Ist die "Ravensburger SANIERUNGS-Methode" ein Fall für den Staatsanwalt? 👉 "Das haben wir erst jetzt entdeckt" und 'Gift heute' war auch 'Gift gestern' ...
Sollen nun die kommunale Aufsichtsbehörde in Tübingen, die Staatsanwaltschaft oder die Polizei gebeten werden, hier mal nachzubohren und eventuell eine Hausdurchsuchung in den drei Rathäusern in Betracht ziehen? - Das kann man/frau sich vermutlich sparen, denn von dort wird es heißen: "Sind wir nicht zuständig - sehen wir keine Handhabe, einzugreifen - es ist alles in Ordnung - es gibt für uns keine Hinweise, dass ..., - Ihrer Bitte können wir nicht nachkommen - unsere Tätigkeit wäre nicht vermittelbar -. etc." Oder aber: Es erfolgt gar keine Antwort. Also bleibt nur, auf den entscheidenden Fehler zu warten, wo keine Ausrede mehr helfen wird.
Dies, liebe Leserschaft, sind Worte aus einer E-Mail im Rahmen meiner Petition vom Februar 2020, in welcher ich die Ravensburger Stadtverwaltung bittend auffordere, eine "Projektkostenbremse und eine Stelle für Projektsteuerung" zu implementieren. [Die Petition wurde reaktiviert und kann weiterhin unterschrieben werden]. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt - also vor knapp sechs (6) Jahren - war mir die methodische Regelmäßigkeit einer nachträglichen Kostensteigerung von Sanierungsprojekten aufgefallen. Nach der von mir vermutenden Devise: Wir locken den Gemeinderat mit einem moderaten Kostenrahmen zur Zustimmung des Projektes, den wir dann mit der Formel "Das haben wir erst jetzt entdeckt" sprengen.Und in der Tat braucht man/frau fünf (5) Jahre und zehn (10) Monate später kein Prophet respektive Prophetin zu sein um zu prognostizieren, dass ein Ravensburger Sanierungsprojekt ganz gewiss nicht im Rahmen des für die jeweilige Maßnahme veranschlagten Kostenrahmen bleibt. Ja, es bleibt hier noch nicht einmal bei einer "Prognose", sondern um ein prä-faktisches "Wissen" - sozusagen aus Erfahrung.
Dabei ist nicht die Rede von den noch zu akzeptierenden 7,5 bis 10 Prozent Mehrkosten (Rote Linie der Toleranz) am Ende der Sanierung, sondern um das - für Ravensburg eben typische - Plus von 25, 30, 40 oder gar 75 (aktuell) Prozent der einst veranschlagten Kosten. Dabei fällt dem aufmerksamen Beobachter - gerade im Verlauf der zurückliegenden Dekade (also seit dem Jahr 2015) - die folgende an einem bestimmten Punkt der jeweiligen Maßnahme ins Feld geführte Ravensburger Formel auf: "Das haben wir erst jetzt entdeckt."
Das war bei der "Marienplatztiefgarage" (MTG, angeblich ? nachträgliche Asbestfunde) so, beim Roten Rathaus (Gebälk) war es so, so war es beim Lederhaus (Gebälk) und so war es bei der Bauhütte (Untergrund) und nun beim Kornhaus (Gebälk). Um rund 75 Prozent sollen die Sanierungsarbeiten am Ende steigen. (Siehe Bericht der "Schwäbischen Zeitung). Lägen die Ausgangskosten bei einer (1) Million, dann wäre es "nur" 750.000 Euro Plus. Doch hier geht es um wesentlich mehr Steuer-Euros - und zwar aus dem Stadtsäckel. Es sind "sage und schreibe und blogge" 9,4 Millionen harte Bürgergelder!! "Mindestens" - heißt es - was eine eventuelle weitere Steigerung darüber hinaus nicht ausschließt.
Gelder, welche für Kinderhorts, Jugendeinrichtungen, vernünftige Fahrrad-Trassen und weitere Klimamaßnahmen fehlen!!
Apropos "Fördertopf". Hier nun kommen wir zum großen Faible oder auch der Präferenz der Ravensburger Stadtverwaltung, konkret des Baudezernats: "Das Schöpfen aus dem Fördertopf (des Bundes oder Landes) steht über der Sinnhaftigkeit der Maßnahme." Das war so beim "Schussenpark", das war so bei der "Brücke über die Wangener Straße" und so weiter.
Doch hier beim Kornhaus legt der Baubürgermeister (seit 2015) noch einen drauf - schon fast manipulierend (wie ich es empfinde) - indem er sinngemäß meint, die bereits verbriefte Unterstützung des Bundes würde zur Makulatur, wenn die Sanierung des Kornhauses nicht final abgeschlossen wird. Und - schon fast mit den Tränen eines Krokodils - meint er, würde die Stadt Ravensburg nie wieder aus diesem Geldtopf auch nur einen Cent erhalten, was er schlussendlich als ein "Armutszeugnis" *) deklariert. (a.a.O.)
*) Der Begriff eines Zeugnisses mit lauter "mangelhaft" und "ungenügend" und vielleicht hier und da mal "ausreichend" passt doch schon jetzt für das Ravensburger Baudezernat und deren vorgesetzten Stellen. Denn auch hier beim Kornhaus ist es - wie in vielen Fällen zuvor - das "Gebälk", welches die Kosten extrem dynamisieren lässt. Da hätte MANN doch nach so vielen Vorfällen dieser Art vorher genauer hinschauen müssen.
Das ist übrigens auch einigen Stadträten aufgefallen, die des Bloggers Erkenntnisse damit endlich teilen. Man hätte eben vorher genauer hinschauen müssen, meinten auch sie. Hat man aber nicht. Oder hat man doch, das Ergebnis aber bisher verschwiegen? Das ist eine Vermutung (?), welche ich bereits seit 2016/17 (MTG und Asbest) hege, um den Gemeinderat bei ursprünglicher Ausgangslage zur Zustimmung zu bewegen, was bisher auch immer geklappt hat.
Doch nicht dieses Mal. Einer der CDU-Stadträte beantragte die Entscheidung darüber für die Gemeinderatssitzung am 15. Dezember 2025. Das wurde dann auch so beschlossen, trotz der offenbar verwaltungsaffinen Grünen-Fraktion, welche die Zuwachsrate von 9,4 Millionen mal eben so absegnen wollte. (a.a.O.) Ausgerechnet!
Es sei noch zu bemerken, dass die immensen Mehrkosten speziell und konkret beim "Kornhaus" (Bücherei) durch die geplante Entfernung von Gift in dem aus dem Spätmittelalter stammenden Gebälk entstehen sollen. Dieses Gift sei erst jetzt - nach Beginn der Sanierungen und nach Absegnung dieser durch den Gemeinderat - festgestellt worden.
Ich lebe seit 1989 in Ravensburg und bin seitdem in der Bücherei (Kornhaus) gewesen und habe an Veranstaltungen im oberen "Kornhaussaal" teilgenommen, aktiv und passiv. Viele andere Bürger und Bürgerinnen waren noch viel öfters dort als ich - und vor allem die Mitarbeiter/innen der Bücherei und die Hausmeister. Wir alle waren diesem Gift jahrzehntelang ausgesetzt. Ob jemand Schaden dadurch erlitten hat, lässt sich wohl nicht mehr feststellen. Aber lebten wir in den USA, würde es ab heute jede Menge von Schadensersatzklagen gegen die Ravensburger Stadtverwaltung geben.
Allerdings >>> wenn jetzt die Ravensburger Stadtverwaltung darauf besteht respektive dafür vor dem Gemeinderat wirbt, um ein "Armutszeugnis" abzuwenden, dass bei zukünftigem Personenverkehr in diesem Gebäude >>> zuvor das Gift entfernt werden muss !! (weil für Menschen schädlich), dann impliziert dies doch eindeutig, dass dies auch in der Vergangenheit so gewesen sein muss!
Dass das Gift (angeblich?) erst jetzt bekannt wurde respektive bekannt gegeben wurde (?), ist ein Skandal und liegt in der Verantwortung der Stadtverwaltung/Baudezernat. Auch hier muss gelten: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und das Versäumnis einer bereits früher vorgenommenen Prüfung des Gebälks geht eindeutig ebenso zu Lasten der Stadtverwaltung/Baudezernat.
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In meiner Petition "Projektmehrkostenbremse und Projektsteuerung" für Ravensburg aus dem Jahr 2020 hatte ich das Folgende geschrieben:
"Des Öfteren schon konnte dargelegt werden, dass die Endkosten für Hoch- und Tiefbaubauprojekte in Ravensburg, sei es, dass es sich um einen Neubau oder die Sanierung eines "Altbaus" handelt, am Ende 25 Prozent mehr und weit darüber hinaus betrugen. Es konnte auch dargelegt werden, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern um Methode handelt. Das ist inakzeptabel und ich verweise auf meine E-Mail vom 10. Februar 2020 *).
Bei einem gut funktionierende Projektmanagement, angelehnt und analog zu den Grundsätzen des Case Management, dass alle am "Case" beteiligten Akteure von Beginn an mit dem entsprechenden begleitenden Monitoring und Evaluation vernetzt, muss es gelingen, in dem ursprünglich angesetzten Kostenrahmen plus maximal 7,5 Prozent bleiben zu können. Da dies für die Bürgerschaft beobachtbar in den vergangenen fünf Jahren (seit 2015) bei weitem nicht so war und auch in Zukunft nicht sein wird ist zu vermuten, dass bei der Ravensburger Stadtverwaltung eine solche qualifizierte Projektsteuerung nicht vorhanden ist.
Deshalb fordern wir, die Unterzeichner/innen dieser Bürgerpetition die Ravensburger Stadtverwaltung auf, sich noch im 1. Halbjahr 2020 dafür einzusetzen
a) dass die Stadt Ravensburg nachweislich einen qualifizierten und studierten Projektmanager einstellt. Die dafür vorgesehenen Personalkosten werden sich rasch und hundertfach amortisieren; [angeblich würde es so eine Stelle im Rathaus aber geben, hieß es im Nachherein, was nicht nur ich aber stark bezweifle]
b) schriftlich in der Orts-Satzung fixiert wird, dass eventuelle Mehrkosten eines Projektes, welche die rote Linie der Toleranz von 7,5 Prozent der ursprünglich veranschlagten Kosten übersteigt, von den an dem Projekt beteiligten Akteuren (vom Planer bis zum Ausführenden) ausgeglichen werden müssen.
Wir fordern Sie auf dafür Sorge zu tragen, dass dieser Punkt auf die Agenda einer der nächsten Gemeinderatssitzungen kommt.
Als Initiator dieser Petition bitte ich zusätzlich jede Fraktion, mir den Eingang dieser E-Mail, gemäß Artikel 41 der EU-Charta Bürgerrechte zeitnah zu bestätigen und mir mitzuteilen, wie sie in dieser Angelegenheit gedenkt zu tun. Danke. (Nachtrag: das ist bis Dezember 2025 nicht geschehen)
Auch im Namen der Mitpetent/innen,
Stefan Weinert, Ravensburg
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Stefan Weinert
Gymnasien werden noch einmal zwei Millionen Euro teurer (SZ).
"Kodex der Kostensteigerungsargumente" - Das hat in Ravensburg Methode
Servus!
Wer hätte das gedacht?! Der aufmerksame Leser und "Rathausversteher" schon. Denn das hat Methode. Veranschlagt wird zunächst die Höchstgrenze des vor dem Gemeinderat und der Bürgerschaft Vertretbaren und Zustimmungsfähigen. Doch dann, so nach 1/4 oder 1/2 oder 2/3 der Bauzeit, wird aus dem "Kodex der Ravensburger Kostensteigerungsargumente" ein Papier herausgezogen auf dem wahlweise steht: "konnte keiner ahnen" - "wurde erst später festgestellt" - "unvorhergesehene Schwierigkeiten" - "ging man von anderen Voraussetzungen aus" etc.
Ich erinnere nur an die Sanierungskosten des Lederhaus' und die der Marienplatztiefgarage mit dem angeblich erst später festgestellten Asbestschätzen ... so würde es auch sein - und zwar exorbitant - mit einem vom OB geforderten aber inzwischen von höherer Stelle in Frage gestellten "Molldietetunnel". Niemand aber profitiert davon - außer die Statistik mit den Wirtschaftsdaten und die Bauwirtschaft ...
Dies alles ist aus drei Gründen nicht hinnehmbar.
a) Vermutliche (?) Täuschung des Gemeinderates (wegen dessen Zustimmung) und der Bürgerschaft (wegen derer Proteste)
b) Vermutung (?), dass vermeidbare Ausgaben von öffentlichen Geldern nicht verhindert werden
c) Aufgrund der Methodik: Vermutung (?) einer fehlenden funktionierenden Projektsteuerung (Vernetzung aller Akteure) im Sinne des Case Management (bis heute, Dezember 2025).
Sollen nun die kommunale Aufsichtsbehörde in Tübingen, die Staatsanwaltschaft oder die Polizei gebeten werden, hier mal nachzubohren und eventuell eine Hausdurchsuchung in den drei Rathäusern in Betracht ziehen? - Das kann man/frau sich vermutlich sparen, denn von dort wird es heißen: "Sind wir nicht zuständig - sehen wir keine Handhabe, einzugreifen - es ist alles in Ordnung - es gibt für uns keine Hinweise, dass ..., - Ihrer Bitte können wir nicht nachkommen - unsere Tätigkeit wäre nicht vermittelbar -. etc." Oder aber: Es erfolgt gar keine Antwort.
Also bleibt nur, auf den entscheidenden Fehler zu warten, wo keine Ausrede mehr helfen wird.
MfG, Stefan Weinert