Die "Brücke von Dresden" und das Ravensburger Sprichwort: "Das Salz geht solange zum Deckel, bis dieser bricht" ... "Ravensburg spielt" mit dem Feuer ...
Stefan Weinert
Ravensburg / Dresden
Im Oktober 2023 wurde in der Ravensburger Zeitung SZ berichtet, der hiesige Baubürgermeister plane, den mit und durch Chlorid beschädigten "Deckel" der unter ihm befindlichen vierstöckigen Tiefgarage, ab dem Jahr 2027, zu sanieren. Und dass, obwohl er drei Jahre zuvor meinte, der Deckel könne noch bis 2024/2025 halten. Im entsprechenden Presseartikel von 10/23 heißt es:
"Ein gewisser Zeitdruck steckt in dem Projekt. Denn die Marienplatzgarage ist bereits umfassend saniert worden ‐ bis auf den Deckel der Tiefgarage. Wie lange man überhaupt abwarten kann, dazu hatte Bastin im Oktober 2020 gesagt: Vier bis fünf Jahre halte der Deckel noch." - Der TWS-Chef Dr. Thiel-Böhm, wies schon damals daraufhin, dass die Kosten der Sanierung mit jedem Jahr erheblich steigen werden.
Am 11. September 2024, gegen 03:00 Uhr morgens, ist die ebenfalls - so vermuten es die Experten - durch Chlorid beschädigte "Carolabrücke" in Dresden zu großen Teilen eingestürzt. Ein Attentat wird ausgeschlossen. Das Salz (Chlorid) sei möglicherweise schon vor Jahrzehnten durch Risse in die Brücke eingedrungen. Wenn dies der Fall ist, werden die Metallteile im Stahlbeton im Laufe der Jahre so stark angegriffen, dass sie brechen.
Die "Carolabrücke" in Dresden ist nach nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp (1833–1907), der Gemahlin von König Albert (dem letzten König von Sachsen), benannt. Das Schloss Gottorp liegt in meiner Geburtsstadt Schleswig in Schleswig-Holstein.
Die Ravensburger "Marienplatztiefgarage" (MTG) wurde Mitte der 1980er Jahre unter Verwendung von über 70.000 Asbestteilchen, die 35 Jahre später mühsam und teuer entfernt werden mussten, erbaut und eröffnet. Seit dem (1980er Jahre) dringt auch hier Chlorid vor allem in den Deckel der Garage ein. Der aber ist gleichzeitig oberhalb die längste Theke Oberschwabens und nicht nur sommers stark frequentiert und belastet.
An diesem Wochenende, dem letzten Sommerferienwochenende, findet in Ravensburg wieder "Ravensburg spielt" statt. Wenn das Wetter es zulässt, werden tausende Menschen und Menschenkinder in der Stadt und auch auf dem "Südlichen Marienplatz" respektive auf dem "Deckel" sein.
Als die über 70.000 Asbestteile in der MTG gefunden wurden, wurde aus dem Rathaus behauptet, in den Bauplänen seien diese nicht verzeichnet gewesen. Bis heute mögen ich und andere Bürger das nicht glauben und niemand weiß und wird wohl erfahren, wie es um den Deckel bei seiner Bauung und heute wirklich bestellt ist.
Wäre ich Erster Bürgermeister, hätte ich die Sanierung des Deckels spätestens für dieses Jahr in Angriff genommen und es auch so verfügt. Denn das Risiko für die Menschen, für die ich gewählt wäre, wäre mir zu hoch (alles nur Konjunktiv). Aber der wirkliche "Erste" hält es für notwendiger, "am Hafen" rumzuspringen und haut da ein "11-Punkte-Programm für Sicherheit raus", während er in der Türmestadt mit der Sicherheit der ihm Anvertrauten spielt. So jedenfalls stellt es sich mir persönlich dar. Und egal welche Argumente für diese Verzögerung ins Schlacht-Feld der womöglich Un-Schuldigen Opfer geführt werden - es ist unverantwortlich!
In Deutschland sind rund 60.000 kommunale Brücken in einem schlechten Zustand; es muss aber richtig heißen: 60.000 Brücken und ein (1) Tummelplatz für bierlaunige und geschäftige Bürger/innen.