Der laxe Umgang mit dem Lachs - Wann Sie wirklich echten Lachs auf dem Teller haben ...
Echter Lachs? Von wegen. In vielen Packungen steckt ein ganz anderer Fisch. So tricksten die Lebensmittelhersteller die Kunden aus.
Dortmund – Er sieht aus wie Lachs, heißt auch so – ist aber keiner. Im Supermarktregal liegen viele Produkte, auf denen „Lachs“ steht. Doch oft steckt etwas ganz anderes drin. Viele Fischprodukte wie „Seelachs“ heißen zwar so, gehören aber nicht zu den echten Lachsen. Wie können Kunden bei diesen Tricks noch richtigen Lachs erkennen?
Der Name „Seelachs“ ist ein Werbetrick. Tatsächlich handelt es sich um Köhler, einen Fisch aus der Dorschfamilie. Mit echtem Lachs (z. B. Atlantischer Lachs oder Pazifischer Wildlachs) hat er nichts zu tun.
Auch „Alaska-Seelachs“ ist kein Lachs, sondern ein Pazifischer Pollack. Das Produkt ist preiswert und wird häufig zu Fischstäbchen oder Fertiggerichten verarbeitet – oft sogar mit roter Farbe aufgepeppt, damit es wie Lachs aussieht.
Echter Lachs im Supermarkt: Diese beiden Arten gibt esEchter Lachs ist entweder Wildlachs oder Zuchtlachs. Wildlachs lebt frei in den Ozeanen und Flüssen, frisst Krabben und kleine Meerestiere – das sorgt für das typisch rote Fleisch. Wildlachs aus Alaska (z. B. Ketalachs, Rotlachs) gilt als nachhaltiger, wenn er mit verantwortungsvollen Fangmethoden gefischt wurde. Bei atlantischem Wildlachs sieht es anders aus: Die Bestände sind stark gefährdet, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg.
Zuchtlachs stammt meist aus Norwegen, Chile oder Schottland. Dort wachsen die Fische in Aquakulturen auf. Das Fleisch ist fetter, oft heller, manchmal mit einem zugesetzten Farbstoff (z. B. Astaxanthin) versehen. Dieser ist dem natürlichen Farbton nachempfunden. Bio-Zuchtlachse erhalten überwiegend ein hochwertigeres Futter und haben mehr Platz als konventionell gehaltene Zuchtlachse.
Beim Einkaufen hilft der Blick auf das Etikett. Als echter Lachs gelten nur Arten wie Atlantischer Lachs (Salmo salar) oder Pazifischer Lachs (Ketalachs, Silberlachs, Rotlachs). Steht dort „Seelachs“, „weißer Lachs“ oder „Alaska-Seelachs“, handelt es sich nicht um Lachs – sondern um Dorscharten.
Wichtig ist auch die Herkunft. Bei Wildlachs aus Alaska wird meist darauf geachtet, dass es nicht zu Überfischung kommt. Bei Zuchtlachs lohnt sich der Griff zu Produkten mit Siegeln wie ASC, EU-Bio, Naturland oder GGN.
Diese stehen für bessere Tierhaltung und weniger Medikamente. Die Verbraucherzentrale empfiehlt: Wildlachs am besten nur aus zertifizierter Fischerei (z. B. mit MSC-Siegel) kaufen, Zuchtlachs möglichst mit Bio- oder ASC-Zertifikat. Da Fischfang im Allgemeinen als nicht sehr nachhaltig gilt, können Kunden einen Blick auf die „Gute-Fisch-Liste“ werfen. Hier sehen Verbraucher, welche wenigen Arten sie bedenkenlos essen können.
Supermarkt-Lachs: Worauf sollten Kunden beim Kauf achten?Was sollten Kunden im Supermarkt beachten, um auch wirklich echten Lachs zu kaufen? Diese fünf Punkte können hilfreich sein, um nicht auf die Tricks der Hersteller hereinzufallen und eine gute Qualität zu kaufen:
- Art prüfen: Nur Lachsarten wie Atlantischer Lachs (Salmo salar), Ketalachs, Silberlachs oder Rotlachs gelten als echter Lachs
- Fakes erkennen: „Alaska-Seelachs“ oder „Seelachs“ ist kein Lachs, sondern Dorsch
- Siegel beachten: Wildlachs: MSC-Zertifikat steht für nachhaltigen Fischfang ; Zuchtlachs: ASC, GGN oder EU-Bio/Naturland garantieren höhere Standards
- Herkunft & Fangmethoden: Pazifischer Wildlachs (Alaska) mit Fangmethoden ohne große Beifänge wird von Verbraucherzentralen empfohlen
- Frisch oder tiefgefroren: Frischer Zuchtlachs, tiefgekühlt ist er oft weniger aromatisch; Wildlachs schwankt stark in Qualität
Festhalten lässt sich: Nicht jeder „Lachs“ ist echter Lachs. Wer sicher sein will, was auf dem Teller landet, sollte genau hinschauen – auf die Fischart, die Herkunft und die Siegel.