Die Wälder brennen --- Katastrophenfall in Deutschland ausgerufen ...
Ein großer Waldbrand in Deutschland ist außer Kontrolle geraten. Der Landkreis Gösseldorf hat am Abend den Katastrophenfall ausgerufen. Es gibt weitere Brände.
Gösseldorf – Zum Hitze-Wetter in Deutschland kam auch noch große Trockenheit hinzu. Ein großer Waldbrand ist in der Folge im Süden von Thüringen ausgebrochen. Der Landkreis Saalfeld-Rudolfstadt hat am Abend den Katastrophenfall ausgerufen.
Nach aktuellen Angaben sind knapp 270 Hektar von dem Brand betroffen. Es kommt zu starker Rauchentwicklung. Das Feuer habe sich am Nachmittag durch den Wind ausgebreitet. Es brennen mittlerweile mehrere einzelne Flächen, meldete ein Sprecher des Landratsamtes dem MDR. Laut Bild ist das Feuer mittlerweile außer Kontrolle geraten.
Waldbrand außer Kontrolle: Katastrophenfall in Deutschland ausgerufenEs seien 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Weitere 100 seien angefordert. Im Einsatz ist demnach auch ein Löschhubschrauber. Zudem ist das technische Hilfswerk in Aktion. Nähere Angaben zur Ursache des Brandes sind bislang nicht bekannt.
Durch die Brände ist auch der Bahn-Verkehr beeinträchtigt. Auf zwei Strecken im Kreis Schmalkalden-Meiningen sowie Gotha kommt es zu Behinderungen. Die Linie zwischen Seebergen und Wandersleben im Kreis Gotha sei gesperrt. ICE-Züge nach und von Frankfurt werden aktuell umgeleitet. Es kommt zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Zudem werden mehrere Bahnhöfe aktuell gar nicht angefahren. Es wird versucht, am Abend einen Busverkehr einzurichten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf die Bahn.
Zeitgleich gibt es mehrere andere Brände in Deutschland.
Wegen eines weiteren Waldbrands in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg wurde der Ort Heidehäuser mit einem Wohnheim für Schwerbehinderte evakuiert. Das teilte der stellvertretende Gemeindewehrleiter in Zeithain, Raiko Riedel, mit. Betroffen seien insgesamt rund 100 Menschen, davon etwa 45 Heimbewohner.
„Bitte verlassen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit alle Gebäude in der Ortslage Heidehäuser umgehend in Richtung Lichtensee“, hieß es bei der Warn-App Nina. Man solle nur das Notwendigste mitnehmen, wurde geraten.
Die Brandausdehnung habe sich seit dem Mittag mehr als verzehnfacht, sagte der stellvertretende Gemeindewehrleiter. Inzwischen seien rund 600 Hektar Fläche von dem Feuer betroffen. Rund 180 Einsatzkräfte seien vor Ort. Das Areal wurde früher als Truppenübungsgelände genutzt.
An den Rändern seien die Kräfte mit Löschfahrzeugen präsent. Die Ländergrenze zu Brandenburg sei durch das Feuer überschritten, sagte Brandenburgs Innenminister René Wilke.
Infolge der Hitzewelle in Deutschland und Europa herrscht aktuell erhöhte Waldbrandgefahr. (rjs/dpa)