SHANI LOUK: OFFENER BRIEF AN DEN RAVENSBURGER OBERBÜRGERMEISTER . . .
30. November, 2024 um 11:57 Uhr,
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Stefan Weinert
88212 Ravensburg
via E-Mail
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Rapp,
sehr geehrter Herr Baubürgermeister Bastin,
in meiner Antwort auf die Ablehnung meiner Petitionsbitte, in Ravensburg einen "Shani-Louk-Platz" mit Gedenktafel zu schaffen, schrieb ich (a.a.O.), dass ich diesen Entschluss respektiere. Respektiere deshalb, weil ein auch von mir demokratisch gewähltes Gremium der Stadt Ravensburg diese Entscheidung mehrheitlich herbeigeführt hat. Allerdings - so schrieb ich auch sinngemäß (a.a.O.) - muss ich deswegen die Entscheidung nicht gerade "gutheißen". Ich hätte mich sehr gefreut, wenn Sie anders entschieden hätten. Und diese Mail ist auch kein juristischer Widerspruch/Einspruch, der bei einer abschlägigen Petition eh nicht zulässig wäre.
Ich schlug den bisherigen "Frauentorplatz" am Eingang einer eigentlich weltoffenen Stadt für den zukünftigen "Shani-Louk-Platz" vor. Wie gesagt, wurde das abgelehnt. Leider sind Sie in keiner Weise grundsätzliche auf meine Idee eingegangen, und/oder haben dafür auch keinen anderen Platz oder Straße in Ravensburg in Erwägung gezogen.
In Anbetracht der derzeitigen Weltlage, die in dem Fall des Brandherdes im Nahen Osten bis auf die Bürgersteige und Plätze unserer Stadt in Oberschwaben ihre Spuren hinterlässt, halte ich Ihre (Stadtverwaltung/Gemeinderat) Entscheidung für außerordentlich (!) bedenklich. Die Argumente für Ihre Ablehnung sind meines Erachtens ohne jede menschliche Regung, sondern "kleben" stattdessen an den Buchstaben von Vorschriften und Empfehlungen anderer Institutionen. Auch wenn Sie dabei Shani Louks Ermordung sehr bedauern.
Auf Facebook wird Ihre Entscheidung von Usern aus dem Judentum und Israel nur mit einem "kommentiert". Es ist auch nicht einfach, den Kontrast zu der jüngsten "Pro-Palästinensischen-Parade" in der Ravensburger Innenstadt, die ohne Ächtung oder einzigen Hinweis auf das/des Massaker/s vom 7. Oktober 2023 verlief, zu ertragen. Dabei spielt es keine Rolle, dass Ihre Entscheidung zeitlich zwei Wochen vor dieser Demo liegt. Auch die Tatsache, dass die "Schwäbische Zeitung" nie auf mein Anliegen hingewiesen hat (sie wurde von mir zweimal informiert) zeigt, dass ein "Shani-Louk-Platz" in Ravensburg nie von "öffentlichem Interesse" sein durfte und der Normalbürger nichts zählt. Immerhin fungiert diese Zeitung offiziell auch als Ihr Amtsblatt!
Es wird also in Ravensburg keinen "Shani-Louk-Platz" geben ... Mein Anliegen zu diesem Punkt wurde "abschlägig" beschieden ... Dass muss ich als Demokrat so hinnehmen.
Ich denke aber, aber gutem Willen und ein wenig mehr Courage Ihrerseits (Stadtverwaltung und Gemeinderat), hätte es klappen können. Es sei denn, die Eltern Shanis in Israel und ihre Verwandten in Ravensburg hätten sich ausdrücklich dagegen ausgesprochen. Mit ihnen zu sprechen, hatten Sie (dito) vier Monate Zeit gehabt. Hatten Sie (dito) mit Ihnen Kontakt aufgenommen? Wie haben sie sich ggf. dazu geäußert?
Mit einen Shalom und Salam,
Stefan Weinert, Ravensburg