württemberg Autos mit sich gerissen.
Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen, wie auf Bildern vom Montag zu sehen ist. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an. Der Ort im Rems-Murr-Kreis war besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen.
3. Juni, 12.58 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert
In Deggendorf in Niederbayern ist wegen des Hochwassers ein Passagierschiff evakuiert worden.
Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Montag. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren handle es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter. Boote waren im Einsatz, um die Menschen an Land zu bringen.
3. Juni, 11.34 Uhr: Leiche nach Überflutung von Keller gefunden
Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt.
Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
3. Juni, 11.19 Uhr: Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen.
Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: "Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist", sagte sie am Montag. "Da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind."
3. Juni, 9.32 Uhr: Suche nach vermisster Frau in überflutetem Keller läuft weiter
Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt.
Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. "Der Einsatz läuft", sagte der Sprecher.
3. Juni, 9.01 Uhr: Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar im Landkreis Pfaffenhofen
Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen.
Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht.
3. Juni, 7.50 Uhr: Auch Regensburg ruft Katastrophenfall aus
Das Wasser der Donau steigt immer weiter - nun hat auch Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen.
Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7.00 Uhr dann 5,90 Meter.
Am Wochenende hatten bereits mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz.
3. Juni, 7.07 Uhr: In Fluten vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden
Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden.
"Die Suche wird weiter fortgesetzt werden", sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen.
Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.
3. Juni, 7.03 Uhr: Esslingen baut provisorischen Damm
Die Stadt Esslingen am Neckar baut einen provisorischen Damm, um eine vorhergesagte Überflutung von Teilen der Innenstadt zu verhindern.
Der Scheitelpunkt werden am frühen Montagmorgen erwartet, eine Überflutung der Kanäle im Innenstadtbereich könnte die Folge sein, teilte die Stadt mit.
3. Juni, 7.02 Uhr: Ebersbach an der Fils bereitet einige Anwohner auf Evakuierung vor
Die stark vom Hochwasser getroffene Gemeinde Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart hat Anwohnerinnen und Anwohner einiger Straßenzüge auf Evakuierungen vorbereitet.
Die Menschen sollten Dokumente und das Nötigste zusammenpacken, um die Nacht außer Haus verbringen zu können, teilte die Stadt am frühen Montagmorgen via Facebook mit. Es sei wichtig, in den oberen Stockwerken von Häusern zu warten. "Die Feuerwehr Ebersbach kommt auf die Einwohner zu."
3. Juni, 7 Uhr: Unwetterwarnungen aufgehoben - aber Starkregen möglich
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat alle Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen für Deutschland aufgehoben.
Weiterhin gibt es demnach vor allem in Süddeutschland aber noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen, wie der DWD am frühen Montagmorgen mitteilte. Ab Mittag sollen dann vor allem Gebiete südlich der Donau sowie am Bayerischen Wald betroffen sein. Kleinräumig könnten dann auch Unwetter nicht ausgeschlossen werden.
3. Juni, 6.59 Uhr: Hochwasser an der Fils: Menschen in Uhingen aus Häusern geholt
Wegen Überflutungen im Filstal sind in Uhingen südöstlich von Stuttgart Menschen aus einigen Häusern geholt worden.
Wie ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen berichtete, gab es in dem Ort im Kreis Göppingen Evakuierungen. Menschen seien nach derzeitigem Überblick nicht zu Schaden gekommen.
3. Juni, 6.57 Uhr: Bahnverkehr im Süden bleibt stark beeinträchtigt
Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt.
Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht auf Montag mit: "Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt."
3. Juni, 6.54 Uhr: Hochwasser verlagert sich auf Donau
An den Zuflüssen zur Donau gehen die Fluten nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern vielerorts langsam zurück.
Hier seien die Höchststände weitgehend erreicht, hieß es in der Nacht zu Montag im Lagebericht. Nun konzentriere sich das Hochwasser zunehmend auf die Donau selbst. Neuerliche Regenfälle könnten den weiteren Rückgang allerdings verzögern. Zudem könne das Hochwasser auch wieder leicht steigen, aber ohne die Situation nach jetziger Einschätzung zusätzlich zu verschärfen, heißt es in dem Bericht.
3. Juni, 6.52 Uhr: Hochwasser im Rems-Murr-Kreis - Menschen eingeschlossen
Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg geführt.
Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen sagte. "In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet", sagte er. Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und werden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher. Einsatzfahrzeuge schafften es wegen der überfluteten Straßen nicht, in den Ort vorzudringen.
2. Juni, 21.40 Uhr: Auch Landkreis Straubing-Bogen ruft Katastrophenfall aus
Nach der Stadt Straubing hat nun auch der umliegende Landkreis Straubing-Bogen am Sonntagabend den Katastrophenfall ausgerufen.
"Die Maßnahme ermöglicht uns eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um dem zu erwartenden Aufwand zur Deichsicherung gerecht werden zu können", begründete die stellvertretende Landrätin.
Ein Anstieg des Pegelstandes der Donau über die Meldestufe vier hinaus werde noch in der Nacht auf Montag vorausgesagt. Das Landratsamt forderte die Menschen auf, sich von den Deichen und umliegenden Geh- und Radwegen fernzuhalten.
2. Juni, 21.30 Uhr: Damm durchweicht - Orte zwischen Donau und Schmutter werden evakuiert
Mehrere Ortschaften nahe der Donau und der Schmutter im schwäbischen Landkreis Donau-Ries müssen evakuiert werden.
Als Grund gab das Landratsamt in Donauwörth am Sonntagabend unter anderem die massive Durchweichung eines Dammes an. Betroffen sind die Orte Auchsesheim und Heißesheim sowie Teile von Nordheim, Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Urfahrhof.
Die Behörde rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren, das Notwendigste zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Zudem wurden Notunterkünfte bereitgestellt.
2. Juni, 18.59 Uhr: Landkreis Augsburg beklagt sich über Hochwasser-Spaziergänger
Hochwasser-Touristen machen den Helfern im Landkreis Augsburg zu schaffen.
Die Einsatzkräfte müssten sich vermehrt mit der Rettung von Personen beschäftigen, die trotz aller Warnungen auf Deiche, in Unterführungen und an oder in Gewässer gingen, teilte das Landratsamt mit.
Um die Rettungsteams nicht unnötig zu belasten, sollten die Menschen diese Gebiete meiden. "Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen", warnte die Behörde.
2. Juni, 18.52 Uhr: Wetterdienst warnt vor weiterem Starkregen im Süden
Am frühen Sonntagabend seien insbesondere im Raum Stuttgart extreme Regenmengen möglich, sagten die Meteorologen in Offenbach.
Auch an den Alpen könne es kräftige Gewitter mit Starkregen geben, außerdem von Sachsen bis ins südliche Brandenburg und nach Berlin hinein.
In der Nacht könnten der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald von teils kräftigen Gewittern, gebietsweise auch von mehrstündigem Starkregen betroffen sein.
2. Juni, 17.52 Uhr: Katastrophenfall in Straubing ausgerufen
Grund seien der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und der damit verbundene Kräfteaufwand, teilte ein Sprecher am Sonntag mit.
Der Pegelstand der Donau in Straubing stieg am Sonntagabend laut Stadt auf mehr als sechs Meter. Die Stadt erwartete deshalb, dass die Meldestufe 4 in den nächsten Stunden überschritten werden würde.
Die Sicherungsmaßnahmen gingen gut voran und würden fortgesetzt, hieß es. Zum Teil waren wegen des Hochwassers bereits Straßen gesperrt.
2. Juni, 17.50 Uhr: Bodenseekreis-Gemeinde warnt vor Hochwasser-Tourismus
Die teils überflutete Bodenseekreis-Gemeinde Meckenbeuren hat vor Hochwasser-Tourismus gewarnt.
Schaulustige würden Einsatzkräfte behindern und sich und andere in Gefahr bringen, teilte die Gemeinde mit. "Auch wenn es gerade weniger oder gar nicht regnet, werden Sonntagsspaziergänger gebeten, das Hochwassergebiet zu meiden, Sperrungen an Brücken und Straßen zu respektieren."
Immer wieder müssten Polizei und Feuerwehr Erwachsene und Kinder auf die lebensgefährliche Strömung aufmerksam machen. Die Schussen war am Samstagabend über das Ufer getreten und hat Straßen und Häuser in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell geflutet.
2. Juni, 17.24 Uhr: ADAC-Luftrettung in Bayern im Dauereinsatz
Die ADAC-Luftrettung ist wegen des Hochwassers in Bayern seit Samstag nach eigenen Angaben pausenlos im Einsatz.
Derzeit bereiten sich die Einsatzkräfte auf eine Verschärfung der Lage im Bereich der Donau vor, wie ein Sprecher sagte. Mittlerweile stünden zehn Rettungshubschrauber im Freistaat zur Verfügung, davon vier mit Winde.
Ein erster zusätzlicher Rettungshubschrauber mit Winde fliege seit Sonntag vom Klinikum Augsburg aus in die Hochwassergebiete und habe gleich in den ersten Stunden ein halbes Dutzend Menschen ausgeflogen.
2. Juni, 17.18 Uhr: Kommunen am Rhein ergreifen Schutzmaßnahmen
Wegen des Anstiegs des Rheins haben Kommunen in Rheinland-Pfalz Schutzmaßnahmen ergriffen. Im Koblenzer Stadtteil Neuendorf wurden Hochwasserschutzwände errichtet.
Die Experten rechnen mit einem Hochwasserscheitel von 6,5 Metern, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Auch die Zuflüsse des Rheins würden ansteigen. An ersten ufernahen Parkplätzen in Koblenz seien Halteverbote angeordnet worden.
Auch in Ingelheim und der Verbandsgemeinde Rhein-Selz werden Vorkehrungen getroffen. Ludwigshafen verstärkte zudem den Damm entlang des Rheins. Die Lage sei sehr dynamisch.
2. Juni, 16.46 Uhr: Katastrophenfall auch in Dachau ausgerufen
Wegen der kritischen Hochwasser-Entwicklung in der Gemeinde Petershausen und der angespannten Lage in anderen Gemeinden wurde der Katastrophenfall ausgerufen.
Der Schritt sei notwendig geworden, da die örtlichen Kräfte nicht mehr ausreichten, um die zahllosen Einsatzstellen in den kommenden Stunden abarbeiten zu können. Nun könnten Hilfeleistungen auch überörtlich in den Landkreis geschickt werden.
Im Landkreis Dachau waren in der Nacht die Pegelstände an der Glonn, der Maisach sowie der Amper gestiegen.
2. Juni, 16.42 Uhr: Katastrophenfall auch für Landkreis Kelheim ausgerufen
Aufgrund des Hochwassers ist auch für den Landkreis Kelheim in Niederbayern der Katastrophenfall ausgerufen worden.
"Die derzeitige Lage, verbunden mit den Prognosen hinsichtlich der Pegelstände, bleibt angespannt. Mit dieser Maßnahme möchten wir deshalb gewährleisten, dass Hilfeleistungen bestmöglich koordiniert und bewältigt werden können", sagte Landrat Martin Neumeyer (CSU).
Der Pegelstand der Donau in Kelheim hat am Sonntag den Angaben nach die höchste Meldestufe 4 auf der vierstufigen Meldeskala überschritten und sollte noch weiter steigen.
2. Juni, 16.28 Uhr: Bahn rechnet auch am Montag mit Einschränkungen
Fahrgäste müssen sich wegen der Unwetter in Süddeutschland auch am Montag auf Einschränkungen im Zugverkehr einstellen.
Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung daher auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschließlich Sonntag eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der Unwetterschäden verschieben möchten, kann später reisen.
Am Sonntag waren mehrere Fernverkehrsstrecken im Süden betroffen. Die Bahn riet von Reisen in Gebieten in Bayern und Baden-Württemberg ab, die von Hochwasser betroffen sind.
2. Juni, 16.22 Uhr: Stromversorgung in Teilen Bayerns beeinträchtigt
Die Überschwemmungen in Bayern haben in mehreren Landkreisen die Stromversorgung beeinträchtigt.
Vor allem die Landkreise Günzburg, Augsburg, Dillingen und Unterallgäu seien von lokalen Stromausfällen betroffen. Im Netz der Bayernwerk Netz GmbH konzentriere sich das Störungsaufkommen aktuell auf Oberbayern.
Verstärkt betroffen sei derzeit der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sowie der nördliche Landkreis Freising. Das Umspannwerk Reichertshofen sei zudem stromlos. Die Stromversorgung der Bevölkerung könne derzeit noch größtenteils über alternative Netzverbindungen sichergestellt werden.
2. Juni, 16.16 Uhr: Flüchtlingsunterkunft in Schwaben geräumt - Klinik wird evakuiert
Im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben ist eine Flüchtlingsunterkunft mit rund 220 Menschen wegen des Hochwassers evakuiert worden.
Die Betroffenen wurden laut Landratsamt in eine Halle einer Schule nach Neu-Ulm gebracht. Zudem sei die Stiftungsklinik in Weißenhorn vorsorglich evakuiert werde. Rund Hundert Menschen seien betroffen, darunter auch Intensivpatienten.
In Pfaffenhofen fiel zudem eine Kläranlage aus. Eine Pumpe des THW sei im Einsatz, um die Kläranlage zu sichern, hieß es. Aktuell bereiteten vor allem die Flüsse Roth und Leibi in der Landkreismitte und im nördlichen Landkreis Sorgen.
2. Juni, 16.11 Uhr: Unwetterwarnung vor schweren Gewittern für Oder-Spree-Kreis
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für den brandenburgischen Oder-Spree-Kreis eine amtliche Unwetterwarnung vor schweren Gewittern herausgegeben.
Bis Sonntagnachmittag bestehe bei der zweithöchsten Warnstufe die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, Gerüsten oder herabfallen Gegenständen. Ebenso seien Schäden an Häusern möglich sowie Erdrutsche und Hagel.
2. Juni, 14.16 Uhr: Boot der Wasserrettung kentert - Feuerwehrmann in Schwaben vermisst
In Offingen in Schwaben wird ein Feuerwehrmann nach einem Hochwasser-Einsatz vermisst.
Der 22-Jährige sei in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen, teilte ein Sprecher der Polizei mit.
Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot sei aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.
2. Juni, 13.55 Uhr: Autobahn A9 auf rund 50 Kilometern Länge gesperrt
Die Autobahn A9 ist im nach einem Dammbruch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm auf einer Länge von rund 50 Kilometern gesperrt.
Betroffen sei eine Strecke zwischen Allershausen und Ingolstadt, die Fahrbahn sei teilweise überspült, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Sonntag. Auch für die Polizei sei ein Hochwasser dieses Ausmaßes in diesem Bereich neu.
Es gebe zudem Stromausfälle. Betroffen sei eine erhebliche Anzahl von Menschen. Es werde versucht, das Problem zu lösen.
2. Juni, 13.48 Uhr: Bahnstrecke nach Erdrutsch wieder einseitig befahrbar
Die nach einem Erdrutsch gesperrte Bahnstrecke bei Schwäbisch Gmünd ist eingleisig wieder befahrbar.
Es seien aber nur geringe Geschwindigkeiten möglich, sagte eine Bahnsprecherin am Sonntag. Auf dem Abschnitt war am Samstagabend ein ICE mit 185 Passagieren entgleist.
Die Aufräumarbeiten laufen, wie die Sprecherin erklärte. Der ICE sei wieder auf die Gleise gestellt worden und warte darauf, abgeschleppt zu werden. Wie lange die Sperrung andauert, ist unklar.
2. Juni, 13.32 Uhr: Scholz will sich Bild von Hochwasser-Lage machen
Bundeskanzler Olaf Scholz will sich am Montag selbst ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen.
Er plane eine Reise ins Katastrophengebiet, hieß es am Sonntag in Regierungskreisen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Ursprünglich hatte Scholz geplant, am Montag in München die Fan-Zone für die Fußball-Europameisterschaft zu besuchen.
Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen anderen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind Einsatz.
2. Juni, 13.06 Uhr: Straßen und Plätze in Passau unter Wasser - Verschärfung der Lage
Die Drei-Flüsse-Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund des Starkregens ebenfalls mit erheblichem Hochwasser zu kämpfen.
Der Pegelstand der Donau stieg am Sonntag auf mehr als 7,70 Meter, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Zahlreiche Straßen und Plätze in Stadtgebiet stehen unter Wasser.
Die Stadt rechnet im Laufe des Sonntags und zu Beginn der neuen Woche mit einer Verschärfung der Lage. Am Montag könnte nach Angaben der Stadt ein Pegelstand von 8,50 Meter und damit die höchste Meldestufe 4 erreicht werden.
Der Scheitel des Hochwassers und einen Pegelstand von rund 9,00 Metern an der Donau wird für Dienstag erwartet. In Passau kommen die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.
2. Juni, 12.34 Uhr: 40.000 Einsatzkräfte laut Söder wegen Hochwasser in Bayern unterwegs
Zur Bewältigung des Hochwassers sind bislang rund 40.000 Einsatzkräfte in ganz Bayern unterwegs. Dies sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag vor Journalisten im oberbayerischen Reichertshofen.
Mehr dazu hier: 40.000 Kräfte in Hochwasser-Region im Einsatz: Söder dankt Helfern vor Ort
2. Juni, 12.01 Uhr: Zwei Dämme gebrochen!
Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sind am Sonntag zwei Dämme gebrochen.
Es handele sich um Dämme im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.
2. Juni, 11.28 Uhr: Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn
Bahnreisende müssen wegen des Unwetters in Süddeutschland weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Wie eine Bahnsprecherin am Sonntagmorgen sagte, sind mehrere Strecken betroffen.
Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf den Strecken München-Nürnberg-Berlin, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt, München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten-Oberstdorf. Zwischen Stuttgart und München war nach Unternehmensangaben vom Morgen kein Fernverkehr möglich.
2. Juni, 11.19 Uhr: Scholz dankt Rettern in Hochwassergebieten
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Rettungskräften und Helfern in den Hochwassergebieten seinen Dank und Respekt ausgesprochen.
"Der Tod eines Feuerwehrmanns in Pfaffenhofen macht mich betroffen", schrieb der SPD-Politiker zudem am Sonntag auf X. "Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen."
Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in der Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Nach tagelangem Dauerregen sind dort und in vielen anderen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Hunderte Helfer sind Einsatz.
2. Juni, 11.03 Uhr: Monats-Regenmengen binnen eines Tages im Süden
Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Kißlegg in Baden-Württemberg seien am Freitag 130 Liter auf den Quadratmeter an einem Tag gefallen, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Sonntag auf Anfrage mit. Im Schnitt würden dort in einem Monat 118 Liter erwartet.
In Bad Wörishofen in Bayern seien es bei dem Starkregen 129 Liter binnen 24 Stunden gewesen, der Schnitt liege bei 101 Litern im Monat. Das seien im Schnitt in der Unwetterregion im Süden alles Monatswerte, was innerhalb eines Tages an Niederschlag gefallen sei.
2. Juni, 10.22 Uhr: Habeck und Söder in Flutgebiet erwartet - Tod von Helfer "furchtbar"
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) reist am Sonntag in die bayerischen Hochwassergebiete.
Gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wird sich der Bundeswirtschaftsminister am Sonntag zunächst in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ein Bild von der Lage machen. In dem Landkreis war in der Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.
"Auf dem Weg nach Pfaffenhofen erfahre ich von dem Tod eines Feuerwehrmannes. Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte", sagte Habeck. "In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft."
2. Juni, 9.56 Uhr: Weitere teils kräftige Gewitter im Süden und Osten
Nach den heftigen Regengüssen der vergangenen Tage müssen sich die betroffenen Regionen in Deutschland auch am Sonntag erneut auf Starkregen und Gewitter einstellen.
Ab dem Mittag seien südlich des Mains bis zur Donau erneut heftige Gewitter mit Niederschlagsmengen von bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Sonntag mit.
Örtlich könnten es in kurzer Zeit bei Unwettern auch bis zu 40 Liter werden. Zum Abend hin ziehen die Unwetter Richtung Süden und es gebe im Alpenvorland kräftige Gewitter und Starkregen.
2. Juni, 9 Uhr: Vermisste Person in vollgelaufenem Keller in Schrobenhausen vermutet
Eine vermisste Person wird in einem vollgelaufenen Keller im oberbayerischen Schrobenhausen vermutet. Der Keller und Teile des Obergeschosses stünden unter Wasser, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen am Sonntag.
Die Polizei sei an dem Fall dran. Taucher seien angefordert worden. Den Rettungskräften zufolge sei es sehr schwierig, in das Haus vorzudringen. Ob es gelingen werde, in das überflutete Haus zu gelangen, sei noch unklar. Die Pegelstände seien leicht rückläufig. Mit einer Drohne will sich der Kreis in den nächsten Stunden ein Bild von der Gesamtlage in der Region machen.
2. Juni, 8.50 Uhr: Streckenabschnitt der A7 geflutet
Die enormen Regenfälle sorgten auf der A7 dafür, dass ein Streckenabschnitt komplett geflutet wurde.
Mehr dazu hier: Unwetter über Deutschland sorgt weiter für Chaos: Teile der A7 geflutet!
2. Juni, 8.32 Uhr: THW stockt Einsatzkräfte in Hochwassergebieten auf
Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Zahl seiner Einsatzkräfte in den Überschwemmungsgebieten in Süddeutschland deutlich aufgestockt.
Mittlerweile seien mehr als 1800 Kräfte im Einsatz, teilte eine Sprecherin am Sonntagmorgen mit. Die Helferinnen und Helfer sichern demnach Dämme ab, helfen beim Befüllen von Sandsäcken und unterstützen bei Evakuierungen von Bewohnern in überfluteten Gebieten.
Parallel zum THW sind Feuerwehr und andere Nothelfer im Einsatz. Vom Dauerregen betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg.
2. Juni, 8.06 Uhr: Überflutung in Ochsenhausen in Baden-Württemberg: Lage beruhigt sich
Nach den Überflutungen beruhigt sich die Lage in Ochsenhausen im Kreis Biberach in Baden-Württemberg langsam. Am Sonntagmorgen zeichnete sich langsam eine Besserung ab, wie Bürgermeister Christian Bürkle mitteilte.
Der Pegel des Flusses Rottum sei wieder etwas gesunken, der Damm in Reinstetten überspüle dennoch um etwa zehn Zentimeter. Wegen gemeldeter Gewitter am Sonntagnachmittag und möglicherweise auftretenden Regenschauern bleibe die Stadt weiterhin vorsichtig.
Die verteilten Sandsäcke sollen vorerst liegen bleiben. Von Freitag auf Samstag waren die Innenstadt und ein Damm im Ortsteil Reinstetten überflutet worden.
2. Juni, 7.47 Uhr: Feuerwehrmann stirbt in den Fluten
Ein Feuerwehrmann ist in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ums Leben gekommen.
Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am Morgen tot geborgen worden, teilte ein Sprecher des Landratsamts am Sonntagmorgen mit.
2. Juni, 7.46 Uhr: Hochwasser verlagert sich flussabwärts - vielfach weiter Meldestufe 4
Dauerregen sorgt in Bayern weiter an mehreren Pegeln für Hochwasser der höchsten Meldestufe 4.
Der Schwerpunkt lag in der Nacht zum Sonntag noch bei den südlichen Donauzuflüssen Günz, Mindel, Zusam, Schmutter, Paar, Abens, Ilm und Amper sowie an der oberen Donau, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Dort seien in der Nacht die Scheitel erreicht worden.
Da der Dauerregen in der Intensität etwas nachgelassen habe, gehe die Hochwasserlage zwar im Oberlauf der am schwersten betroffenen Gewässer derzeit zurück. Da aber das Risiko für Stark- und Dauerregenfälle weiter bestehe, seien die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes zu beachten, um eine kurzfristige Verschärfung der Lage im Blick zu haben.
Mit der Welle verlagere sich der Schwerpunkt stromabwärts - von Schwaben Richtung Niederbayern und Oberpfalz. Unter anderem in Neuburg, Kelheim, Regensburg, Straubing könnten betroffen sein, die Scheitelwelle wird aber voraussichtlich erst Anfang der Woche durchfließen.
2. Juni, 7.43 Uhr: Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn
Bahnreisende in Süddeutschland müssen auch am Sonntag wegen des Unwetters mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen.
Wie eine Bahnsprecherin am Sonntagmorgen sagte, sind mehrere Strecken betroffen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf der Strecke von München über Nürnberg nach Berlin, von Karlsruhe über Stuttgart nach München, von München nach Zürich sowie von Augsburg nach Oberstdorf.
2. Juni, 7.40 Uhr: Wetterdienst rechnet im Süden mit weiterem Starkregen
Noch keine Entwarnung in den von Überflutung betroffenen Gebieten Süddeutschlands: In weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs besteht am Sonntag laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erneut die Gefahr von teils unwetterartigen Gewittern mit Starkregen.
Der DWD-Prognose vom Sonntagmorgen zufolge ist von Mittag an bis in die Nacht zum Montag hinein mit den Unwettern zu rechnen. Es könnten abermals Straßen und Keller überflutet werden. Örtlich seien auch Schäden durch Blitzeinschläge möglich, hieß es.
In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs sind Feuerwehren und andere Nothelfer bereits wegen Überschwemmungen im Dauereinsatz. Am Sonntagmorgen galt noch in mehreren Landkreisen der beiden Bundesländer die höchste Unwetterwarnstufe.
2. Juni, 7.30 Uhr: Weitere Aufrufe zur Evakuierung im Landkreis Augsburg
In den Überschwemmungsgebieten im bayerischen Landkreis Augsburg weiten die Behörden die Aufrufe zur Evakuierung aus.
Anwohner sollten die Gemeinden Kühlenthal und Allmannshofen umgehend verlassen, warnte die Integrierte Leitstelle am frühen Sonntagmorgen. Für Menschen, die die Gebiete nicht selbst verlassen können, wurden Busse bereitgestellt.
Auch an anderen Orten in dem Landkreis wurden Menschen am Abend und in der Nacht aufgerufen, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen.
2. Juni, 7.28 Uhr: Zwei Altenheime im Landkreis Pfaffenhofen evakuiert
Mehr als 200 Menschen sind im bayerischen Landkreis Pfaffenhofen in der Nacht zu Sonntag vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht worden oder haben ihre Häuser selbst verlassen.
Zwei Altenheime seien evakuiert worden, sagte Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler) am frühen Sonntagmorgen. In den Häusern habe ein Stromausfall gedroht, die rund 140 betroffenen Bewohner seien in Krankenhäusern untergebracht worden.
Zudem seien mindestens 100 weitere Menschen von Evakuierungen in ufernahen Bereichen betroffen gewesen. Es gebe Notunterkünfte in Turnhallen.
2. Juni, 7.10 Uhr: Nach Erdrutsch: Kein Bahnfernverkehr zwischen Stuttgart und München
Nach einem Erdrutsch im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd gibt es derzeit keinen Bahnfernverkehr zwischen Stuttgart und München. Wie lange die Strecke unterbrochen sein würde, konnte ein Bahnsprecher am frühen Sonntagmorgen nicht abschätzen.
Der Erdrutsch blockiert die Ausweichstrecke zwischen Aalen und Stuttgart, nachdem bereits zuvor zwischen Ulm und Augsburg kein Fernverkehr wegen des Hochwassers in Süddeutschland möglich war und Fernzüge umgeleitet werden mussten.
Mehr dazu hier: ICE mit 185 Insassen entgleist nach heftigem Erdrutsch: Wichtige Bahnstrecke gesperrt!
2. Juni, 6.49 Uhr: Wiesbaden bereitet sich auf steigende Pegelstände vor
Auch in Wiesbaden haben die Behörden Schutzmaßnahmen gegen steigende Wasserstände von Rhein und Main getroffen.
Im Stadtteil Kostheim sei eine Hochwasserschutzwand aufgebaut worden, teilte die Feuerwehr am frühen Sonntagmorgen mit. In rheinnahen Stadtteil Schierstein sei außerdem eine Pumpe installiert worden.
Ufernahe Parkplätze sollten in den kommenden Tagen gemieden werden, warnte die Feuerwehr weiter. Derzeit werde nicht davon ausgegangen, dass weitere Maßnahmen nötig seien.
Der Landkreis Freising hat wegen übergelaufener Flüsse und Bäche ebenfalls den Katastrophenfall ausgerufen.
Vor allem im Bereich der Amper und der Glonn drohen rekordverdächtige Pegelstände, wie das Landratsamt der oberbayerischen Kommune mitteilte.
Die Behörde fürchtet im Ort Hohenkammer eine großflächige Überschwemmung, ebenso in allen Orten entlang der Amper. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich frühzeitig auf eine derartige Extremsituation vorbereiten und zum Beispiel auch die Keller ausräumen.
Ein Gewitter mit Starkregen hat am Samstagnachmittag in Zillbach (Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen) seine Spuren hinterlassen.
Ein brauner "Fluss" bahnte sich seinen Weg durch den Ort. Am frühen Abend waren die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Radlader und Lkw waren unter anderem im Einsatz.
In den von Hochwasser betroffenen oder bedrohten Gebieten in Süddeutschland zeichnet sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beim Niederschlag eine leichte Entspannung ab.
Der flächige Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, so ein DWD-Meteorologe. "Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten", sagte er.
Dafür zögen von Norden her neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg.
In Baden-Württemberg soll es bis Sonntagvormittag vor allem im Osten weiter regnen, mit nochmals 15 bis 30 Liter, vereinzelt 40 Liter pro Quadratmeter.
Wegen der ununterbrochenen Regenfälle hat nun auch das Landratsamt Dillingen im bayerischen Teil Schwabens den Katastrophenfall ausgerufen.
Am Samstagabend spitzte sich die Hochwasserlage an der Zusam zu, einem Zufluss der Donau. Der örtliche Krisenstab forderte bei der Bundeswehr Hilfe an. Die Fachleute erwarten an dem kleinen Fluss ein hundertjähriges Hochwasser, das vor allem die nahen Orte Buttenwiesen und Wertingen treffen könnte.
Derweil bereiten sich die Behörden auch vor, am Sonntag Wasser aus der stark angeschwollenen Donau in den Riedstrom auszuleiten, das ehemalige natürliche Überschwemmungsgebiet des Flusses.
Wegen extremer Regenfälle und drohenden Donauhochwassers hat der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als achte Kommune in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen.
Grund ist das Anschwellen der Donau und ihrer Zuflüsse. Im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried ist die Weilach demnach bereits über die Ufer getreten und hat ein Wohngebiet überflutet. Einsatzkräfte bereiten dort die Evakuierung von Bewohnern vor.
Noch dramatischer ist laut Landratsamt die Hochwasserlage an der Paar, einem der Donau-Zuflüsse, sowie an der Weilach, die wiederum in die Paar mündet.
Die Lage werde sich am Abend im nördlichen Teil des Landkreises noch verschärfen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg.
Teile von Batzenhofen, Gablingen, Langweid, Eisenbrechtshofen, Biberbach, Allmannshofen und die gesamte Gemeinde Nordendorf seien betroffen. Allein in der Gemeinde Nordendorf würden 2500 Menschen leben, sagte die Sprecherin.
Die Regierung von Schwaben hat eine Notunterkunft an der Messe Augsburg eingerichtet. Weitere Informationen zu den betroffenen Ortsteilen der Gemeinden und zur Lage im Landkreis können über den Liveticker des Landratsamtes im Internet abgerufen werden.
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat am Samstag in Babenhausen zwei Menschen mit einem Helikopter vom Dach ihres Wohnhauses gerettet.
Die beiden hätten sich in einer lebensgefährlichen Situation befunden, sagte ein Sprecher des BRK. Das Haus im Landkreis Unterallgäu sei aufgrund der großen Wassermassen einsturzgefährdet gewesen.
Weitere Menschen wurden mit Schlauchboten von ihren Häusern abgeholt. Die Einsatzkräfte brachten am Samstag mehr als 100 Menschen in Sicherheit. Wasserretter mussten zudem Menschen aus ihrem Auto befreien, die wegen der Wassermassen die Türen nicht mehr selbstständig öffnen konnten.
"Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten", sagte eine Bundeswehr-Sprecherin.
"Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als "helfende Hände" erwartet. Außerdem sind dort zwei Lkw der Bundeswehr im Einsatz."
Knapp 800 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind seit Freitagnachmittag im baden-württembergischen Landkreis Göppingen wegen der Hochwasserlage bislang im Einsatz gewesen.
"Unsere Arbeit konzentriert sich momentan darauf, mit Sandsäcken zahlreiche Gebäude vor dem übertretenden Wasser zu schützen", berichtete Kreisbrandmeister Michael Reick.
Der Rettungsdienst versorgte demnach Menschen, die aufgefordert worden waren, ihre Häuser an Straßenzügen entlang der Fließgewässer zu verlassen. Besondere Gefahrenstellen stellten demnach aufgeschwemmte Öltanks in Kellern dar.
Besonders betroffen war demnach der Bereich um Ronneburg im Landkreis Greiz. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern.
Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für Samstag mit örtlich auftretendem Starkregen mit 25 bis 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmischen Böen zu rechnen.
Zudem galt am Samstag für den Kreis Altenburger Land vorübergehend eine Warnung vor starken Gewittern, die am Nachmittag aber wieder aufgehoben wurde. Am Abend warnte der DWD erneut vor starkem Gewitter in dem Landkreis.
Der Dauerregen im Südwesten hat zu Pegelständen geführt, wie sie statistisch gesehen nur einmal in mehr als hundert Jahren erreicht werden.
So führten am Samstagnachmittag die Donaunebenflüsse Umlach in Ummendorf, Rottum in Laupheim (beide Kreis Biberach), Wurzacher Ach in Leutkirch-Reichenhofen (Kreis Ravensburg) und Weihung in Unterkirchberg (Alb-Donau-Kreis) so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser.
Der Bodenseekreis rechnet mit weiteren starken Regenfällen. Insbesondere an der Schussen sei die Lage weiterhin angespannt. Auch für Argen, Rotach und Seefelder Aach könne keine Entwarnung gegeben werden. Zechbauer/Zema Medien/dpa
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Teile Brandenburgs vor den Gefahren schwerer Gewitter.
Für die Kreise Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland und Oder-Spree gelte die zweithöchste Warnstufe bis zum Abend, teilte der DWD am Samstag mit.
Es könne Blitzeinschläge, umstürzende Bäume oder Hochspannungsleitungen, herabfallende Gegenstände, rasche Überflutungen von Straßen, Erdrutsche oder Hagelschlag geben.
Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen (Bayern) ist wegen des Hochwassers geräumt worden.
Rund Hundert Häftlinge - darunter etwa 20 Frauen - wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt. Die Feuerwehr sei am frühen Morgen angerückt und habe versucht, die Fluten mit Pumpen einzudämmen.
Am Ende aber sei das Problem das Abwasser gewesen, das nicht mehr habe abfließen können. "Wenn die Gefangenen nicht auf die Toilette können, wird es Ärger geben. Das wollten wir vermeiden", sagte die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger.
Inzwischen sei das Wasser bis in die Gefängnisräume gestiegen, wenngleich nicht in Haftzellen. "Es war schon gut, dass wir geräumt haben."
In Benningen (Landkreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg) tritt der Neckar heftig übers Ufer.
Erste Gebäude sind vom Wasser eingeschlossen. Mehrere Straßen wurden gesperrt, einige Anwohner aus ihren Häusern geholt.
Bei Oderwitz (Sachsen) musste die Feuerwehr ausrücken und eine Straße vom Schlamm befreien, nachdem Starkregen die Ortsverbindungsstraße nach Ruppersdorf überspült hatte.
Nur wenig entfernt war die Straße Ziegelei ebenfalls unter Wasser gesetzt. Bei den Räumarbeiten im Landkreis Görlitz kam auch ein Teleskoplader der Agrargenossenschaft zum Einsatz.
In Bayern ist die A3 zwischen der Anschlussstelle Beratzhausen und dem Rastplatz Höll in beiden Richtungen für den Verkehr gesperrt, nachdem sich dort viel Regenwasser in einer Senke sammelte.
Die Feuerwehr ist vor Ort und versucht jetzt, die Fahrbahn freizupumpen. Es sei derzeit noch nicht absehbar, wie lang die Sperrung aufrecht erhalten muss.
Der Katastrophenfall gilt nun auch in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu.
In Babenhausen im Unterallgäu fiel teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder sich am Fenster bemerkbar machen.
Im Landkreis Donaus-Ries werde aktuellen Wetterprognosen zufolge weiter mit Regenfällen gerechnet. Vor allem die Donau werde in den nächsten Stunden stark steigen. Weitere Maßnahmen wie etwa Evakuierungen könnten nötig werden, hieß es. Darüber werde rechtzeitig informiert.
Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln ein Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufe 4 verursacht.
Am Samstag dehnte sich der extrem ergiebige Dauerregen nach Oberbayern aus. Auch in Niederbayern und der Oberpfalz schwellen Flüsse zunehmend an.
Überschreitungen der Meldestufe 4 meldeten die Pegel Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam), Fischach (Schmutter). Auch in Dasing (Paar) soll Meldestufe 4 erreicht werden. Das gilt auch für den Fluss Regen in Cham in der Oberpfalz.