"Darf es noch ein wenig mehr sein, Herr Klingbeil?" - 'Aber Lars, warum hast du denn so ein großes Maul?' ... 'Damit ich dich besser fressen kann'! ...
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Der alte Parteivorsitzende und neue Mitparteivorsitzende der SPD, Lars Klingbeil, sei in seinem schlechten Ergebnis nur von Oskar Lafontaine getoppt worden, als er mit nur "62 Prozent" als Parteivorsitzender gewählt wurde. So gestern der ansonsten gut informierte Journalist des Senders PHOENIX. Nicht, dass das mit den 62 Prozent nicht stimmen würde (es waren genau 62,6 %). Aber Lafontaine hatte 1995 in Mannheim den amtierenden Vorsitzenden Rudolf Scharping (welcher am Tag zuvor zu den Genossen gesprochen hatte) mit seiner fulminanten Rede (ich saß vorm Fernseher und war begeistert) dermaßen im Regen stehengelassen, dass ihn die Delegierten in "außerordentlicher" Weise zum neuen Chef wählten.
Von daher kann und darf man/frau beide Parteitage und beide Ergebnisse nicht in ein Boot werfen. Lafontaines "62 Prozent" wogen deshalb vor 30 Jahren wie 95 "Goldbarren", während Klingbeils "64 Prozent" gerade mal in eine Flasche voller Wermut und Partei-Strategie passen.
Denn wären Bärbel Bas und Lars Klingbeil nicht "miteinander", sondern "gegeneinander" angetreten, wäre es ähnlich wie 1995 gekommen: Bas = 65 Prozent; Klingbeil = 30 Prozent und fünf Prozent Enthaltungen. Nicht das Bas mit Lafontaine zu vergleichen sei - im Gegenteil. Aber sie war zuvor Bundestagspräsidentin und hat nach der Bundestagswahl 2025 nicht gleich vier Ämter an sich gerissen: Bundestagsabgeordneter, Fraktionsvorsitz, Parteivorsitz, Finanzminister, Vizekanzler.
Wie ganz anders die gestrige Rede von Ralf Stegner. Voller Emotionen und mit integrem Inhalt. Ihm nimmt man/frau ab, was er sagt. Allerdings sprach er leider vor vielen leeren Stühlen. Was wäre gewesen, wenn er gegen Lars Klingbeil angetreten wäre? Warum hat er es nicht getan. Oder besser: Warum haben ihn die Genossen nach seiner Rede nicht aufgefordert, es zu tun?
Weil die SPD nicht mehr die von 1995 ist - und schon gar nicht die von 1970! Gerade das MANIFEST der SPD wird deshalb angegriffen, weil "Putin weder Breschnew noch Gorbatschow" sei. Dabei wird wie gesagt übersehen (natürlich), dass eben die SPD von 2025 bei weitem nicht mehr die ist, die sie mal war: Verrat an dem einfachen Arbeiter (Hartz-IV), Verrat am Frieden, Verrat an der Russlandpolitik ...
Darf es noch ein wenig mehr sein, Herr Klingbeil? - "Ja, bitte noch ein paar Gramm "Heil"-loses Verhalten und eine weitere "Mütze" voller Egotrips - und die große Bitte um Verständnis, dass ich generationslos bin. Danke!"
Übrigens: Das Narrativ von "Saskia und Lars haben uns besser verstanden, als manche denken" glaubt ihm fast niemand. Denn hier stimmen Worte und Taten absolut nicht überein. Das schafft alles andere als Vertrauen. Die meisten und auch der Blogger werden wohl mehr an jenes Märchen erinnert, wo es (hier adaptiert) heißt: