🥂🎻 "Contrabass" - Musik in den Ohren jener, die sich "Kneipe, Bar und Café" nicht leisten können ...
Stefan Weinert
Im August 2017 - einen Monat vor den damaligen Bundestagswahlen, die mit dem "lieber nicht regieren, als schlecht zu regieren - endeten, hatte ich die Idee, eine wirklich sozial gerechte Kneipe mit kulturellem Angebot in Ravensburg zu eröffnen. Das hatte auch mit meinem Abschied von der "Räuberhöhle" im selben Jahr und gut einen (1) Monat zuvor zu tun. Denn zum "Rutenfest 2017" (Juli) feierten die Räuber mit einem grandiosen "Hoch" auf den Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp von der CDU, dessen Deal [a la Trump] mit der "Inselbrauerei" und dessen Chef Lorenz Schlechter.
Der Deal war: Räuberhöhle bleibt, dafür erhält der "Storchen" die alte Musikschule nebenan. Mir war das so zuwider, dass ich aus dem "Verein der Freunde" austrat und mir selbst Hausverbot für die "Höhle" erteilte. Doch das war nicht der einzige Grund. Die "Räuberhöhle" plakatierte immer wieder ihre "sozio-kulturelle" Ausrichtung und ich glaubte es, bis ich als Insider merkte, dass es sowohl dem "Verein", als auch dem Betrieb "Räuberhöhle" nur um sich und um nichts darüber hinaus ging. Das haben mir sogar andere "Höhlengänger" bestätigt.
Egomanie und Profitgier wollte ich meinetwegen den anderen überlassen, aber was mir vorschwebte war die Eröffnung einer wirklich solidarisch-alternativen Kneipe. Sie sollte den Namen CONTRABASS erhalten, wobei der Name auch Programm wäre. Nicht nur das Ambiente dieser Kneipe, sondern vor allem auch die Preisgestaltung und das sie begleitende Programm sollten echt und signifikant spürbar alternativ sein. Vorausgesetzt natürlich, es finden sich die Räumlichkeiten, die Finanzen und die Erteilung der Konzession für Ausschank, Küche und Kleinkunstbühne.
Was die Preisgestaltung anbetrifft, stellte ich mir fünf Kategorien für Trinken, Essen und Eintritt vor, sowie einen Fond, der eventuelle "Verluste" ein wenig abfedern kann. Es gab damals und es gibt heute in Ravensburg und Umland viele Menschen, die sich einen Kneipenbesuch in Ravensburg (schon gar nicht zu zweit) nicht leisten können, da es ihr Budget nicht zulässt. Manche haben überhaupt kein "Budget", oder sie machen Schulden, um nicht "blöd dazustehen" und sich als "prekär" outen zu müssen.
Es waren von mir die folgenden Budget-Kategorien geplant.
- 100 Prozent
- Dreiviertel
- die Hälfte
- Selbstkostenpreis
- voll gesponsert
Dabei würde keinesfalls irgend jemand von den Gästen kontrolliert, sondern jeder stuft sich selbst ein, wobei sich die Einstufung auch mal verändern kann.
In Paris hat es jahrzehntelang eine Kneipe gegeben, in der jeder das gezahlt hatte, was er sich wirklich leisten konnte. Diese Kneipe ist nie pleite gegangen, sondern wurde aus Altergründen der Betreiberin eines Tages aufgegeben.
Da die Miete, die fairen Personalkosten und die Einkäufe bezahlt werden müssen, würde vorsichtshalber ein Fond eingerichtet, in den jeder, der es sich leisten kann, unregelmäßig oder auch regelmäßig einen Betrag einzahlt. Eventuelle Überschüsse werden als Rücklagen, oder zur Erweiterung des alternativen Angebotes genutzt.
https://www.youtube.com/watch?v=zPpnTIgW2yM
Ich weiß, ich bin ein Träumer - jedoch bin ich da nicht der Einzige! Und wie wohl die auf Profit ausgerichtete Konkurrenz darauf reagieren würde? Denn schließlich wäre das/der "Contrabass" für die Kunden und Kundinnen wegen der Preisgestaltung ein unwiderstehlicher Magnet.
Andererseits - und das wäre das eigentliche und das Hauptziel gewesen: Endlich könnten sich auch die einen Kneipenbesuch leisten, die ansonsten am Bahnhof an der Flasche nuckeln. Aber auch für sie gälte was für alle gilt: Respekt und ein wenig Anstand.
Ob die Ravensburger Nobelverwaltung mir überhaupt eine "Lizenz für Soziales" erteilen würde, ist auch fraglich.