Gegen Bürokratie und "Gotterwähltheit" - Back to the roots ...
Stefan Weinert
Wenn ich sagen würde, unsere Demokratie bräuchte eine "Reform", dann wäre das zu kurz gegriffen. Es braucht mehr, als nur eine Reform; wir müssen "back to the roots", an die Wurzeln im lateinischen Verständnis von "radikal". In der Tat hat unser Grundgesetz ethisch und demokratisch gesehen ganz hervorragende Aussagen, die aber leider entweder nur Sprechblasen sind, oder aber eben nicht für alle gelten.
Wenn man und frau genau hinschaut stellt man/frau aber fest, dass die "Bundesrepublik Deutschland" vor und auch nach der Wiedervereinigung, eine "Monarchie im demokratischen Gewand" (Wolf im Schafspelz) ist, denn - angefangen von den Bürgermeistern und ihren Stadträten, bis zu den Ministerpräsidenten und den Landtagen und letztlich hinein bis in den Bundestag - (mit wohl absolut wenigen Ausnahmen) die von uns demokratisch Gewählten und sich demokratisch Gebenden benehmen sich anschließend genauso, wie es die Monarchen tun: Sie herrschen, anstatt zu dienen; sie sind unnahbar, anstatt zum Anfassen; sie präsidieren und residieren, anstatt verlängerten Arm des Volkes zu sein und es in seinem "Elend" aufzusuchen.
Die vier Wünsche eines Bürgers an seine Politiker/innen:
1. Ich wünsche mir sachbezogene und integre - statt Zweck gelenkte - Informationen, die nachprüfbar kommuniziert werden.
2. Ich wünsche mir, dass auf Propagierung von Wunschbildern, in denen Wahrheit und Phantasie vermischt werden, zu Gunsten des kritischen Vermögens/Kritikfähigkeit verzichtet wird.
3. Ich wünsche mir, dass auf gegen die Vernunft getroffene Entscheidungen, die zwar einen kurzfristigen Erfolg verheißen, doch aber lang wirkende Schäden mit sich bringen, gänzlich verzichtet wird.
4. Ich wünsche mir, dass der Gedanke der "Demokratie", mit all seinen Facetten und Auswirkungen, gegenüber den Gedanken des "Image", der "Macht" und des "Wahlerfolges" spürbar im Vordergrund steht."
Denn das Wort "kratos" = das Volk, erscheint bei jenen, an die diese Mail gewendet sein könnte, nur im Zusammenhang mit "Bürokratie" und "Technokratie", nicht aber DEMOKRATIE. Insofern sind die folgenden "Manifest-Aussagen" zu verstehen die ich bereits 2019 formulierte, wenn ich schreibe, dass wir Bürger/innen keine Büroklammern und Papierseiten oder Reihen von "10010011101" sind, sondern Gefühle, Bedürfnisse, Haut und Haar haben, dass "wir die Politiker/innen erwählt haben - und nicht "Gott" sie erwählt" hat. Aber sie spielen "Gott und Volk" mit uns, anstatt sich ihrer "Verantwortung vor Gott" (siehe die Präambel im Grundgesetz) bewusst zu sein.
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
sind keine Verwaltungsobjekte. Wir bestehen nicht aus Papier, einer Heftvorrichtung, ein paar Büroklammern und einem Pappdeckel, auf dessen Rücken „Leitz“ gedruckt ist; und wir bestehen auch nicht aus endlosen Zahlenreihen, in denen sich Nullen und Einser gefühllos die Hand geben und über den Bildschirm huschen. Wir sind Individuen und bestehen aus Haut und Haar. Wir können lieben und hassen, lachen und weinen, unterstützen und Hilfe versagen, wir empfinden Schmerz und Trauer, wir gewinnen und wir verlieren, wir hoffen und sind enttäusch, wir haben Hunger und Durst. Wir haben eine Seele, und auf unserer Stirn steht das Wort „Mensch“.
Deshalb:
Egal von welchem Kontinent; egal welcher Ethnie, welcher Sprache, welcher Hautfarbe, welcher Religion, sexuellen Ausrichtung und Weltanschauung: wir sind Menschen. - Egal welchen sozialen Ursprungs und welchen sozialen Standes: wir sind Menschen. - Ob Kind, Jugendlicher, Erwachsener: wir sind Menschen! - Ob Frau oder Mann oder Drittes Geschlecht, ob Vater oder Mutter, ob Heterosexuelle, Schwule oder Lesben oder nichts von alle dem: wir sind Menschen.
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
brauchen keine Verordnungen, Erlasse und Gesetze toter Buchstaben, die zwar juristisch ausgefeilt und aneinander gereiht unwiderlegbar scheinen, aber mit Moral und Ethik, mit Verantwortung und Solidarität nichts gemein haben. Sie wurden mit industrieller Tinte fixiert, um zu zeigen, wer „Herr im Hause ist“, keinesfalls aber wurden sie mit Herzblut geschrieben und gedruckt, um die Freiheit des Einzelnen zu fördern. Gerade im Bereich des Themas "Klimaschutz" ist dies deutlich zu erkennen, klaffen Verlautbarungen und Taten doch so weit auseinander, dass eher die Hölle zufriert, als dass der Temperaturanstieg um 0,1 Grad zurückgeht, oder zumindest aufgehalten wird. Noch genießbare Lebensmittel werden weggeworfen und ihre Retter müssen sich vor dem Kadi verantworten. Hochgeborene und "Daxe" schlemmen Kaviar, während andere gnädig zur "Tafel" geladen werden.
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
sind womöglich Idealisten oder Realisten oder Humanisten, oder auch alles zusammen. Keinesfalls aber heißen wir Ideologen, die ihre rassistischen, religiösen, gesellschaftlichen und politischen - gut, sei es rechts oder links - oder die Ziele und Ideen auf militante, menschenverachtende und radikale Weise um- und durchsetzen wollen. Genau das lehnen wir strikt ab, vermissen aber ein radikales Durchgreifen des Staates diesen Zeitgenossen gegenüber.
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
sind Kinder liebende und Kinder schützende Menschen. Mit Bürgerinnen und Bürgern, die Babys, Kleinkinder und Kinder sexuell, körperlich und seelisch missbrauchen und ausnutzen und schädigen, haben wir nichts gemein. Für diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit, fordern wir eine wesentlich schärfere Strafgesetzgebung (analog zu Totschlag und Mord). DITO - siehe zuvor!
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
wollen keine „Standardisierung des Lebens“ durch mechanische und elektronische Maschinen, durch Pauschalisierungen, Anwendung des „Gießkannenprinzips“ und durch die Verabreichung von „Pillen“ aus der Verwaltungsapotheke.
Die
Technisierung, die Globalisierung und die Digitalisierung "versprechen" uns einen höheren „Lebensstandard“, der sich niederschlägt in weniger anstrengende körperliche Arbeit, weniger Übernahme von Verantwortung, und einer besseren (Qualität) und längeren (Quantität) Lebenserwartung. Sie tragen aber auch dazu bei, dass der Mensch als soziales Wesen mehr und mehr abstumpft und vereinsamt, seine emotionalen (EQ) und kognitiven Fähigkeiten (IQ) sich mindern, die "Bereicherung" der einen, "Ausbeutung" der anderen zur Folge hat und sich die „Schere der Lebensqualitäten“ in unserem Land und weltweit bis hin zum Anschlag öffnet.
Wir Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland leben,
wollen also keinen "Turm" gebaut bekommen und uns auch nicht am Bau eines "Turmes" beteiligen, der uns bis an den „Himmel“ bringt, sondern wir benötigen ein würdiges „Dach über dem Kopf“, das uns Trockenheit, Wärme und Geborgenheit garantiert. - Wir wollen nicht "Brot und Spiele", die uns angesichts der Omnipotenz, leeren Versprechungen, Arroganz, Ignoranz und Kleptokratie „der Obrigkeit“ betäuben, bestechen, korrumpieren und zum Schweigen bringen, sondern wir benötigen Nahrung für die Seele, Mitempfinden mit dem, was uns wirklich bewegt und wir wollen ernstlich und gehört und verstanden werden.