"Ein Dämon geht um - der Dämon des Faschismus. Demokraten aller Bundesländer vereinigt euch."
Der folgende Artikel war einer meiner ersten als Blogger. Denn am 4. August 2020 hatte ich beschlossen, meine Gedanken und Meinungen im Internet für jede Frau und jedermann zugänglich zu machen. Das ist auch mit Risiko verbunden, denn alles was man und frau schreibt, sagt auch immer etwas über den oder die Schreiberin aus. Damals war es das "Ravensburger Spectrum" - heute ist es der Blog "Schussental-Medial".
Am 9. August 2020 - also vier Jahre und fünf Monate vor dem Parteitag der AfD in Riesa - schreib ich "die AfD sei die IDEOLOGISCHE (nicht programmatische) Nachfolgepartei der NSDAP". Wie recht ich hatte und habe. Doch die von mir gesetzte Klammer "programmatisch" wurde nun in Riesa 2025 - wie die Büchse der Pandora - von Alice Weidel und den anderen "Größen" der AfD unverhohlen und schamlos geöffnet.
In der Folge veröffentliche ich meinen 53 Monate "alten" Artikel hier noch einmal.
Stefan Weinert
1928 erhielt die NSDAP nur 2,6 Prozent der Wählerstimmen, vier Jahre später waren es jedoch schon 37,4 Prozent im Juli 1932, beziehungsweise 33,1 Prozent im November. Zwischen 1928 und 1933 leisteten die bisherigen Nichtwähler den mit Abstand stärksten Beitrag zu den nationalsozialistischen Wahlerfolgen. Bei der NSDAP hieß es „Die Juden sind unser Unglück“ (Zitat von Gotthard vonTreitscke, 1879); heute identifiziert sich die AfD mit der Aussage „die Migration ist die Mutter aller politischen Problem in unserem Land“. (einst ein Zitat von Horst Seehofer, der inzwischen vom Saulus zum Paulus wurde).
Viele Menschen würden ihre sozialen Sorgen mit der Migration verbinden, meint der immer noch aktuelle (2020) Innenminister Deutschlands. Das ist genau und zutreffend, was auch die AfD meint. Die AfD selbst sagt: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland. In seiner Ausbreitung und in der Präsenz einer ständig wachsenden Zahl von Muslimen sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung.“ (Offizielles Faltblatt der AfD).
Die NSDAP rekrutierte den größten Teil ihrer Wählerschaft aus dem protestantisch-bürgerlichen Lager. 1933 waren 63 Prozent aller Christen in Deutschland Protestanten. Etwa ein Drittel gehörten zur Katholischen Kirche. Atheisten war die Mitgliedschaft bei der SS formell untersagt. Man kann also nicht sagen, dass Dritte Reich sei ein gottloses, ein atheistisches gewesen. Ganz im Gegensatz zum Reich, das Stalin zeitgleich im Osten um sich herum aufbaute, oder später auch Mao in China. Allerdings war das aus dem Protestantismus entstandene „Deutsche Christentum“ (DC) absolut Hitler ergeben und antisemitisch. Gleich nach Jesus kam der Führer, den Gott dem deutschen Volk zur Erlösung gesandt habe. Die DC behauptete gar, Jesus Christus sei ein Arier gewesen. In seinem Buch „Mein Kampf“ meinte Hitler, Katholiken und Protestanten könnten doch gut miteinander auskommen. Hitler selbst war Katholik und ist bis heute nicht exkommuniziert worden.
Vor allem seit 2015 (Flüchtlingszustrom nach Deutschland) wählen sehr viele evangelikale Christen (Mitglieder der evangelischen Freikirchen) und andere Fundamentalisten in Deutschland und auch viele konservative Katholiken die AfD. Bekannt ist, dass die große Gemeinde der Spätaussiedler aus Russland und den ehemaligen GUS-Ländern die AfD wählt. Die überwiegende Mehrheit der Russlanddeutschen hat ein lutherisches oder katholisches Bekenntnis, partizipiert allerdings kaum am Angebot der beiden großen Kirchen. Ein Teil der religiösen Russlanddeutschen gehört zu den schon bestehenden Freikirchen, oder hat in der Bundesrepublik Deutschland eigene Freikirchen gegründet (Evangeliums-Christen in Hanau). Deren Gottesdienste finden wiederum großen Zuspruch. Auch der Großteil der so genannten Donauschwaben (Riedlingen) mit ihrem Hetzpastor Jakob Tscharntke (bis 2024) wählt die AfD.
Die Ideologie der NSDAP war
a) das deutsche Volk ist ein besonderes Volk, dass zur Herrschaft über andere Völker bestimmt ist (Deutschland, Deutschland über alles);
b) Religionsfreiheit wird garantiert, solange eine Religionsgruppe oder Glaubensgemeinschaft das Deutschtum/Ariertum in seinem Bestand oder Ansinnen nicht gefährdet oder verunreinigt (Juden und entschiedene Christen wie z.B. Bonhoeffer);
c) das Hauptproblem des deutschen Volkes sind das internationale bolschewistische Judentum und das weltweite Finanzjudentum. Die Juden müssten deshalb aus Deutschland vertrieben und am besten vernichtet werden.
Auch für die AfD ist
a) das deutsche Volk ein besonderes Volk, das geschützt und reingehalten werden muss (weshalb ihre Anhänger auch gerne die verbotene erste Strophe des Deutschlandliedes singen). Durch die „Massen“ der Flüchtlinge würde es aber zu einer nicht gewollten Vermischung mit andere Rassen und Ideologien kommen (Panik).
b) selbstverständlich tritt die AfD für uneingeschränkte Religionsfreiheit ein. Das aber könne nicht für den Islam gelten, da er die deutsch-christliche (dc!) Wertegemeinschaft zerstören und durch seine Sharia ersetzen wolle und eigentlich gar keine Religion, sondern eine Ideologie sei. Die „Christen in der AfD“ treiben es dann auf die Spitze, in dem sie behauten, Satan der Teufel, selbst schicke die Flut der Muslime nach Deutschland um es und das Christentum im Rahmen der Apokalypse zu zerstören. Vor ihren Versammlungen danken Sie Gott für die AfD und bitten IHN um ihren Erfolg. Schon auch deshalb gehöre der Islam nicht zu Deutschland.
c) Das Hauptproblem Deutschlands – so die AfD – sei der Fremde, der Migrant, und hier vor allem der muslimische „Asyltourist“. Auch die „links-grün Versifften“ in Deutschland (bei den Nazis waren es die KPD und SPD), die das alles unterstützten, kommen da nicht gut weg. Durch sie, den Fremden und den Muslim, käme es zu einem Genozid des deutschen Volkes, durch sie „schaffe sich Deutschland selbst ab“, wie es das immer noch SPD-Mitglied Sarazzin postuliert und dessen Postulat von der AfD „Hurra“ schreiend begrüßt wird.
Von wegen, die AfD des 21. Jahrunderts sei nicht die ideologische Nachfolgepartei der NSDAP des 20. Jahrhunderts. Wie viele haben und wie oft haben kritische Köpfe während der Weimarer Republik vor der NSDAP gewarnt! Sie wurde sogar zwischen durch verboten, um dann doch wieder zugelassen zu werden (November 1923 bis Februar 1925). Es half alles nichts. Die Angst (damals die vor der aufkommende Wirtschaftskrise) war größer als der Verstand, der Sozialneid größer als die Menschlichkeit. Heute sind alle Appelle, bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht, die „Alternative für Deutschland“ zu verbieten unerhört verhallt. –
Der ehemalige Reichskanzler von Papen war 1932 der Ansicht, dass man Hitler „zähmen“ könne, als Marionette benutzen. „In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, dass er quietscht“ *), meinte er, denn immerhin war die NSDAP auf dem absteigenden Ast. 1932 – zwischen den beiden Wahlen – hatte die Hitlerpartei in nur vier Monaten immerhin 4,3 Prozentpunkte verloren. Es bestand keine Not und auch kein Muss, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Aber Hindenburg und von Papen und viele mehr, hatten sich von Hitler täuschen lassen und in dem Weg zur Macht ermöglicht, weswegen es eine "Hindenburgstrasse" oder "Hindenburgplatz" in keiner deutschen Stadt (auch nicht in Ravensburg) geben sollte. Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist für die Zukunft nicht gewappnet.
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Als Ergänzung weise ich auf die folgenden Artikel aus dem Januar 2025 hin:
- "DIE AfD IST UNSER UNGLÜCK" -- VERBOT statt VERBALISM -- IHRE STIMME GEGEN DIE FASCHISTEN!
14. Jan. 2025 - Der Mensch ist und bleibt ein Mensch ...
14. Jan. 2025 - ❗😡❗🚩AfD weiß es und verschweigt es: Die Judenfeindschaft und der Antisemitismus Wilhelms II. bis zum Jahr 1918
13. Jan. 2025 - ❗😡❗▶AfD: "ALLES für Alice - Alles für Preußen und das Kaiserreich!" - Aber NICHTS für Dich und mich! - Warum ausgerechnet der "Grimmwald" für Björn Höcke so wichtig ist - Wilhelm II. war ein Antisemit - Unerträglicher Geschichtsrevisionismus
12. Jan. 2025