Der Deutsche Karneval 1933 bis 1945 im "Licht" der BRD von 2015 bis 2025 - Eskapismus pur und "böze" und in doppelter Hinsicht!
Den folgenden aufschlussreichen Artikel des "Kölner Karnevals" habe ich mit Kommentaren versehen, die entsprechend markiert und hervorgehoben sind.
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kölner-karneval.deNach der Machübernahme Hitlers wird der Karneval mehr und mehr ein Fest der Nazis. In ganz Deutschland wird für den Kölner Karneval geworben. Die Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ versucht, die Organisation, die Finanzen, die Vorträge in den Sitzungen und den Rosenmontagszug zu übernehmen bzw. zu steuern. Die Kölner Karnevalisten arrangieren sich mit den neuen Verhältnissen.
- Genau das wird passieren, wenn die AfD in irgendeiner Weise - sei es als stärkste Gruppe im Bundestag, oder als Koalitionspartner jener Partei/en, die sich mit ihr fraternisieren und oder arrangieren, oder mit der AfD Abstimmungs-Mehrheiten in Kauf nehmen. Eben s0, wie es die CDU/CSU am 29. und 31.
19332025 im Deutschen (!) Bundestag tat.
1933
Zunächst merkt noch niemand etwas von dem zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten. Noch ist der spätere Bürgermeister Konrad Adenauer in Köln am Ruder. Er ist es auch, der den Anstoß dafür gibt, dass endlich wieder ein Rosenmontagszug stattfinden müsste. Das Festkomitee erhält zu diesem Zweck finanzielle Unterstützung durch die Stadt Köln. Zudem wird auf einer Generalversammlung des Kölner Verkehrsvereins am 17. 10. 1932 (also vor der Machtübername der Nazis) ein „Bürgerausschuss“ gegründet. . . .
- Heute - 92 Jahre später - ist das jedoch anders. Der Einfluss der in großen Teilen faschistisch zu nennenden und so genannten "Alternative für Deutschland", hat unserer Gesellschaft spürbar für jeden und jede verändert. Es gibt AfD-Bürgermeister und -Landräte, sie sitzen in vielen Landtagen - und . . .
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- . . . sie zeigen offen ihr a-soziales, unmenschliches und völkisches Gesicht im Deutschen Bundestag - mit durch Steuergelder finanzierten Gehältern - Und dennoch schweigt die große Mehrheit, ist zwar "am Küchentisch gegen diese Nazis", überlässt es aber den "Omas gegen Rechts" und anderen demokratischen Organisationen, dafür lautstark auf die Straße zu gehen.
- Doch diese werden nun von der größten Partei in Deutschland verfolgt und verdächtigt, ihrer Aufgabe nicht gerecht zu werden, weil sie gegen die AfD und gegen ihre (CDU/CSU) Affinität mit den Faschisten demonstrieren. Wenn das nicht pervers (verdreht) ist!!
1934
In diesem Jahr fährt mit dem sogenannten "Palästina-Wagen" ein antisemitischer Zug beim Kölner Rosenmontagszug mit, mit dem auswandernde Juden mit dem hämischen Kommentar „Die letzten ziehen ab“ verunglimpft werden.

„Die letzten ziehen ab“ – antisemitischer Wagen im Rosenmontagszug 1934
- Erinnert das nicht an die jüngst von der AfD verteilten "Abschiebetickets" an Menschen mit anderem Aussehen, anderer Religion, anderen Sitten, gegen die nun die Staatsanwaltschaft wegen "Volksverhetzung" ermittelt!? Und sollte ... dan werden die zukünftigen Fasnetsmottowagen entsprechend gestaltet sein.
1935
Die Nazis versuchen, den Kölner Karneval organisatorisch zu übernehmen. Das „Festordnende Komitee“ wird aufgelöst. Doch die Narren revoltieren, indem sich die Führer der großen Karnevalsgesellschaft zusammen finden und ankündigen, dass ihre Gesellschaften am Karneval nicht mehr teilnehmen werden, wenn sie diesen nicht auch organisatorisch bestimmen können. Die „Narrenrevolte“ hat Erfolg. Das „Festordnende Komitee“ heißt nun „Festausschuss“. In kleinen, von vielen Karnevalisten durchaus akzeptierten Schritten erhielten NS-Organisationen aber danach dennoch wesentlichen Einfluss auf das Karnevalsgeschehen.
- Siehe oben !!!
1936
Die Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ versucht, die Organisation, die Finanzen, die Vorträge in den Sitzungen und den Rosenmontagszug zu übernehmen bzw. zu steuern.
- Siehe oben !!!
1937
Die Nazis machen aus dem Kölner Karneval ein nationales Ereignis. In ganz Deutschland wird für den Besuch des Karnevals geworben. Die Karnevalisten machen weitere Zugeständnisse an die Partei: In ihrem Kampf gegen Homosexualität wollen die Nationalsozialisten keine Männer in Frauenkleidung mehr dulden – und so hatte man die Karnevalsgesellschaften schon 1935 angewiesen, „richtige“ Frauen als Funkenmariechen auftreten zu lassen; seit Menschengedenken wurden die Regimentstöchter der Tanzkorps ebenfalls von verkleideten Männern verkörpert – was in den Augen der Nazis eine bedenkliche Nähe zum Transvestitismus darstellte. Natürlich gaben die Korps nach und trennten sich von ihren männlichen Mariechen. In Zeitungen wurde – der Wahrheit zuwider – behauptet, die Mariechen seien ursprünglich von Frauen dargestellt worden. So wollte man die öffentliche Meinung zugunsten der Partei-Doktrin beeinflussen, was auch gelang.
- Das könnte man/frau fast "eins zu eins" auf heute und die AfD übertragen. Homosexualität ist verpönt - außer bei Alice Weidel (Aliceualität) - und laut Maximilian Krah sollen in Zukunft Männer keine Frauenberufe und Frauen keine Männerberufe ausüben (a.a.O.). Überhaupt sind alle sexuellen Abweichung (trans) nicht gewünscht.
1938
Nun gab auch das Festkomitee dem Druck der NSDAP nach und die 19-jährige Paula Zapf aus Nippes wurde die erste weibliche Jungfrau.
Die Jecken jubeln Ihrer Lieblichkeit zu – und nach der Session wird Paula Zapf von allen Seiten bescheinigt, sie habe ihre Sache gut gemacht. Mit der NSDAP hat Paula Zapf nichts zu tun.
Es gibt nur sehr wenige Aufzeichnungen über Karnevalisten oder Vereine, die etwa die Übernahme eines antisemitischen oder NS-propagandistischen Wagens verweigerten.
Eine nachgewiesene Form des Widerstandes, welche einen Bezug zu Karneval hat, ist die alternative Rosenmontagszeitung mit der Unterschrift „Einzige offizielle Festschrift für den Karneval 1938“, eine subversiv publizierte illegale Satire auf die offizielle Kölner Rosenmontagszeitung, die allerdings nicht von Karnevalisten herausgegeben wurde, sondern von KPD-Mitgliedern.
Sie übte 1938 beißende Kritik am NS-System, stellte auch Joseph Goebbels auf dem Titelblatt als „Seine Tollität Jüppche I“ dar, der die Parole für die gecken Tage ausgab: „Immer löje wie jedrukk“ – Immer lügen wie gedruckt!) und enthielt acht alternative und bitterböse Wagenentwürfe des nach Belgien geflohenen Düsseldorfer Künstlers und KPD–Mitglieds Karl Schleswig, der die Zeitung mit Otto Niebergall in der Gestaltung der offiziellen Kölner Rosenmontagszeitung herausgegeben hatten als Vehikel für den politischen Widerstand.
- Ohne weiteren Kommentar
1939
An Weiberfastnacht 1939 wird entgegen dem Willen der damals Verantwortlichen der steinerne Willi-Ostermann-Brunnen (siehe hier) eingeweiht. Der Brunnen übersteht den Krieg unversehrt und kann noch heute in der Kölner Altstadt besucht werden.
1940 – 1945
Der Zweite Weltkrieg setzt dem Karneval ein Ende. Einige Prinzengardisten inthronisieren – entgegen dem behördlichen Karnevalsverbot – dennoch ein „inoffizielles“ Dreigestirn. Wie selbstverständlich fällt die Rolle der Jungfrau mit der damals 19-jährigen Elfriede Figge wieder einer Frau zu. Das Dreigestirn tritt aber nur einmal, bei der heimlichen Proklamation auf der Kegelbahn eines Lokals, auf.
Einen Rosenmontagszug wird es erstmals wieder nach dem Krieg im Jahre 1949 geben.