Die Jüdin Bella Fromm: Tagebuch einer "Insiderin" über den rasanten Aufstieg der NSDAP - "Als Hitler mir die Hand küsste" ...
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FAZ
Obwohl sie 1942 in den Vereinigten Staaten mit „Blood and Banquets – A Berlin Social Diary“ einen Bestseller landete, gilt es, die deutsche Jüdin und Journalistin Bella Fromm noch immer dem Vergessen zu entreißen.
In ihrem Buch, das erst 1993 unter dem Titel „Als Hitler mir die Hand küsste“ auf Deutsch erschien, schildert Fromm eigene Erlebnisse und Beobachtungen beim Aufstieg des Nationalsozialismus, der die 1890 in Nürnberg geborene und im unterfränkischen Kitzingen aufgewachsene Journalistin 1938 ins amerikanische Exil getrieben hatte. Fromm wollte mit „Blood and Banquets“ die amerikanische Bevölkerung über den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes aufklären und einen Beitrag zu seiner Niederringung leisten.
Ihre Ausführungen zeichnen sich durch unmittelbare Nähe zu den gesellschaftlich führenden Kreisen und politischen Entscheidungsträgern der Weimarer Republik aus, aber auch durch eine in dieser Form nur selten anzutreffende politische Urteilsfähigkeit, die den Vergleich mit heute viel bekannteren jüdischen Intellektuellen und Totalitarismusforschern wie Hannah Arendt oder Raymond Aron nicht zu scheuen braucht.
Auch sie hatten in Berlin den Aufstieg des Nationalsozialismus miterlebt und sich in einigen ihrer späteren Veröffentlichungen mit der immer wieder neu zu beantwortenden Frage beschäftigt, wie es überhaupt am 30. Januar 1933 zur „Machtergreifung“ hatte kommen können, warum gerade die führenden Kreise um Reichspräsident Hindenburg die Ernennung Hitlers zum Regierungschef nicht verhindert hatten.
Die in der Berliner Hauptstadt lebende Fromm hatte sich seit Ende der Zwanzigerjahre einen Namen als Gesellschaftsreporterin gemacht. Sie stammte aus einer wohlhabenden Weinhändlerfamilie, hatte durch die Inflation den größten Teil ihres ererbten Vermögens verloren und war nach dem Zusammenbruch des Unternehmens ihres zweiten Ehemanns dazu gezwungen, den für sich und ihre kleine Tochter selbst zu verdienen.
Nach journalistischen Arbeiten für die Lokalzeitung „Grunewald-Echo“ und als Sportreporterin für das „12-Uhr-Blatt“, die „Hamburger-Zeitung“ und die Zeitschrift des Tennisclubs Rot-Weiß, schrieb sie als Gesellschaftsreporterin für das „12-Uhr-Blatt“, den Berliner „Börsen-Courier“, die „B.Z. am Mittag“ (die erste Boulevardzeitung in Deutschland) und die renommierte liberale „Vossische Zeitung“, die das Vorzeigeblatt des Ullstein-Verlags war.
Insider-Informationen erhielt Fromm von ihren Freunden aus dem diplomatischen Korps oder von Botschaftern; ihre Kolumne in der „Vossischen Zeitung“ trug die Überschrift „Berliner Diplomaten“. Deren Augenmerk galt hauptsächlich den Beamten des Auswärtigen Amtes, dessen Spitzenpersonal fast ausschließlich dem Adel entstammte. Fromm bewegte sich in diesem Milieu mit großer Selbstverständlichkeit, weil es ihr alles andere als fremd war:
Als Kind war sie es gewohnt, dass die bayerischen Prinzen im Haus ihrer Eltern verkehrten. Auch deshalb wurde sie in der Welt der Diplomaten und Botschafter zu einer umworbenen Journalistin. Sie nahm an offiziellen Veranstaltungen sowie unterschiedlichsten privaten Zusammenkünften (Festen, Dinnerpartys, Tee-Gesellschaften) dieser Kreise teil und berichtete davon in ihrer Zeitung ganz nach dem Geschmack des Publikums.
Ihr Tagebuch wiederum schrieb sie ganz für sich – in einer Eintragung vom 1. Oktober 1928 heißt es: „so wie ich die Dinge wirklich sehe und höre“. Hier notierte sie, wie sich auch und gerade in adligen Kreisen nach dem erdrutschartigen Erfolg der NSDAP bei der Reichstagswahl vom September 1930 hohe Anfälligkeit für die immer stärker anwachsende NS-Bewegung zeigte. Fromm beschrieb die enge Affinität des Adels zu zentralen Komponenten der nationalsozialistischen Weltanschauung.
Sie nahm vorweg, was Stephan Malinowski 2003 in seiner Studie „Vom König zum Führer“ feststellen sollte: dass der im preußischen Adel herrschende Konsens die Annäherung an die NS-Bewegung erklärbar machte. In der gleichermaßen „diffusen wie aggressiven Weltdeutung des Nationalsozialismus verschmolzen Republik, Demokratie, Parlamentarismus, Parteienstaat, Liberalismus, Judentum, Sozialismus und Bolschewismus zu einem homogenen Block, der in seinen wichtigsten Komponenten dem Feindbild entsprach, das im Adel bereits vor Hitlers erstem Auftreten fest etabliert war. Diese Beobachtung gilt praktisch für alle Gruppen des Adels.“
Hellsichtig hatte Bella Fromm bereits sehr früh erkannt, dass viele Spitzenbeamte des Auswärtigen Amtes, die sich als Repräsentanten einer besonders traditions- und prestigebetonenden politischen Führungsgruppe verstanden, nicht nur überzeugte Anhänger der konstitutionellen Monarchie war, sondern von Beginn an auch zu den entschiedensten Gegnern der Weimarer Republik zählten. Sie verfolgten das Ziel, das parlamentarische System wieder zu beseitigen und Linksparteien sowie Gewerkschaften auszuschalten.
Deshalb schlugen sie sich auf die Seite der NS-Bewegung. Für deren Erfolg war es von enormer Bedeutung, dass die NSDAP-Elite um Hitler, Göring oder Goebels Zugang zu den gesellschaftlich führenden Kreisen bekam, so etwa zum Herrenclub oder dem Berliner Ableger des Nationalen Klubs von 1919. Sie waren als Schalt- und Verbindungszentren hinter den Kulissen von Regierung und Parlament aufgebaut und explizit als elitäre Vereinigungen geschaffen waren. In ihnen vereinigte sich ein großer Teil der Elite aus Politik, Diplomatischem Dienst, Armee, (Ministerial-)Bürokratie, Wirtschaft, Kultur und (Hoch-)Adel.
Ihr Einfluss reichte bis in die Administration des jeweiligen Reichskanzlers und das Reichspräsidentenamt unter Hindenburg hinein. Hier wurden Weichen gestellt für die Zerstörung der Republik. Bella Fromm wusste nur zu genau, was sich hinter dieser Fassade abspielte und dass etwa im Herrenclub von der „Kamarilla“ um Hindenburg und dessen Sohn Oscar sowie dem Präsidialbüroleiter Otto Meissner zahlreiche Intrigen gesponnen wurden.
Dass die Familie Herbert von Dirksens, eines Spitzenbeamten des Auswärtigen Amtes, schon seit Jahren in ihrem „prächtigen Palast“ die Spitzen der NSDAP empfing, konnte Bella Fromm auch nicht überraschen. Seit 1930 war der Salon von Victoria von Dirksen, der Schwiegermutter des damaligen Botschafters in Moskau, zur vermutlich wichtigsten Schaltstelle zwischen altem Adel und NS-Bewegung geworden. Immer mehr wurde Fromm dank ihrer Kontakte zur Kronzeugin einer auch für sie persönlich verhängnisvollen Entwicklung.
In ihrem Tagebuch beschreibt sie in noch heute beeindruckender Weise, wie die gesellschaftlich führenden Kreise und zentrale politische Entscheidungsträger die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler mitermöglichten, die „neuen Herren“ in atemberaubender Geschwindigkeit die Schaltstellen der staatlichen Macht besetzten und schließlich die nationalsozialistische Diktatur zu errichteten.
Die Lektüre dieses Buches hilft nicht automatisch dabei, Antworten zu finden auf die aktuellen Gefährdungen der Demokratie. Allerdings schärft sie die analytische Brille, um vor allem den autoritären Angriff auf den deutschen Parlamentarismus durch die AfD nüchterner einzuschätzen.
Das von den demokratischen Parteien nach der eben absolvierten Bundestagswahl versicherte „Bündnis“ verhindert weiterhin, dass die AfD auf Bundesebene koalitionsfähig wird und somit an die Schalthebel der Macht gelangt. -
Blogger: Noch ... doch wie lange hält dieses Bündnis?
+++ Eilmeldung +++ Reichsbürger festgenommen - Sie führten einst Schießübungen zur Erstürmung des Deutschen Bundestages durch ...
Spezialkräfte der Polizei haben am frühen Morgen drei mutmaßliche «Reichsbürger» verhaftet, die zur Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß gehören sollen. Sie würden verdächtigt, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein und sich zum Ziel gesetzt haben, die staatliche Ordnung gewaltsam zu beseitigen, teilte das bayerische Landeskriminalamt (LKA) mit. Durchsucht wurde demnach in Bayern in den Landkreisen Forchheim und Nürnberger Land, in Sachsen im Erzgebirgskreis und Chemnitz sowie in Thüringen im Landkreis Eichsfeld.
Die drei festgenommenen Männer sollen wie andere mutmaßliche Unterstützer der Gruppe im April 2022 auf einer ehemaligen Schießanlage der Bundeswehr nahe Bayreuth in Oberfranken an einem Schießtraining mit Kurz- und Langwaffen teilgenommen haben.
Ermittlungen gegen insgesamt sechs VerdächtigeNach derzeitigen Erkenntnissen gehen die Ermittler davon aus, dass die Übungen zur Vorbereitung eines möglichen Angriffes auf den Deutschen Bundestag dienen sollten. Insgesamt werde deshalb gegen fünf Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 61 Jahren ermittelt. Gegen die drei festgenommenen Männer waren vor der Durchsuchungskation schon Haftbefehle erlassen worden.
Bei den Durchsuchungen wurden laut LKA unter anderem Gegenstände sichergestellt, die dem Waffengesetz unterliegen - aber auch Datenträger sichergestellt, die jetzt auf Beweismittel ausgewertet werden müssen. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelte für die Verdächtigen die Unschuldsvermutung. Laut LKA waren bei der Aktion am Morgen etwa 300 Polizisten im Einsatz.
Gegen die «Reichsbürger»-Gruppe Reuß laufen derzeit bundesweit drei große Terrorprozesse. Die Gruppe war nach einer Anti-Terror-Razzia Ende 2022 bekanntgeworden. Die Beschuldigten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant und dabei bewusst Tote in Kauf genommen haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Heinrich XIII. Prinz Reuß fungieren sollen.
Oberschwaben ist ... Wenn die Faschisten/A f D mit nazi-ähnlichen Methoden bekämpft und ausgemerzt werden sollen ... Du kannst den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben ...
Es ist schon erstaunlich, was sich gewisse linke Kreise und "überzeugte Demokraten" einfallen lassen, um die Rechtsnationalen, die Nazis, die Faschisten zu bekämpfen und sie am liebsten ganz in einer - eben linken Art - "Endlösung" vom Planeten vernichten wollen. Dabei lassen Sie es allerdings oft selbst an Menschlichkeit fehlen und mutieren - wie der Frosch in dem immer wärmer und dann heißer werdenden Wasser - unbemerkt selbst zu einer Art zu Faschisten.
Heute fand ich auf dem Facebook-Internet-Portal von "Oberschwaben ist bunt den folgenden Eintrag. Das Foto (screenshot) wurde um 09.15 Uhr heute Morgen von mir getätigt:
Quelle: https://www.facebook.com/oberschwabenistbunt
Dazu habe ich auf selbiger Seite den folgenden Kommentar geschrieben.
Eigentlich müssten die Verantwortlichen dieser Facebook (FB) Seite ihren Eintrag löschen - vorausgesetzt, die Vernunft kehrt nach dort zurück. Wenn er gelöscht wird, dann wird auch mein Kommentar gelöscht - deswegen beides hier zur Dokumentation.
Um es noch einmal zu unterstreichen: Diese Art von Nazibekämpfung kann niemals im Sinne des Deutschen Grundgesetzes sein und steht abseits jeder Humanität. mögen auch die von "Oberschwaben ist bunt" angeprangerten Kräfte inhuman und menschenverachtend sein - man/frau kann den Teufel niemals mit dem Beelzebub austreiben. Im Gegenteil: man/frau macht ihn nur noch stärker!
"Sie sind zu Gast beim Antisemiten Richard Wagner" ▶ Angela Merkel, Friedrich Merz, Ricarda Lang und das deutsche "Who's who" ...
Blogger Stefan Weinert
Aufgrund eines Disputs über den Antisemitismus des großen Reformators Martin Luther, schrieb ich im Jahr 2019 das Manuskript zum meinem Buch "Luther's Liste - Der Reformator und seine Kirche als Garanten für den Holocaust" (c), das bisher noch nicht verlegt wurde. Der Disputant meinte allen Ernstes, Luther wäre am Ende seines Lebenswerkes senil und verwirrt und enttäuscht gewesen und hätte deswegen Dinge gegen die Juden publiziert. Dies aber galt es zu widerlegen, was mir - so denke ich - in dem Buch auch gelungen ist. Martin Luder (er benannte sich erst später in "Luther" um) war von Beginn an ein Anti-Judaist und hat durch seine theologischen Ausflüge quasi daraus den Antisemitismus entstehen lassen. War es beim Anti-Judaismus die Religion, welche verurteilt wurde, so wurde daraus beim Antisemitismus das Blut, welches jeden Juden von seiner Geburt an verdammte.
In "Luther's Liste" gibt es ein Kapitel über den deutschen Komponisten Richard Wagner. Dieser steht quasi zwischen Luther als Wegbereiter des Antisemitismus einerseits, und Adolf Hitler, dem Vollstrecker einer "Endlösung und Enderlösung" vom Judentum andererseits. Wagner und sein Schwiegersohn Chamberlain waren tief überzeugte Antisemiten und ihre Nachfahren gingen im Hause Hitler ein und aus.
Es ist für mich daher unbegreiflich, dass "alle Jahre wieder" die deutsche Prominenz aus Politik und Wirtschaft zu Gast im Hause eines Antisemiten ist und ihm zujubelt. Es ist doch nur seine Musik, nicht seine politische Überzeugung, höre ich jene, die Wagner verteidigen.
Tja, das wäre dann so als würden wir Jahr für Jahr eine Bilderausstellung des österreichischen Gefreiten besuchen. Denn Adolf Hitler konnte relativ gut zeichnen. Die Wiener Kunstakademie sprach ihm sogar wegen seiner Architekturzeichnungen ein Lob aus, verweigerte ihm aber die Aufnahme, weil er beim Zeichnen von Menschen nicht die vorgegebenen Kriterien erfüllte. Viele seiner Gebäudezeichnungen dienten Albert Speer als Vorlagen für dessen Bauten, und für großes Aufsehen sorgte 2006 eine Auktion in England. Dort wurden mehrere Hitler-Gemälde für insgesamt 170.000 Euro versteigert, wobei einzelne Stücke zwischen 4.760 und 15.600 Euro erzielten. Trotz ihrer künstlerischen Mittelmäßigkeit und der belasteten Geschichte des Malers ist dies ein Zeichen dafür, dass das Interesse an diesen Werken ungebrochen ist.
Und doch würde niemand in Deutschland im Ernst un auch zu Recht auf die Idee kommen, eine solche Ausstellung zu inszenieren geschweige denn zu besuchen. Denn zu Recht bestünde die Gefahr, dass diese Objekte eines Mannes, der so viel Unheil, Grauen und Tod über die Menschheit gebracht hat, ohne diesen nötigen Kontext lediglich als Sammlerstücke betrachtet würden.
Wer den folgenden Abschnitt aus meinem o. e. Buch über Wagner liest, wird verstehen, dass ich diesen Vergleich beabsichtigt gewählt habe. Denn zwar war Richard Wagner kein Mörder in dem Sinne, aber ein Mörder hat sich mit seinen tief menschenverachtenden Ansichten gemein gemacht und von ihnen leiten lassen
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Luther's Liste - Stefan Weinert 2019 (c) - Ein Auszug
Die ideologisierte Judenfeindschaft, die in Manifesten und Pamphleten seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts verbreitet wurden (Karl Eugen Dühring mit seinen rassistischen Verschwörungsphantasien, Otto Glagau mit seinen Denunziation in der „Gartenlaube", wo er den Juden Schuld an der wirtschaftlichen Misere von 1873, dem "Gründerkrach" gab - gemeint aber ist der Börsenkrach von 1873 aufgrund vorheriger spekulativer Firmengründungen, und infolge des deutsch-französischen Krieges 1870/71 und der deutschen Reichsgründung 1871). In simplen Welterklärungen für den naiven Bürger wurden Zeitungsartikel, Traktate und Schriften angebotenen, in denen die Juden als Sündenböcke Schuld für alle wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme zugewiesen bekamen.
Es gab aber auch „tiefschürfende“ und philosophisch/psychologisch und wissenschaftlich begründete Versuche, den Antisemitismus und den Glauben an die Herrenrasse im Volk zu etablieren. Zwei Vertreter von ihnen waren der Komponist Richard Wagner in seinem Essay "Das Judentum in der Musik" und sein Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain mit seiner Kulturphilosophie "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts". Ihre Werke beeinflussten das Bildungsbürgertum nachhaltig mit der Lehre von der Überlegenheit gewisser Rassen und der Verunglimpfung der Juden. Beide, Wagner und Chamberlain lebten in einer Zeit, in der Antisemitismus zum guten Ton gehörte. Aber dieser „gute Ton“ war – wie wir schon gesehen haben und noch sehen werden - Luthers Erbe. Zudem war Martin Luther sozusagen der erste Komponist, der seine Lieder in der gesamtdeutschen Sprache komponierte. Und wie sehr sein Liedgut im Deutschen und seinem Denken verankert war, ist wenig später in den Schützengräben von 1914 bis 1918 zu hören: „Ein feste Burg ist unser Gott.“
So schreibt der große deutsche Komponist Richard Wagner:
„Der Jude, der bekanntlich einen Gott ganz für sich hat, fällt uns im gemeinen Leben zunächst durch seine äußere Erscheinung auf, die, gleichviel welcher europäischen Nationalität wir angehören, etwas dieser Nationalität unangenehm Fremdartiges hat: Wir wünschen unwillkürlich mit einem so aussehenden Menschen nichts gemein zu haben. Dies musste bisher als ein Unglück für den Juden gelten: in neuerer Zeit erkennen wir aber, dass er bei diesem Unglücke sich ganz wohl fühlt; nach seinen Erfolgen darf ihm seine Unterschiedenheit von uns als eine Auszeichnung dünken. Der moralischen Seite in der Wirkung dieses an sich unangenehmen Naturspieles vorübergehend, wollen wir hier nur auf die Kunst bezüglich erwähnen, dass dieses Äußere uns nie als ein Gegenstand der darstellenden Kunst denkbar sein kann: wenn die bildende Kunst Juden darstellen will, nimmt sie ihre Modelle meist aus der Phantasie, mit weislicher Veredelung oder gänzlicher Hinweglassung alles dessen, was uns im gemeinen Leben die jüdische Erscheinung eben charakterisiert. Nie verirrt sich der Jude aber auf die theatralische Bühne: die Ausnahmen hiervon sind der Zahl und der Besonderheit nach von der Art, dass sie die allgemeine Annahme nur bestätigen. – Wir können uns auf der Bühne keinen antiken oder modernen Charakter, sei es ein Held oder ein Liebender, von einem Juden dargestellt denken, ohne unwillkürlich das bis zur Lächerlichkeit Ungeeignete einer solchen Vorstellung zu empfinden. Dies ist sehr wichtig: einen Menschen, dessen Erscheinung wir zu künstlerischer Kundgebung, nicht in dieser oder jener Persönlichkeit, sondern allgemein hin seiner Gattung nach, für unfähig halten müssen, dürfen wir zur künstlerischen Äußerung seines Wesens überhaupt ebenfalls nicht für befähigt halten. Ungleich wichtiger, ja entscheidend wichtig ist jedoch die Beachtung der Wirkung auf uns, welche der Jude durch seine Sprache hervorbringt; und namentlich ist dies der wesentliche Anhaltspunkt für die Ergründung des jüdischen Einflusses auf die Musik. – Der Jude spricht die Sprache der Nation, unter welcher er von Geschlecht zu Geschlecht lebt, aber er spricht sie immer als Ausländer. Wie es von hier abliegt, uns mit den Gründen auch dieser Erscheinung zu befassen, dürfen wir ebenso die Anklage der christlichen Zivilisation unterlassen, welche den Juden in seiner gewaltsamen Absonderung erhielt, als wir andererseits durch die Berührung der Erfolge dieser Absonderung, die Juden auch keineswegs zu bezichtigen im Sinne haben können. Dagegen liegt es uns hier ob, den ästhetischen Charakter dieser Ergebnisse zu beleuchten. - Zunächst muss im Allgemeinen der Umstand, dass der Jude die modernen europäischen Sprachen nur wie erlernte, nicht als angeborene Sprachen redet, ihn von aller Fähigkeit, in ihnen sich seinem Wesen entsprechend, eigentümlich und selbständig kundzugeben, ausschließen. Eine Sprache, ihr Ausdruck und ihre Fortbildung ist nicht das Werk Einzelner, sondern einer geschichtlichen Gemeinsamkeit: nur wer unbewusst in dieser Gemeinsamkeit aufgewachsen ist, nimmt auch an ihren Schöpfungen teil. Der Jude stand aber außerhalb einer solchen Gemeinsamkeit, einsam mit seinem Jehova in einem zersplitterten, bodenlosen Volks stamme, welchem alle Entwicklung aus sich versagt bleiben müsse, wie selbst die eigentümliche (hebräische) Sprache dieses Stammes ihm nur als eine tote erhalten ist. In einer fremden Sprache wahrhaft zu dichten, ist nun bisher selbst den größten Genies noch unmöglich gewesen. Unsere ganze europäische Zivilisation und Kunst ist aber für den Juden eine fremde Sprache geblieben; denn, wie an der Ausbildung dieser, hat er auch an der Entwicklung jener nicht teilgenommen, sondern kalt, ja feindselig hat der Unglückliche, Heimatlose ihr höchstens nur zugesehen. In dieser Sprache, dieser Kunst kann der Jude nur nachsprechen, nachkünsteln, nicht wirklich redend dichten oder Kunstwerke schaffen. Im Besonderen widert uns nun aber die rein sinnliche Kundgebung der jüdischen Sprache an. Es hat der Kultur nicht gelingen wollen, die sonderliche Hartnäckigkeit des jüdischen Naturells in Bezug auf Eigentümlichkeiten der semitischen Aussprechweise durch zweitausendjährigen Verkehr mit europäischen Nationen zu brechen. Als durchaus fremdartig und unangenehm fällt unsrem Ohre zunächst ein zischender, schrillender, summsender und murksender Lautausdruck der jüdischen Sprechweise auf: eine unsrer nationalen Sprache gänzlich uneigentümliche Verwendung und willkürliche Verdrehung der Worte und der Phrasenkonstruktionen gibt diesem Lautausdruck vollends noch den Charakter eines unerträglich verwirrten Geplappers, bei dessen Anhörung unsre Aufmerksamkeit unwillkürlich mehr bei diesem widerlichen Wie, als bei dem darin enthaltenen.“ (R. Wagner; Das Judentum in der Musik“, Seite 5f, 1869) – ZitatendeKein Wunder also, das Adolf Hitler und die Nazigrößen den Komponisten Richard Wagner verehrten. 2002 berichtet Spiegel online über eine Sendung von „Spiegel-TV“ vom 22. Juli 2002 mit dem Titel „Götterdämmerung in Bayreuth". Dort heißt es: „Schon in den zwanziger Jahren steht Bayreuth im Mittelpunkt eines rechtsradikalen "Netzwerks", das den Aufstieg Hitlers und seiner Partei nach Kräften fördert und im Ausland immer wieder Finanzquellen für die Nazis erschließt. Die junge Winifred, seit 1915 Ehefrau des homosexuellen Komponistensohns Siegfried Wagner, pflegt eine innige Freundschaft zu Hitler. Die Wagners sind überzeugte Antisemiten. Nach Siegfrieds frühem Tod leitet Winifred die Festspiele, die 1933 nur Dank finanzieller Unterstützung Hitlers dem Ruin entgehen. Bayreuth wird zum Gralstempel des Dritten Reiches, der Reichskanzler ist alljährlich umjubelter Gast im Hause Wagner. Dort spielt Hitler den Ersatzvater für die Wagner-Erben, pflegt engste Freundschaften mit Winifreds Kindern … Winifred stirbt 1980 - ungebrochen in ihrer Verehrung für Hitler. Bereitwillig hat sie die Verantwortung für die dunklen Jahre der Festspiel-Geschichte übernommen, ihren Kindern so das Erbe gerettet. Doch die Schatten der Vergangenheit sind bis heute nicht gewichen:“ (http://www.spiegel.de/sptv/reportage/a-204921.html; zitiert bei Dr. Frederik Weinert in „Nazivergleiche und Political Correctness“, S. 152)
Dennoch: Dass bis heute die Spitzen der bundesdeutschen Politik bis hin zur Kanzlerin Angela Merkel, die Prominenz aus Kunst, Schauspiel und Wirtschaft nach Bayreuth pilgern, wenn alljährlich Richard Wagner auf dem Programm steht, ist genauso widerlich und schizophren, wie die Huldigung Martin Luthers zur „vierten Person Gottes“. Beide aber, Luther und Wagner werden von ihren „Fans“ insofern in Schutz genommen, als dass man sie zweiteilt: Luthers Reformwillen der katholischen Papstkirche einerseits, sein tödlicher Antisemitismus andererseits; Wagners hervorragende Notensätze einerseits, seine Rassenlehre andererseits. Sogar in Israel ist es eine ernsthafte und sehr kontroverse Diskussion, ob Wagner aufgeführt werden soll und darf.
Chamberlain, der eine Tochter Wagners zweiter Ehefrau Cosima geheiratet hatte, schreibt zeitgleich in „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ über Arier, Luther und die Juden folgendes:
„Was die Araber gründen, ist von kurzer Dauer; die Mongolen zerstören, aber schaffen nichts; die großen Italiener des rinascimento [Renaissance] stammen alle aus dem mit lombardischem, gotischem und fränkischem Blute durchsetzten Norden oder aus dem germano-hellenischen äußersten Süden; in Spanien bilden die Westgoten das Lebenselement; die Juden erleben ihre heutige »Wiedergeburt«, indem sie sich auf jedem Gebiete möglichst genau an germanische Muster anschmiegen. Von dem Augenblick ab, wo der Germane erwacht, ist also eine neue Welt im Entstehen, eine Welt, die allerdings nicht rein germanisch wird genannt werden können, eine Welt, in welcher gerade in unserem Jahrhundert neue Elemente aufgetreten sind, oder wenigstens Elemente, die früher bei dem Prozess weniger beteiligt waren, so z. B. die früher reingermanischen, nunmehr durch Blutmischungen fast durchwegs »entgermanisierten« Slawen und die Juden, eine Welt, die vielleicht noch große Rassenkomplexe sich assimilieren und mithin entsprechende, abweichende Einflüsse in sich aufnehmen wird, jedenfalls aber eine neue Welt und eine neue Zivilisation, grundverschieden von der helleno-römischen, der turanischen [Turanismus = Ideologie, die einen gemeinsamen Ursprung der Turkvölker, Finno-Ugrier, Mongolen und Mandschu-tungusischen Völker annimmt], der ägyptischen, der chinesischen und allen andern früheren oder zeitgenössischen.“ (Chamberlain, „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“, Seite 8f)
Und weiter schreibt Chamberlain: „Ein Gang durch die Büstensammlung des Berliner Museums wird überzeugen, wie sehr gerade dieser Typus sich in dem durch und durch von Goten, Langobarden und Franken germanisierten Norditalien erblicken will, mit rein germanischem Blut und zwar als dem einzig schöpferischen Element durchsetzt (siehe Savigny: Geschichte des römischen Rechts im Mittelalter, I, Kap. 3) festgesetzt hatte; die nächste unzweifelhafte physiognomische Verwandtschaft finden wir noch heute in jenen vorhin genannten deutschen Tirolern, sowie in Norwegen, und einzelne verwandte Züge überall, wo es echte Germanen gibt. Jedoch, betrachten wir die größten germanischen Männer, so werden wir nicht eine, sondern zahlreiche physiognomische Gestaltungen finden; zwar wiegt die kühne, mächtig geschwungene Nase vor, doch finden wir fast alle denkbaren Kombinationen bis zu jenem gewaltigen Kopfe, der in jedem Zug das Gegenstück zu Dantes abgibt, gerade in diesem Gegensatz die innige Verwandtschaft verratend: bis zu dem Kopf Martin Luthers. Hier umweht jener Orkan, von dem [Honore de] Balzac sprach [„Dieser Orkan von menschlichen Gesichtern, dieses Hin- und Herfließen von durch die gleiche Bewegung getragenen menschlichen Körpern“, in „Adieu“ I], Stirn und Augen und Nase, keine Marmorkuppel wölbt sich darüber; es ruht aber dieser Flammen speiende Vulkan von Energie und Gedankenfülle auf Mund und Kinn wie auf einem graniten Felsen. Jeder kleinste Zug des gewaltigen Antlitzes zeugt von Tatendurst und Tatkraft; bei diesem Anblick steigen Einem die Worte Dantes ins Gedächtnis Colà dove si puote Ciò che si vuole [„Wo das Vollbringen und Verlangen, da muss man es tun“, Dante in Die Hölle: III. Gesang] --- Dieser Mann kann, was er will, und sein ganzes Wollen strebt hinaus zu großen Taten: in diesem Kopf wird nicht studiert, um gelehrt zu sein, sondern um Wahrheit zu erforschen, Wahrheit fürs Leben; er singt nicht um des Ohrenschmauses willen, sondern weil Gesang das Herz erhebt und kräftigt; er hätte es nicht wie Dante vermocht, stolz und verkannt abseits zu leben, seinen Ruhm künftigen Geschlechtern anvertrauend, — was gilt diesem Antlitz Ruhm? »Die Liebe ist der Pulsschlag unseres Lebens«, sagte er. Und wo kräftige Liebe, da ist auch kräftiger Hass. Von einem derartigen Antlitz zu sagen, wie Henke, es repräsentiere den norddeutsch-slawischen Typus1, ist durchaus irrig. Eine so gewaltige Erscheinung ragt über derartige Spezifikationen weit hinaus; sie zeigt uns die äußere Einkleidung einer der erstaunlich reichsten Entwickelungsmöglichkeiten des germanischen Geistes in ihrer höchsten Fülle. Wie Dantes, so gehört auch Luthers Antlitz dem gesamten Germanentum an. Man findet diesen Typus in England, wohin nie ein Slave drang, man begegnet ihm unter den tatkräftigsten Politikern Frankreichs. Lebhaft stellt man sich diesen Mann 1.500 Jahre früher vor, hoch zu Ross, die Streitaxt schwingend zum Schutze seiner geliebten nordischen Heimat, und dann wieder am trauten Herde inmitten der Kinder Schar, oder an der Männertafel, das Methorn bis auf den letzten Tropfen leerend und Heldenlieder den Ahnen zum Ruhme singend.
Zwischen Dante und Luther bewegt sich die reiche physiognomische Skala großer Germanen. Wie Tacitus sagte: sie gleichen nur sich. Jeder Versuch aber einer Lokalisierung der Typen, etwa nach Nord und Süd oder nach keltischem Westen und slawischem Osten, ist offenbar verfehlt, verfehlt wenigstens, sobald man die bedeutenderen und darum charakteristischeren Männer ins Auge fasst und von den Zufälligkeiten der Tracht, namentlich der Barttracht, absieht. Goethe z. B. könnte der Gesichtsbildung nach jedem germanischen Stamme entsprossen sein, Johann Sebastian Bach auch, Immanuel Kant ebenfalls.“ (a.a.O. Seiten 501 ff)
In Dantes Divina Commedia gibt es den Schriftzug über dem Eingangstor zur Hölle. Dort ist zu lesen: Per me si va ne la città dolente, per me si va ne l'etterno dolore, per me si va tra la perduta gente -- durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer, durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze, durch mich geht man zu dem verlornen Volke. Für den italienischen Juden Primo Levi, der das KZ Auschwitz überlebte, war die Reise nach Auschwitz die Reise ins Jenseits, die Reise in die Hölle, und er setzte Dantes Schriftzug gleich mit dem von „Arbeit macht frei". (vergleiche Primo Levi in „Ist das ein Mensch?“)
Auch Anja Lundholm (1914 bis 2007), eigentlich Helga Erdtmann, Tochter einer Jüdin, die das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, in das sie als italienische Widerstandskämpferin 1944 deportiert wurde überlebte, hat ihre Erfahrungen von dort in dem Buch „Das Höllentor“ festgehalten. Auch in Ravensbrück prangte über dem Eingangstor zum KZ der Schriftzug „Arbeit macht frei“. Lundholm hat, bevor sie die Hölle von Ravensbrück beschreiben konnte, mehrere andere Bücher publiziert, um sich durch diese Stück für Stück an dieses eigentlich unaussprechliche Thema heranzuwagen. Aber waren Anja Lundholm und ihre Leidensgenossen – von 130.000 Frauen in Ravensbrück überlebten nur 3.000 (knapp 2,5 Prozent) das KZ – und all die anderen vielen Millionen Juden nicht genau dahin gelangt, wohin Luther sie einst verortet hatte, wenn er sagte, sie, die Juden, seien des Teufels, verortet nämlich in die HÖLLE?“
DEs-aster! DE-bakel! DE-montage! ▶DE-mokratie? // Spa(h)nferkel-Essen im Bundestag (enthält Spuren von Sarkasmus & Satire) ...
Blogger: Am 16./17. Januar 2021 schrieb ich auf meinem damaligen Blog "Ravensburger Spectrum" - (Der "verbotene Blog")
"Zwar wurde Jens Spahn als stellvertretender Vorsitzender der CDU gewählt, doch das mit dem schlechtesten Ergebnis aller fünf Kandidaten! Von 965 abgegebenen Stimmen (erforderliche Mehrheit: 483) entfielen auf den Gesundheitsminister nur 589 Stimmen.
Diese Klatsche hat sich Jens Spahn wohl verdient --- und dazu mit seinem völlig unfairen Missbrauch der Fragerunde an das Kandidaten-Trio Laschet - Merz - Röttgen, kann er wohl auch seine Kanzlerkanditen-Ambitionen ad acta legen. Ikarus lässt herzlich grüßen, denn Spahn meinte, er als populärster CDU-Politiker könne es sich leisten, so hoch der Sonne entgegen zu fliegen.
Die Empörung im Merz-Lager - nämlich über das Rühren der Werbetrommel für Armin Laschet - ist riesig; und es ist auch gegen alle Regeln was Spahn tat, auch gegen die der CDU. Und noch ist das letzte Wort nicht gesprochen."
Dazu kam und kommt noch die Maskenaffäre während der Corona-Jahre 2020/21, welche auch heute immer noch nicht geklärt ist, aber der dringenden Klärung bedarf. Warum ihn die CDU/CSU zum aktuellen Fraktionsführer gewählt hat, ist genauso schleierhaft wie die einstige Beschaffung des millionenfachen Mundschutzes während der Pandemie als damaliger Gesundheitsminister.
Und nun auch noch der Vorschlag, eine Richterin für das höchste aller Gerichte Deutschlands zu berufen, deren ethische und moralische Einstellungen in Bezug auf das ungeborene menschliche Leben überhaupt nicht zum "C" seiner eigenen Partei passt. Jedenfalls für die, welche dieses "C" noch ernst nehmen. Wie schon sämtliche Medien posaunen hätte er wissen müssen - als Fraktionsführer - das nicht die ganze (vielleicht nur die Hälfte, wenn überhaupt) der Fraktion hinter diesem Vorschlag steht.
Na, wenn das mal am Ende nicht ein feuchtfröhliches Spa(h)nferkel-Essen im Bundestag wird! "Gefressen" habe ich den Maskenjens schon lange ...
von der Leyen und EU-Kommission müssen sich Misstrauensvotum stellen ... Wegen intransparenter Corona-Politik ...
Ein Misstrauensvotum im Europäischen Parlament gibt es nicht oft. Jetzt trifft es Ursula von der Leyen – und ihre gesamte EU-Kommission.
Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen muss sich im Europäischen Parlament der Abstimmung über einen Misstrauensantrag stellen. Darüber unterrichtete Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Nachmittag die Fraktionsvorsitzenden.
Zuvor war geprüft worden, ob der von einem rechten rumänischen Abgeordneten initiierte Misstrauensantrag wie in den Regeln vorgesehen von mindestens einem Zehntel der 720 Abgeordneten unterstützt wird. In dem zweiseitigen Text werden der Kommission unter anderem mit Blick auf die Corona-Politik Intransparenz und Missmanagement vorgeworfen.
Die Unterstützung des Antrags durch mindestens 72 Abgeordnete bedeutet, dass über ihn während der Tagung des Parlaments in der kommenden Woche debattiert und abgestimmt werden muss. Sollte er angenommen werden, müsste die EU-Kommission geschlossen zurücktreten.
Ein solches Szenario gilt allerdings als unwahrscheinlich, da es dafür die Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen und gleichzeitig die Mehrheit der Mitglieder des Parlaments brauchen würde. Das wären mindestens 361, wenn alle Abgeordneten anwesend sind und ihre Stimmen abgeben, sogar 480 Stimmen. Bei der Wahl im vergangenen November hatte die Kommission von Ursula von der Leyen 370 von 688 abgegebenen Stimmen bekommen.
Hier bei t-online weiterlesen ...
"SOZIALE GERECHTIGKEIT" - Das unbekannte Wesen ... Das Wort zum Alltag ...
Spendet von dem Guten, das ihr erworben habt, und von dem, was für euch aus der Erde hervorkommt, und sucht darunter zum Spenden nicht das Schlechte aus, um es als Almosen zu geben, das ihr selber nicht nehmen würdet, ohne dabei die Augen zuzudrücken.-----------------------------------------------------------
Von Stefan Weinert
Liebe Leser/innen,
was glauben Sie, woher das oben aufgeführte Zitat stammt?
- Aus der Bibel?
- Aus dem Koran?
- Aus den Überlieferungen der Indianer Nordamerikas?
- Stammt der Satz vielleicht aus dem "Kapital" von Karl Marx?
- Oder ist es einer der Glaubenssätze der Mormonen?
- Eine Passage aus dem neuen Grundsatzprogramm der SPD?
- Oder aber ist dieser Satz ein Kommentar zu den Texten der allgemeinen Menschrechte?
Die Antwort finden Sie ganz unten.
Wie auch immer - es ist ein ganz wichtiger Satz, der sehr viel mit dem leider schon wertlos gewordenen Syntagma "Soziale Gerechtigkeit" zu tun hat - und auch mit dem Adjektiv "sozial", welches wir beispielsweise in dem Akronym oder Wahlprogrammen von deutschen Parteien finden.
Wertlos deshalb, weil dieser Begriff durch ständige, aber inhaltslose Wiederholungen die Inflation der Weimarer Republik weit in den Schatten stellt.
Denn "sozial-gerechtes" oder "soziales" Verhalten haben absolut nichts mit dem Geben und Anordnen von "Almosen" - wie im obigen Zitat erwähnt - zu tun. Vielmehr ist ein "Almosen geben" eine gute Tat zur Beruhigung des eigenen Gewissens. Wörtlich: Mitleid, Mildtätigkeit, Erbarmen, milde Gabe, die dem Geber/Geberin nicht weh tut und dem Empfänger nicht wirklich weiterhilft.
Ob es nun die SPD ist, oder die Linken es waren, die CDU/CSU meint, es zu erfüllen, oder das BSW Sahra Wagenknecht dieses rein verbale Element gebraucht: Sie alle haben das "Soziale" verraten. Ganz schlimm tat dieses die SPD ab dem Jahr 2005, beginnend mit der Hartz-IV-Gesetzgebung. DENN --->
"Sozial" bedeutet von seinem Wortursprung her, ---> hälftig (!) teilen, hälftig teilhaben lassen an dem, was man/frau selbst hat. Adressat dieses "Sozialen" ist der/die, die nichts haben, oder nicht so viel haben, wie der/die, die aufgefordert werden, zu teilen.
Wer dazu nicht bereit ist, sollte dazu stehen und zugeben, dass es ihm schwerfällt (und wer von uns will sich davon freisprechen?), das hart Erarbeitete - nach Abzug von Miete, Nebenkosten und eigenen wirklich notwendigen Lebenshaltungskosten *) - wirklich so zu teilen, wie man/frau ein Laib Brot hälftig teilt, damit der Nachbar nicht verhungert. Aber dann sollte nicht von "sozial" gesprochen werden. Das wäre dann ehrlicher.
*) Allerdings ...
- ... fängt ein soziales und vor allem ein sozial-gerechtes Leben respektive Verhalten bei jedem und jeder von uns persönlich an. Sozusagen uns selbst gegenüber. Und bei "uns" meine ich jene, welche trotz der monatlichen "Muss-Ausgaben" (siehe oben) noch etwas Zählbares in mindestens dreistelliger Summe an Euro überhaben.
- Und da kommt es ganz darauf an, wie wir unser persönliches Leben Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und von Jahr zu Jahr gestalten. Bei dem oben erwähnten Begriff "Lebenshaltungskosten" meine ich nicht nur "Essen und Trinken", sondern auch die Anzahl der PKW und SUV in der Familie, die Anzahl und die Ziele unserer Urlaube, die Summe der monatlichen "Fresspartys" in den angesagtesten Locations der Stadt, die 102 Paar Schuhe in unseren Schränken, die teuersten Markenklamotten darüber, und ... und ... und ...
- Dinge, welche für uns keine Not-wendigkeit (unsere Not wendend) haben, sondern reiner Luxus sind. Denn es geht auch wesentlich einfacher, um trotzdem gut leben zu können. "Unser heutiges Brot gib uns heute", heißt es in dem wohl bekanntesten Gebet dieses Planeten, welches wegen seines gedankenlosen Herunterleierns sprichwörtlich geworden ist und dem "Aufzug in Endlosschleife" seinen Namen gegeben hat: Pater Noster.
- Von wegen! Nicht nur, dass unsere Kühlschränke und Tiefkühltruhen vollgestopft sind (auch schon vor den aktuellen Kriegszeiten) und aus dem "täglichen Brot" der stündliche Kaviar und aus dem Krug frischen Wassers, der Prosecco geworden sind (um es spitz und überzeichnend zu sagen); nein - wir legen den trotzdem noch vorhandenen "Rest" am Ende des Monats in Aktien an, stopfen ihn in den "Sparstrumpf", oder schlemmen noch eine Extrarunde im "Fünf-Sterne-Restaurant" der Nachbarstadt. Während mindestens fünf Familien oder zehn Einzelpersonen in "unserer" Straße oder "unserem" Wohnquartier bereits am 23. des Monats den letzten Cent ausgegeben haben - und dennoch nie "Essen gegangen sind", immer noch die Schuhe von 2010 tragen, adidas und Dolce-Gabbana Fremdwörter sind und des nachts containern waren.
- Das ist "unsoziales" und "sozial-ungerechtes" Verhalten. Die wirklich Blinden sind wir - und schreien dennoch nach "gerechter Verteilung". Die Veränderung unserer Gesellschaft fängt bei uns an - mit uns geht sie ins Verderben, es sei denn, wir kehren zum "täglichen Brot" zurück.
Unterstrichen wird das Ganze mit dem, was wir jedes Jahr - vor allem im süddeutschen Raum - am 11. November feiern (ich rede hier ganz gewiss nicht von der "Fasnet" und dem Karneval) - und seit über 1.500 Jahren haben wir Menschen es doch nicht begriffen. Der römische Offizier Martinus von Tours (316/317 bis 397), ritt im Winter 334 n. Chr. durch das Stadttor von Amiens (heute in Frankreich) und sah dort einen unbekleideten Mann um Almosen bittend. Der Römer hatte außer seinen Waffen und seinem Militärmantel und ein wenig Geld nichts bei sich. Statt aber dem Bettler eine (1) Messing-Sesterze hinzuwerfen und weiter zu reiten, hielt er an, teilte seinen Mantel mit dem Schwert in zwei gleichgroße Hälften und gab eine davon dem Nackten.
Der Mythe nach soll dem Soldaten in der folgenden Nacht im Traum der Zimmermann von Nazareth (Jesus) erschienen sein, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martinus am Stadttor beim Bettler zurückgelassen hatte und sagte im Traum zu Martinus dieses: „Ich bin nackt gewesen und du hast mich gekleidet … Was du diesem Geringsten getan hast, das hast du mir getan."
Nicht einmal die Kirche, welche diese Geschichte bis heute tradiert hat, hält sich daran, obwohl sie Mäntel, Brot und "Dächer über dem Kopf" genug hat. Wie soll es da - bei diesem schlechten Vorbild - der Staat tun.
Wenn du auf den Mount Everest willst, dann peile den Mond an (Exupéry)
"Gerechtigkeit" ist ein Zustand, welchen es in dieser Welt eigentlich nicht gibt und auch nie gegeben hat. Schon gar nicht, wenn dieser Begriff in der Denk-Weise der "Aufklärung" ausgelegt wird. Denn dort - abgeleitet von den alten griechischen Philosophen - bedeutet "Gerechtigkeit" (dikaiosyne): jeder erhält ein gleich großes Stück vom Kuchen.
Nimmt man/frau dagegen die biblische und/oder philosophische Anschauung von "Gerechtigkeit", dann klingt das schon ganz anders, aber dennoch scheinbar auch unerreichbar: Gerecht ist, wenn jeder Mensch das erhält, was er benötigt, um ein Leben führen zu können, in dem seine Grundbedürfnisse (Mantel, Brot, Dach über dem Kopf) vorhanden sind.
Auch da gibt es eine alte Geschichte, die - selbst, wenn es sich hier um eine Mythe handeln sollte - zeigt, was gemeint ist. Am Tor der wohl ältesten Stadt der Welt - Jericho - saß vor rund 2.000 Jahren ein blinder Mann und bettelte, bat also um diese bekannten Almosen. Er hörte, wie eine große Menschenmenge vorbeizog. Und als er mitbekam, dass dieser Prophet Jesus der Grund dafür war, schrie er: "Jesus, Sohn Davids, hab' Erbarmen mit mir!"
Und tatsächlich blieb der Nazarener stehen. Doch statt ihm zehn Denare hinzuwerfen - was schon sehr viel gewesen wäre - fragte der den Blinden, wissend, dass diesem die Denare für ein paar Tage - aber nicht mehr - helfen würden, was er denn wirklich bräuchte. "Mach mich sehend," war die mutige, verblüffende Antwort. Und genauso geschah es. Damit war dieser Mann gesellschaftlich integriert. Denn sehend konnte er nun einer Arbeit nachgehen, und in der Folge sich Brot und Mantel und ein Dach über dem Kopf durch Arbeit leisten. Das ist Gerechtigkeit.
Deshalb sollten wir auch den heute schon inflationären Begriff "Gerechtigkeit" mit großer Vorsicht behandeln und wieder ins angemessene Licht rücken. Und wer es sich ins Parteiprogramm schreibt, sollte es vorher praktiziert haben.
Wirklich annähernd "sozial-gerechte" Menschen sehen wir in unserer Gesellschaft so gut wie keine. Nicht, weil es sie nicht gibt, sondern weil sie still und im Verborgenen und unerkannt am Nächsten agieren - ohne ein Aufheben darüber zu machen.
Tja lieber Blogger, wenn das so ist, dann können wir ja gleich alle einpacken, oder? Nein, natürlich nicht. "Soziale Gerechtigkeit", so wie oben ausgeführt, ist zwar ein schier unerreichbares Ideal unter Milliarden von Egoisten. Aber es sollte als Ziel nicht aus dem Auge verloren gehen - ist doch der Weg das Ziel.
"Darf es noch ein wenig mehr sein, Herr Klingbeil?" - 'Aber Lars, warum hast du denn so ein großes Maul?' ... 'Damit ich dich besser fressen kann'! ...
Blogger
Der alte Parteivorsitzende und neue Mitparteivorsitzende der SPD, Lars Klingbeil, sei in seinem schlechten Ergebnis nur von Oskar Lafontaine getoppt worden, als er mit nur "62 Prozent" als Parteivorsitzender gewählt wurde. So gestern der ansonsten gut informierte Journalist des Senders PHOENIX. Nicht, dass das mit den 62 Prozent nicht stimmen würde (es waren genau 62,6 %). Aber Lafontaine hatte 1995 in Mannheim den amtierenden Vorsitzenden Rudolf Scharping (welcher am Tag zuvor zu den Genossen gesprochen hatte) mit seiner fulminanten Rede (ich saß vorm Fernseher und war begeistert) dermaßen im Regen stehengelassen, dass ihn die Delegierten in "außerordentlicher" Weise zum neuen Chef wählten.
Von daher kann und darf man/frau beide Parteitage und beide Ergebnisse nicht in ein Boot werfen. Lafontaines "62 Prozent" wogen deshalb vor 30 Jahren wie 95 "Goldbarren", während Klingbeils "64 Prozent" gerade mal in eine Flasche voller Wermut und Partei-Strategie passen.
Denn wären Bärbel Bas und Lars Klingbeil nicht "miteinander", sondern "gegeneinander" angetreten, wäre es ähnlich wie 1995 gekommen: Bas = 65 Prozent; Klingbeil = 30 Prozent und fünf Prozent Enthaltungen. Nicht das Bas mit Lafontaine zu vergleichen sei - im Gegenteil. Aber sie war zuvor Bundestagspräsidentin und hat nach der Bundestagswahl 2025 nicht gleich vier Ämter an sich gerissen: Bundestagsabgeordneter, Fraktionsvorsitz, Parteivorsitz, Finanzminister, Vizekanzler.
Wie ganz anders die gestrige Rede von Ralf Stegner. Voller Emotionen und mit integrem Inhalt. Ihm nimmt man/frau ab, was er sagt. Allerdings sprach er leider vor vielen leeren Stühlen. Was wäre gewesen, wenn er gegen Lars Klingbeil angetreten wäre? Warum hat er es nicht getan. Oder besser: Warum haben ihn die Genossen nach seiner Rede nicht aufgefordert, es zu tun?
Weil die SPD nicht mehr die von 1995 ist - und schon gar nicht die von 1970! Gerade das MANIFEST der SPD wird deshalb angegriffen, weil "Putin weder Breschnew noch Gorbatschow" sei. Dabei wird wie gesagt übersehen (natürlich), dass eben die SPD von 2025 bei weitem nicht mehr die ist, die sie mal war: Verrat an dem einfachen Arbeiter (Hartz-IV), Verrat am Frieden, Verrat an der Russlandpolitik ...
Darf es noch ein wenig mehr sein, Herr Klingbeil? - "Ja, bitte noch ein paar Gramm "Heil"-loses Verhalten und eine weitere "Mütze" voller Egotrips - und die große Bitte um Verständnis, dass ich generationslos bin. Danke!"
Übrigens: Das Narrativ von "Saskia und Lars haben uns besser verstanden, als manche denken" glaubt ihm fast niemand. Denn hier stimmen Worte und Taten absolut nicht überein. Das schafft alles andere als Vertrauen. Die meisten und auch der Blogger werden wohl mehr an jenes Märchen erinnert, wo es (hier adaptiert) heißt:
SPD-Bundesparteitag 1995: Wie Lafontaine mit seiner fulminanten Rede, Scharping im Regen stehen lässt ... Warum die 62 Prozent von damals (Oskar) doppelt soviel wiegen, wie Klingbeils 64?
Quelle: www.static.tu.berlin
Die Partei und ihre Delegierten auf dem Parteitag befanden sich aufgrund von scheinbar unüberwindbaren Problemen in Fragen ihrer Personalführung in einem Stimmungstief. Daran konnte Scharping mit seiner Eröffnungsrede nichts ändern, denn Scharping - so die einhellige Pressemeinung damals 1995 - ließ jene Inspiration vermissen, die die Delegierten in der schwierigen Lage der Partei erwarteten.
Am nächsten Tag veranlasste Oskar Lafontaine die Parteitagsdelegierten mit seiner Rede, die eigentlich nur die Anträge zur Wirtschafts- und Sozialpolitik begründen sollte, zu 62 Sekunden orkanartigen Beifalls. Oskar Lafontaine wurde daraufhin aufgefordert, zur Wahl des Parteivorsitzenden zu kandidieren, was überhaupt zunächst nicht vorgesehen war.
Die Parteisatzung wurde kurzfristig geändert, damit eine derartige Verfahrensweise überhaupt möglich war, und tatsächlich wurde Lafontaine mit 62,6 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden gewählt. Lafontaines Rede bezog ihre Wirkung nicht aus einem sehr originellen Inhalt, sondern einzig aus der Art des Vortrags und aus der Tatsache, dass sie auf ein ungeheures Bedürfnis der Delegierten nach Sinnstiftung, Führerschaft, Leidenschaft traf.
Das Ergebnis einer solchen Personenwahl - grundsätzlich und konkret das von 1995 - kann nicht Aufschluss geben über die inneren Beweggründe
für die Entscheidungen "JA - NEIN - ENTHALTUNG". Auch nicht über die Stimmungen und Gefühle von zuhörenden Delegierten, in welche diese durch die Reden versetzt wurden.
Nun haben im Nachgang zum Mannheimer SPD-Parteitag, Sprachwissenschaftler beide Reden - die von Scharping und jene von Lafontaine - dahingehend untersucht, wie sie jeweils auf Zuhörer wirken und sich auswirken. Dazu wurden Ausschnitte der von Rundfunk und Fernsehen aufgenommenen Reden beider Genossen ausgesuchten Probanden vorgespielt. Sie hatten einen Fragebogen mit dem sogenannten Polaritätsprofil mit je 7 Bewertungsmöglichkeiten (+3 bis -3) für jede zu bewertende folgende Dimension (siehe unten) auszufüllen. Die Dimensionen wurden überwiegend aus einem am Institut für Sprechwissenschaft und Phonetik in Halle entwickelten Polaritätsprofil zur Bewertung des Sprechausdrucks übernommen.
Dimensionen
- eindringlich-oberflächlich,
- überschwänglich-sachlich,
- unaufrichtig-aufrichtig,
- leidenschaftlich-leidenschaftslos,
- gleichgültig-engagiert,
- sicher-unsicher,
- ruhig-lebhaft,
- einfühlsam-distanziert,
- unangenehm-angenehm,
- abwechslungsreich-eintönig,
- verstandesmäßig wirksam-gefühlsmäßig wirksam,
- appellierend-feststellend,
- natürlich-unnatürlich,
- vertrauenswürdig-nicht vertrauenswürdig,
- spontan-aufgesagt,
- zu langsam-zu schnell.
Zusätzlich wurden auf einer 7stufigen Skala von sehr bis gar nicht die 6
Merkmale resigniert, traurig, enttäuscht, vorwurfsvoll, begeisternd und energisch
beurteilt.
Für das Hervorrufen der positiven Wirkung einer Rede sind vorrangig größere Lautheit, höherer Grundton, geringere Pausenzahl und höhere Wortzahl pro Zeiteinheit verantwortlich. Der Vergleich des Höreindrucks führt in drei von den genannten vier Merkmalen eindeutig zu der Erkenntnis: Lafontaine spricht lauter als Scharping, mit einem höheren Grundton und wesentlich schneller als Scharping.
Scharpings Stimme klingt sehr viel tiefer, gesetzter und vorsichtiger als die Stimme Lafontaines. Der Grundtenor - gemeint ist hier die Art der Stimmführung, nicht die der gewählten Worte - in den leiseren Passagen von Scharping erweckt den Eindruck von Resignation, Enttäuschung, Trauer, Verzweiflung, Leidenschaftslosigkeit bzw. in lauteren Passagen von Distanziertheit, künstlicher Aufregung und belehrendem Vorwurf.
Der Hörereindruck (Probanden) zeigt ganz deutlich, wie
Scharping angestrengt seine Aussagen klar machen will und dabei aber durch die
mehrmals sirenenhaft anschwellende Stimmführung oberlehrerhaft und anmaßend klingt. Scharping versucht, rhetorische Mittel bewusst stark zu nutzen,
die immer dann, wenn sie zu betont eingesetzt werden, unnatürlich und störend
für den Zuschauer wirken. Lafontaine dagegen klingt auf natürliche
Weise herausfordernd, so dass man ihm seine Entrüstung über das Gesagte
ohne weiteres abnimmt und versucht ist, sich ihm auf der Stelle anzuschließen.
Charakteristisch für Lafontaine war die Gliederung seiner Rede in kurze Passagen von etwa einer Minute Dauer, die in verhältnismäßig ruhiger
Sprechweise - mäßiges Tempo und normale Lautstärke - beginnen und dann
sowohl in der Lautstärke als auch in der Sprechgeschwindigkeit relativ schnell
anschwellen. Erstaunlich war dabei die Fähigkeit Lafontaines, den Anstieg der
Erregung bis zum Ende konstant durchzuhalten. Die Redeabschnitte bestehen in
der Regel aus zuerst einigen längeren Passagen (ungefähr 12 bis 17 Wörter).
Die dann folgenden Passagen werden zum Ende der Äußerung hin immer
kürzer, bestehen am Schluss nur noch aus ein oder zwei Wörtern, die dafür mit
ungewöhnlich starkem Druck artikuliert werden. Sehr oft enden die Rede
abschnitte mit der Floskel "liebe Genossinnen und Genossen" und werden durch
den Applaus der Delegierten gekrönt. Lafontaine platziert 17 von 25 der Anreden
"liebe Genossinnen und Genossen" am Satzende und benutzt sie so als
nachdrücklichen Abschluss einer Aussage und damit als Gliederungshilfe für den
Hörer. Scharping dagegen benutzte diese Floskel meist am Satzanfang oder
mitten im Satz, nur zweimal am Ende.
In Scharpings Rede war eine regelmäßige Struktur schwer zu finden. Häufig
stehen zwischen vielen aufeinanderfolgenden kurzen Phrasen (1 bis 10 Wörter)
plötzlich sehr lange Phrasen, die nicht selten mehr als 20 Wörter beinhalten.
Interessant ist, dass die Länge der Phrase bei Scharping mit der Sprechgeschwindigkeit positiv korreliert. Dies hat zur Folge, dass der Hörer hin und her
gestoßen wird in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wobei er in den
kurzen, langsamen Phrasen unter- und in den langen, schnell über Punkt und
Komma hinweg gesprochenen Phrasen überfordert ist. Betrachtet man bei
Scharping die Lautstärke, so ist auch in diesem Punkt keine generelle Struktur zu
erkennen. Er wechselt ohne erkennbaren Zusammenhang von leisen Passagen,
die ungefähr drei Viertel der Gesamtrede ausmachen, zu lauten, erregten,
schreienden Passagen. Bei Lafontaine unterliegt die Steuerung der Lautstärke
beim Sprechen passend zum Inhalt einer Art Spannungsaufbau und der
Steigerung bis zum Finale.
Um eine Rede verständlich zu machen, ist es
hilfreich, den Hörern mitzuteilen, worüber man zu reden beabsichtigt.
Formulierungen wie "Ich werde zu drei Themen Stellung nehmen, einmal zu der
Frage...", "Zweitens...", "Und zum Dritten...", "Nun komme ich in ein paar
Bemerkungen noch zu...", "... ich möchte zum Schluss kommen..." erleichtern
Lafontaines Zuhörern die Orientierung. In Scharpings Rede kommt nicht eine
derartige Formulierung vor, so dass seine Zuhörer hoffnungslos umherirren in
der von ihm dargebotenen labyrinthischen Textstruktur.
Wesentlich bei den Untersuchungen war, dass Lafontaine hauptsächlich Sätze der erregten Art verwendet,
Scharping überwiegend die der ruhigen Art mit dazwischengeschobenen
energischen Phasen. Immer klingt bei Scharping in der Ruhe Resignation und in
der Erregung ohnmächtige Verzweiflung mit. Scharping spricht beispielsweise von Erfolgen der SPD, wird aber von den Hörern
eindeutig als resigniert, enttäuscht, traurig empfunden. Ursache dafür ist, dass
bei wertenden Sätzen die Tonhöhenvariation wesentlicher für die Bewertung der Hörer ist als der Inhalt der Sätze. So werden negative Sätze, wenn sie positiv
ausgesprochen werden, positiv beurteilt und umgekehrt.
In Summa:
1. Scharping verwendet gegensätzliche Sprechstile, Lafontaine hat einen charakteristischen Stil.
2. Scharpings Sprechstimmlage ist etwa 100 Hz tiefer als die von Lafontaine. Die hohe Stimmlage von 253 Hz bei Lafontaine ergibt sich hauptsächlich aus der überwiegend lauten, erregten Sprechweise, die häufig fast schon in Schreien übergeht.
3. Die durchschnittliche Tonhöhenschwankung (gemessen als Standardabweichung) beträgt bei Scharping 5,5 Halbtöne und bei Lafontaine 1,7 Halbtöne. Der Stimmumfang liegt bei Lafontaine konstant um 230 Hz und reicht bei Scharping von 130 Hz für ruhige bis 300 Hz für erregte Äußerungen.
4. Das Zeitsignal (bei den Vokalen) weist bei Scharping hohe Ähnlichkeit mit der Sinusschwingung auf (mit stark ausgeprägter Grundfrequenz und deutlich schwächeren Harmonischen), bei Lafontaine sind die Harmonischen im Verhältnis zur Grundfrequenz weniger gedämpft als bei Scharping, das Signal ist meist impulsförmig.
5. Das akustische Spektrum zeigt für Lafontaine im Frequenzbereich über 2,5 kHz deutlich höhere Energieanteile als für Scharping.
6. Silben werden von Scharping zu 39% mit fallender Grundfrequenz intoniert, nur zu 19% steigend und zu 11% steigend-fallend. Lafontaine verwendet zu 30% fallende, zu 25% steigende und zu 18% steigend fallende Grundfrequenzen. Satzakzent realisiert Scharping zu mehr als 90% durch steigende oder steigend-fallende Bewegung, bei Lafontaine verteilt sich die Verwendung der Bewegungen in allen Akzentstufen gleichmäßiger als bei Scharping.
7. Im Verlauf der Deklination innerhalb von Äußerungen sind für Lafontaine in ruhigen Passagen stärkere Regelmäßigkeiten zu finden. In erregten Passagen ergibt sich für Scharping ein enormer Anstieg, für Lafontaine dagegen ein leichter Abfall. Der Abstand der größten in einer Phrase auftretenden Frequenz von der Deklinationsgeraden ist bei Scharping sehr hoch und unregelmäßig, bei Lafontaine wesentlich geringer und zyklisch.
8. Der Sprechrhythmus Lafontaines ist deutlich durch das Prinzip der Isochronie (zeitlich von gleich langer Dauer) geprägt; der Rhythmus Scharpings kaum.
9. Die Dauer der Redeabschnitte ist im Durchschnitt bei Scharping 1,7 s länger, Pausen (zwischen Phrasen) sind durchschnittlich 0,45 s länger als bei Lafontaine. Der Wechsel aus Reden und Schweigen zeigt für Lafontaine eine in gewissen Grenzen regelmäßige und für Scharping mehr unregelmäßige Struktur.
10. Betonte Vokale sind bei Scharping deutlich länger als bei Lafontaine
(unter Berücksichtigung der schon unterschiedlichen Sprechgeschwindigkeit). Während satzakzentuierte Vokale bei Scharping durchschnittlich 170
ms dauern, sind es bei Lafontaine 130 ms. Bei Scharping werden Vokale
proportional mit steigendem Akzent länger, bei Lafontaine sind Wort- und
Satzakzent von etwa gleicher Dauer (hier wird der Satzakzent durch
Grundfrequenz- oder Lautstärkeänderung erzeugt); erst bei emphatischer
Überhöhung wird die Dauer des Vokals erhöht, aber weniger stark als bei
Scharping.
Literaturverzeichnis/Quellenangaben unter dem obigen Link
64,9 Prozent für Klingbeil - Ein Mann, dem es wirklich um die Partei und den Bürger geht, hätte "NEIN" gesagt ... 34 Beiträge mit "Federstrich" abgewürgt ...
Während der Aussprache über den SPD-Leitantrag und die Kandidatur von Bärbel Bas und Lars Klingbeil für den Parteivorsitz der Genossen, gab es für den Außenbetrachter heute beim Genossen-Bundesparteitag einige irritierende Bilder, welche der berichtende TV-Sender einfing.
- Reihen von weißen Tischen und roten Stühlen, die nur zur Hälfte besetzt waren - vor allem, als Gesine Schwan und gleich im Anschluss Phillip Türmer, ihre kritischen Reden hielten.
- Feixende Prominenz und herumlaufenden Genossinnen und Genossen.
- Delegierte aus der Provinz, die einen gerade vorbeilaufenden Genossen ihr Handy in die Hand drückten und ihn baten, ein Foto von ihnen und Olaf Scholz oder Franz Müntefering oder Lars Klingbeil zu schießen.
- Dann - als die Reihen wieder gut besetzt waren und am Beginn der ersten Abstimmung - aus dem Becher Nudel mampfende Delegierte oder grünen Salat in sich stopfende Genossinnen.
Kurz zuvor - ganz unverhofft - springt ein Genosse auf die Bühne und fordert "Beendigung der Rednerliste"; weil unklar, wird er gebeten das zu konkretisieren: Ende der Rednerliste oder Ende der Aussprache? Antragsteller: Ende der Rednerliste. Immer noch Raunen unter den über 600 Delegierten. Also noch mal. Was denn nun? Antragsteller: Ende der Aussprache. Aha! Abstimmung per Akklamation = die Mehrheit ist für Ende der Aussprache, was sichtbaren Unmut beim Rest inklusive Blogger hervorruft. Es waren zu diesem Zeitpunkt noch 34 (!) Wortmeldungen registriert. Einfach so - gestrichen, wenn auch mit einem dreifachen Federstrich.
Als Lars Klingbeil, der lediglich 64,9 Prozent Ja-Stimmen von den Delegierten erhielt gefragt wird, ob er die Wahl annimmt, antwortet er nicht - wie Bärbel Bas, die 95,0 Prozent der Stimmen erhielt - nicht einfach "Ja", sondern beginnt mit der "Schwere des Ergebnisses" für ihn und beklagt, warum denn bei der vorherigen Aussprache dies niemand (!) so zum Ausdruck gebracht hat.
Da hat Klingbeil wohl nicht richtig zugehört, weil sich dauernd umdrehend und lachend und irgendwie nicht anwesend, obwohl im Saal seiend --- oder er wollte es nicht hören, da für ihn "Neuausrichtung" doch nur ein Schlagwort ist, welches nicht mehr bedeutet, die alten roten Reifen zwar "rund zu erneuern", sie aber nicht gegen wirklich neue, zeitgemäße und stark-profile Reifen auszutauschen. Denn das hätte seinen eigenen "Austausch" bedeutet. Und: 34 Wortbeiträge - von denen womöglich viele gegen ihn - wurden einfach gestrichen. Gewehrt dagegen hat er sich jedenfalls nicht.
Klingbeil hat nach dem 23. Februar 2025 viele Ämter in Partei und Parlament an sich gerissen, und dabei den ein oder anderen überrollt. Den Generationenwechsel hat er - wie gesagt - bei sich nicht gelten lassen. Das Wahlergebnis, welches das schlechteste seit Oskar Lafontain (62,6 %, 1995) ist, hätte ihn deshalb dazu bewegen müssen, auf die Frage, ob er die Wahl annehme, "NEIN" zu sagen. Aber Lars geht es nicht um die Partei und auch nicht um dich und mich, es geht ihm allein um sich.
Lafontaine hatte 1995 jedoch einen Gegenkandidaten - besser gesagt: Rudolf Scharping - selbstsicher und siegesbewusst - hatte unverhofft den Oskar als Gegenpart erhalten. Lafontaine begeisterte die Genossen mit seiner Rede dermaßen, dass er statt des als Vorsitzender ins Rennen geschickter Scharping mit jenen 62,6 Prozent gewählt wurde.
Klingbeil aber hatte keinen Gegenkandidaten und Gegenkandidatin. Umso mehr (besser: umso weniger) sind seine miesen 62,4 Prozent!!
Eröffnung SPD-Parteitag: ▶ Schlimmer als gedacht / De-Realisierung macht aus Regenwetter für Genossen einen wunderschönen Sonnentag für die "Roten Socken" ... Für Palästina/gegen Israel
Als Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen und Mitglied der SPD um 14:15 Uhr mit seiner Rede begann, den ordentlichen SPD-Bundestag in Berlin zu eröffnen, waren für seinen Beitrag knapp zehn (10) Minuten vorgesehen. Weil machte daraus eine knappe halbe Stunde. Und die war auch notwendig, um aus politischem Regenwetter für die Genossen einen herrlichen, wolkenlosen und damit sonnigen Rote-Socken-Tag zu generieren.
Das ist ihm tatsächlich gelungen - jedenfalls wenn man/frau SPD-Mitglied ist und in der Scheinwelt einer angeblich immer noch "Arbeiter- und Friedenspartei" lebt und Derealisation frönt. Für einen Demokraten, Realisten und Demokraten zum Fremdschämen und der Erkenntnis, dass es tatsächlich mit der SPD so weitergehen wird, wie in der Vergangenheit.
- Lesen Sie hier, wie es heute weiterging:
- 64,9 Prozent für Klingbeil - Ein Mann, dem es wirklich um die Partei und den Bürger geht, hätte "NEIN" gesagt ... 34 Beiträge mit "Federstrich" abgewürgt ...
27. Jun. 2025
Die ganze Lobhudelei gipfelte darin, indem Stephan Weil anhob den Mann zu loben, welchen er - ohne deren Namen zu nennen - in Reihe mit Willy Brandt, Herbert Wehner und Helmut Schmid stellte, und ihn als einer der ganz Großen pries: Olaf Scholz. Stehende Ovationen, welche für den distanzierten Zuseher und Zuhörer von Sekunde zu Sekunde zu immer schmerzhafterem Ohrenschmalz wurden. Und sie wollten nicht aufhören ...
Und das, als hätte es Cum-Ex und Scholz' merkwürdige Verwicklungen in diese Affäre nie gegeben; und das, obwohl Scholz nach drei Jahren Kanzlerschaft aufgeben musste, anstatt drei Legislaturen durchzuregieren; und das, obwohl Scholz das schlechteste Wahlergebnis ever für die Genossen eingefahren hatte, welches es je nach dem Krieg gab; und das, obwohl der Willy Brandts Erbe mit Füßen getreten hat, anstatt es als Vermächtnis zu pflegen.
Die SPD stehe - auch international - immer für die schwachen und für Demokratie - so der MP aus dem Norden sinngemäß. Man stehe zu den noch sich in Palästina befindlichen israelischen Geiseln. Und man stehe ohne Wenn und Aber zu den Menschen in Palästina, die verhungern und "von einer Ecke in die andere getrieben werden". Und das müsse aufhören, donnerte Weil in den Saal. Kein Wort darüber, dass man eventuell zu Israel stehe. kein Wort! Im Gegenteil, die Rede von den gepeinigten Palästinensern war ein Implikat gegen Israel.
Eine furchtbare Rede! Eine schlimme Eröffnung eines SPD-Bundesparteitages. Ein Spurlegung ins Verderben. Gut, dass diese Rede nicht im Berliner "Sportpalast" gehalten wurde.
🔴Das Programm des SPD-Bundesparteitags vom 27. - 29. Juni 2025: "MANIFEST" ist nicht vorgesehen; "weiter so" vorprogrammiert ...
Freitag, 27. Juni 2025, Beginn 14 Uhr
14 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Konstituierung
- Wahl des Tagungspräsidiums
- Beschluss über die Tagesordnung
- Beschluss über die Geschäftsordnung
- Wahl der Mandatsprüfungs- und Zählkommission
ca. 14.45 Uhr Grußwort DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi
Rechenschaftsberichte
- Bericht des Generalsekretärs
- Bericht des Schatzmeisters
- Bericht der Vorsitzenden der Kontrollkommission
- Gleichstellungsbericht (schriftlich)
- Bericht der Bundestagsfraktion (schriftlich)
- Bericht über den Stand der Betriebsorganisation (schriftlich)
- Bericht über die Erledigung und Bearbeitung der angenommenen und überwiesenen Anträge der vorangegangenen Parteitage und Parteikonvente (schriftlich)
- Bericht Kommunalbeirat (schriftlich)
- Fortschrittsbericht Verantwortliche für interkulturelle Öffnung (schriftlich)
- Aussprache
ca. 15.15 Uhr Reden von Bärbel Bas und Lars Klingbeil
Bericht Mandatsprüfungs- und Zählkommission
ca. 16.15 Uhr Antragsberatung, einschließlich satzungsändernder Anträge
- Bericht Vorsitzende/r der Antragskommission
- Beratung Leitantrag „Veränderung beginnt mit uns“
ca. 18.45 Uhr Wahlen
- Wahl der Parteivorsitzenden
- Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden
- Wahl Generalsekretär/in
- Wahl Schatzmeister/in
- Wahl des/der Verantwortlichen des Parteivorstandes für die Europäische Union
ca. 21.30 Uhr Unterbrechung
TOP 4 (Fortsetzung) Grußworte
- Rede Olaf Scholz
- Rede des Fraktionsvorsitzenden
TOP 7(Fortsetzung) Wahlen
- Wahlen der weiteren Mitglieder zum Parteivorstand
- Wahl der Bundesschiedskommission
- Wahl der Kontrollkommission
- Wahl der Delegierten zum Kongress der SPE
TOP 6 (Fortsetzung) Antragsberatung, einschließlich satzungsändernder Anträge (Fortsetzung)
18 Uhr Unterbrechung
Parteiabend
TOP 6 (Fortsetzung) Antragsberatung, einschließlich satzungsändernder Anträge
TOP 8 Schlusswort der/des Parteivorsitzenden
Ende 15 Uhr
17. Juni in Deutschland AD 2025 - Kein Tag wie jeder andere! Oder mittlerweile doch?
In den folgend aufgeführten Artikeln
- 17. Juni und "Katharina die Große" 🚩 Religionsfreiheit für ALLE --- nur nicht für die Juden ...
17. Jun. 2025 - Der 17. Juni 1953 - Zeitungsberichte "am Tag danach" aus West-BRD und Ost-DDR ...
17. Jun. 2025 - Der 17. Juni . . . 17 Monate nach der "Machtergreifung" ...
17. Jun. 2025
hatte ich mich dem 17. Juni von vor 252 Jahren und den Ereignissen an diesem Tag von vor 91 und 72 Jahren beschäftigt, respektive berichtet. Die Entscheidungen bzw. Ereignisse jener Tage sind nicht folgenlos beblieben und haben Auswirkungen bis heute. Nicht nur in Russland, sondern auch in Deutschland und weltweit. Irgendwie sind sie aber alle von einer bestimmten Dunkelheit belegt und werfen bis in das Jahr 2025 ihre noch dunkleren Schatten - was nur metaphorisch funktioniert und nicht physikalisch.
Was ist aus dem 17. Juni im Anno Domini 2025 nur geworden? Bezüglich des Umgangs mit den jüdischen Mitbürgern und Mitmenschen weltweit? Bezüglich der Aufarbeitung und des Umgangs mit dem "Nationalsozialismus" damals (!) und seit 2015? Wie steht es mit der Pressefreiheit hierzulande und in Übersee? Und warum werden die NS-Zeit mit ihrem Führer Adolf Hitler und die Stasi-Ära mit Erich Honecker in Komödien und Ulk-Sendungen verharmlost und verniedlicht?
Und warum wird bis heute verdrängt, dass aus den von Kanzler Helmut Kohl versprochenen "blühende Landschaften" in den neuen Bundesländern, stattdessen blühende Konten im Westen (den alten Bundesländern, man/frau kann deshalb auch sagen "altes Deutschland") wurden. Denn der "Tag der Deutschen Einheit" am 17. Juni jeden Jahres in der BRD, wurde am 3. Oktober zum "Tag der Einheit" in "D". Und zwar ausschließlich und 99,99999999-prozentig mit westlicher Philosophie, Materialismus und Kapitalismus ausgestattet - besser gesagt: übergestülpt.
17. Juni und "Katharina die Große" 🚩 Religionsfreiheit für ALLE --- nur nicht für die Juden ...
- Zarin Katharina II. hatte am 17. Juni 1773 ein Toleranzedikt als Reaktion auf die innenpolitischen Auseinandersetzungen mit den muslimischen Tataren erlassen. Ihnen und allen anderen Volksgruppen versprach sie in diesem Erlass die Duldung aller religiösen Bekenntnisse innerhalb ihres Reiches ---ausgenommen die große Zahl von Juden, die seit der Ersten Teilung Polens (1772, siehe oben) ihre Untertanen waren.
Nikolaus I., einer ihrer Nachfolger, erzwang brutal die christliche Taufe an den Juden. Da diese sich nicht selten dagegen wehrten, reagierte der Zar mit der Einschränkung der Siedlungsgebiete. Er verbot das Tragen der markanten Schläfenlocken und forderte hohe Steuern für das Tragen von Kaftan und Käppchen. Er schloss jüdische Buchdruckereien und unterwarf importierte jüdische Bücher einer strengen Zensur. Nikolaus I. führte die Wehrpflicht für die Juden ein mit einer Dienstzeit von 25 Jahren. Nachfolger Alexander II. widerrief zwar die meisten Gesetze, jedoch beschimpfte er die Juden als „Verseucher des slawischen Geistes“ und somit waren diese wiederum aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Unter Alexander III. wurden Pogrome zur Staatspolitik, womit der Bevölkerung ein Ventil für Verärgerung geschaffen wurde. Die Ritualmordlüge wurde ebenfalls wieder verbreitet. Durch die „Maigesetze“ von 1882 folgte eine weitere Entrechtung und viele Juden flohen vor den Gewaltausschreitungen von Russland nach Amerika.
Und bekanntlich liegen zwischen Russland und Amerika Deutschland und ganz Europa ...
Der 17. Juni 1953 - Zeitungsberichte "am Tag danach" aus West-BRD und Ost-DDR ...
Die in Westdeutschland publizierte Tageszeitung “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (FAZ) berichtete am 18. Juni 1953 unter der Überschrift “Ausnahmezustand über Ost-Berlin verhängt” über den “Volksaufstand” in der DDR:
Am Mittwoch ist es in Ost-Berlin erneut zu Massendemonstrationen gegen die Regierung der sowjetischen Zone gekommen. […] Die Forderungen der Demonstranten lauteten: Rücktritt der Regierung, freie Wahlen, Senkung der Preise um fünfzig Prozent, Abschaffung der Arbeitsnorm, Freilassung der politischen Gefangenen. […] Die Demonstranten richteten auf ihrem Zuge Zerstörungen an, plünderten in einigen Fällen Geschäfte und legten Brände an. Um 13 Uhr wurde auf Befehl des Militärkommandanten des sowjetischen Sektors der Ausnahmezustand über den Sowjetsektor verhängt, die Betriebe besetzt und hohe Strafen über die Demonstranten angedroht. Ungefähr vierzig schwere Panzerwagen fuhren am Leipziger Platz, am Brandenburger Tor und an anderen wichtigen Punkten des Sowjetsektors auf. Auch motorisierte Kolonnen der Roten Armee mit Maschinenpistolen, Stahlhelmen sowie Panzerspähwagen beteiligten sich an der militärischen Besetzung.
Nach Erklärung des Ausnahmezustandes wurde von Sowjets und Volkspolizei aus Maschinengewehren und Karabinern am Leipziger Platz das Feuer auf die Menschenansammlungen eröffnet. An anderer Stelle wurde in die Luft geschossen, auch mit der Panzerkanone. Allein am Potsdamer Platz gab es drei Tote und fünfzehn Schwerverletzte, darunter eine Frau. […] Die genaue Zahl der Toten und Verletzten war noch nicht festzustellen. Die Generalstreikparole, die bei der Demonstration der dreitausend Arbeiter gegen die SED und die Normerhöhung am Dienstag ausgegeben worden war, hatten fast alle Großbetriebe in Ost-Berlin befolgt, so daß die Arbeit beinahe überall ruhte. […]
In einer Regierungserklärung über den Rundfunk wurde die Bevölkerung um 17 Uhr aufgefordert, die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung zu unterstützen. […] Die Erklärung war von Ministerpräsident Grotewohl unterzeichnet. Politische Kreise Berlins weisen darauf hin, daß nunmehr die Sowjets gezwungen sind, eine Entscheidung über das Verbleiben der Regierung in ihrer jetzigen personellen Zusammensetzung und die von ihr betriebene Politik zu fällen. Aus der Art dieser Entscheidung […] werde endgültig geklärt werden, was die Sowjets in Deutschland beabsichtigten, ob sie ehrlich eine gesamtdeutsche Lösung wünschten, indem sie die Regierung zum Rücktritt veranlaßten und freie Wahlen ausschreiben oder ob sie eine solche Lösung ablehnten, indem sie die Einheitspartei und ihre führenden Mitglieder stützen.
Auszüge zitiert nach: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 138, 18.06.1953, S. 1.
Die in der DDR publizierte und der SED nahestehende Tageszeitung “Neues Deutschland” verfasste am 18. Juni 1953 unter der Überschrift “Zusammenbruch des Abenteuers ausländischer Agenten in Berlin” folgenden Artikel:
Während die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik ihre Anstrengungen darauf richtet, durch wichtige Maßnahmen die Lebenshaltung der Bevölkerung zu verbessern, wobei sie ihre besondere Aufmerksamkeit der Verbesserung der Lage der Arbeiterschaft zuwendet, haben käufliche Elemente, und zwar Agenten ausländischer Staaten und ihre Helfershelfer aus den Kreisen der deutschen Monopolherren, die Maßnahmen der Regierung zu durchkreuzen versucht.
Es wurde festgestellt, daß die Arbeitsniederlegungen, zu denen es gestern in einer Reihe von Betrieben kam, ebenso wie die provokatorischen Ausschreitungen einzelner Gruppen faschistischer Agenten in den Straßen des demokratischen Sektors von Berlin, nach einem einheitlichen, in Westberlin hergestellten, für einen geeigneten Moment vorgesehenen Plan durchgeführt wurden. Die Exzesse endeten mit dem Zusammenbruch des angezettelten Abenteuers, da sie auf den Widerstand größerer Teile der Bevölkerung und der Machtorgane stießen.
In den Betrieben wird die normale Arbeit wieder aufgenommen. Auf den Straßen wird die Ordnung aufrechterhalten. […] Gescheitert sind die schändlichen Versuche der ausländischen Agenten, die wichtigen auf die Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung gerichteten Maßnahmen der Regierung zu stören. Gescheitert ist der Versuch, Verwirrung zu säen, um der Herstellung der Einheit Deutschlands neue Hindernisse in den Weg zu legen. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik wird entscheidende Maßnahmen ergreifen, um die an den Ausschreitungen Schuldigen strenger Bestrafung zuzuführen. Die Provokateure können nicht auf Milde rechnen.
Auszüge zitiert nach: Neues Deutschland Nr. 140, 18.06.1953, S. 1.
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Der 17. Juni . . . 17 Monate nach der "Machtergreifung" ...
Stefan Weinert
Verehrte Leser und Leserinnen dieses Blogs,
das Schriftbild folgender Äußerungen macht die Antwort auf die Frage "von wem stammt dieser Text" insofern einfacher, weil er schon mal nicht aus der deutschen Wirtschaftswunderzeit und den dann folgenden Dekaden bis heute stammen kann. Im Text selbst ist es eigentlich "nur" ein Begriff, der ebenfalls darauf hinzudeuten scheint. Wenngleich er seit 2015 im Nachkriegsdeutschland wieder kursiert und sein Unheil stiftet. Doch nicht nur die Antwort auf die Frage, von wem diese Worte stammen ist interessant, sondern auch die des Datums ihrer Verlautbarungen - und der brisante Inhalt, der in der Tat(!) vom 17. Juni 2025 stammen könnte, oder?
Quelle des Textes und Gesamttext hier
Die Zeilen stammen aus einer Rede des damaligen deutschen Vizekanzlers Franz von Papen, welche er an der Universität Marburg hielt - und zwar am 17. Juni 1934. Diese Rede gilt als die letzte, die im Nazi-Deutschland auf hoher Ebene und öffentlich gegen den umfassenden Machtanspruch des Nationalsozialismus gehalten wurde.
von Papen hielt die Rede in der Aula der Alten Universität für die Jahreshauptversammlung des Marburger Universitätsbundes. Er begann die Rede gegen 12.15 Uhr vor etwa 600 Zuhörern, die lebhaft applaudierten.
Die Rede war hauptsächlich von dem Münchener Rechtsanwalt und Schriftsteller Edgar Julius Jung, der seit 1933 als Papens Redenschreiber fungierte, verfasst worden. Einfluss auf den Text hatten zudem Papens Pressechef Herbert von Bose, der auch die illegale Verbreitung der Rede in 5.000 heimlich in der Germania Druckerei gedruckten Exemplaren organisierte, und Papens Adjutant Fritz Günther von Tschirschky. Nach 1945 behauptete von Papen wiederholt, er sei der eigentliche Verfasser der Rede gewesen und Jung habe nur Material für sie gesammelt und geringfügige stilistische Verbesserungen beigetragen. Tschirschky dagegen versicherte, Papen habe die Rede erst auf der Zugfahrt nach Marburg erstmals zu Gesicht bekommen.
Von Reichspräsident Paul von Hindenburg ermutigt, sprach sich von Papen in seiner Marburger Rede über die Exzesse der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler aus, denen er (von Papen und von Hindenburg) selbst erst 17 Monate zuvor zur Macht verholfen hatte. Der Vizekanzler forderte ein Ende von einschüchterndem Terror. Er beklagte das Verschwinden einer freien Presse und monierte, dass jeglicher Einwand gleichgesetzt würde mit einer fundamentalen Kritik am Ganzen. Er warnte vor deutlich vor der Sturmabteilung der NSDAP - der SA.
Konrad Heiden - ein deutsch/amerikanischer Journalist - fasste 1936 Papens Äußerungen so zusammen:
„Die Lage sei ernst, sagt er (von Papen), die Gesetze hätten Mängel, das Volk spüre die Wirtschaftsnot, Gewalt und Unrecht würden geübt, man höre auf mit der falschen Schönfärberei! Papen geißelte die Ablenkung der Unzufriedenheit auf ‚hilflose Volksteile‘. Auch dürfe man das Volk nicht unausgesetzt bevormunden. Das alles ging gegen Goebbels. Doktrinäre Fanatiker müssten verstummen – dies ein Hieb gegen Rosenberg (Alfred Rosenberg war Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP .) Das Schärfste aber war: Falscher Personenkult sei un-preußisch. Große Männer würden nicht durch Propaganda gemacht. Byzantinismus (Unterwürfigkeit) täusche nicht darüber hinweg. Und nun ganz schneidend: wer von Preußentum spreche, solle zunächst an stillen und unpersönlichen Dienst, aber erst zuletzt, am besten gar nicht, an Lohn und Anerkennung denken. Ein Peitschenhieb gegen Göring. Fast nach jedem Satz (von von Papens) Beifallssalven. Die Rede war Deutschland aus dem Herzen gesprochen. […] Die Rede stellte die Männer um Hitler und diesen selbst vor dem ganzen Volke bloß.“
Golo Mann urteilte 1958: „Die Rede, man muss es zu Ehren des windigen Mannes sagen, war gut. Aber mehr als Reden oder heimliche Gespräche hatten die verschiedenen konservativen Kreise […] nicht vorbereitet."
Adolf Hitler war am Mittag dieses 17, Juni 1934 auf einer Gauleitertagung in Thüringen und reagierte wütend auf die Rede, worauf ihm von Papen später das Glückwunschtelegramm (zur Rede) Hindenburgs zeigte. Joseph Goebbels unterband die Veröffentlichung der Rede und antwortete kurz darauf öffentlich: „Lächerliche Knirpse! Kümmerlinge! Hergelaufene Subjekte! Das Volk hat die Zeiten, da diese Herren in den Klubsesseln regierten, noch nicht vergessen.“
Im Inland konnte die Rede nur in der Abendausgabe der Frankfurter Zeitung vom 17. Juni abgedruckt werden. Durch die von Bose lancierten Privatdrucke kursierten jedoch einige tausend Exemplare im In- und Ausland, die unter der Hand weiterverbreitet und kopiert wurden. Die meisten wichtigen internationalen -Zeitungen berichteten am 18. und 19. Juni, besonders ausführlich in Österreich und der Schweiz - aber auch in den USA darüber.
Goebbels hatte die Nummer der Frankfurter Zeitung, in der die Rede abgedruckt worden war, beschlagnahmen lassen, und ebenso eine kursierende Broschüre mit dem Redetext. Da aber einige Exemplare aus Deutschland hinausgeschmuggelt worden waren, konnte die Rede international publiziert werden.
Am 20. Juni hatte von Papen (mit dem Glückwunschtelegramm Hindenburgs) Adolf Hitler aufgesucht und verlangt, das Veröffentlichungsverbot für die Rede aufzuheben. Weiter hatte er mit seinem Rücktritt gedroht und mit dem der anderen konservativen Regierungsmitglieder. Als sich von Papen am 24. Juni 1934 in Hamburg in der Öffentlichkeit zeigte, wurde er mit lautem Jubel begrüßt.
Während der von Hitler inszenierten parteiinternen Säuberungsaktion, dem so genannten Röhm-Putsch, zwei Wochen später, blieb Papen auf persönlichen Rat Görings in seiner Wohnung. Sein Büro wurde verwüstet, Jung und Bose und viele andere wurden ermordet. Konrad Heiden dazu: „Sie alle erleiden einen schrecklichen Tod. Ihr Führer Papen lebt – und dient Hitler weiter.“ von Papen entging der Verfolgung durch das Regime nur dank seiner Beziehungen in höchste politische Kreise. Er trat als Vizekanzler zurück, schied am 7. August 1934 aus der Reichsregierung aus und wurde von Hitler als Gesandter nach Österreich geschickt.
Quellen: wiki und verschiedene
MANIFEST und Petition: Bundestagsbüro Ralf Stegner (SPD) antwortet dem Ravensburger Blogger ...
Den heute morgen veröffentlichten Artikel zum Manifest der SPD
- Warum das SPD-Manifest fester Bestandteil der Überlegungen zur deutschen Außen-Politik sein muss (!) ...
16. Jun. 2025
hatte ich per E-Mail auch den beiden Initiatoren Rolf Mützenich und Ralf Stegner zukommen lassen. Nun erhielt ich heute gegen 14 Uhr eine E-Mail des Bundestagsbüros von Ralf Stegner an deren Ende es heißt:
"Bitte entschuldige, dass ich Ihnen nicht persönlich und ausführlicher antworten kann – derzeit erreichen uns über verschiedene Kanäle hunderte Zuschriften. Über dieses große Interesse und die Rückmeldungen freuen wir uns sehr! - Herzlichen Gruß, Ralf Stegner"
In der Mail heißt es, dass das Manifest gemeinsam mit dem Erhard-Eppler-Kreis nach intensiven Diskussionen und sorgfältiger Bearbeitung verfasst wurde. Das Bundestagsbüro unterstreicht, dass mit dem Manifest einerseits das Thema Friedens- und Sicherheitspolitik wieder breiter und ernsthaft diskutiert werden soll, andererseits aber auch die eindeutige Solidarität mit der Ukraine – einschließlich der humanitären und militärischen Unterstützung, die Deutschland leisten kann.
Weiter heißt es, dass "wir es für notwendig und legitim halten, über den Umfang der Militärausgaben und über diplomatische Lösungsansätze zu sprechen – gerade, weil solche Entscheidungen nicht nur die Zukunft der Ukraine, sondern auch die von Deutschland und Europa betreffen."
Abschließend wird in der Mail auf
die öffentliche Petition hingewiesen,
mit der das Anliegen des Manifestes unterstützt werden kann. Dieses Anliegen habe ich umgehend unterschrieben. Die Petition hat inzwischen 10.500 Unterschriften.
Warum das SPD-Manifest fester Bestandteil der Überlegungen zur deutschen Außen-Politik sein muss (!) ...
"In jedem von uns steckt ein 'kleiner Hitler'"!
Diesen Satz werde ich wohl nie vergessen - und er stammt nicht aus dem Mund eines Politikers, oder aus der Feder eines Journalisten, oder eines weisen Prominenten, sondern aus dem Mund eines einfachen Pastors unter dem ich in den 1980er-Jahren mein Vikariat ablegte, und welcher diesen Satz im Rahmen eines Gottesdienstes von der Kanzel sprach.
Und in der Tat: Wenn wir - du und ich - nicht täglich gegensteuern würden, gegensteuern mit unserer Menschlichkeit, mit unserer Kant'schen Vernunft, unserem Verstand und unserer Herrschaft über unsere Triebe (wovon es sehr viele verschiedene gibt ...), dann würde sich wohl jeder von uns im rauen Alltag zu einem Monster entwickeln.
Und so, wie es im persönlichen Leben des Individuums ist, muss es auch in der Gesellschaft sein. Dem großen Strom der Masse, dem reißenden Fluss der Trends und dem "sich Anhängen" an das, was alle tun, muss sich eine Gegenbewegung stellen, ansonsten dieser Planet, die nationale und die internationale Menschengemeinschaft unweigerlich "den Bach" hinuntergehen wird.
Das ist nicht notwendiger als in der Gegenwart des Jahres 2025!! Gegenbewegungen - um mal im Lande zu bleiben - in Deutschland gab es schon immer:
- 1968/69 die "Außerparlamentarische Opposition" (APO)
- 1970/71 die deutsche Annäherungs- und Versöhnungspolitik
- 1970er/1980er-Jahre die ersten Umweltbewegungen
- 1980er-Jahre gegen Aufrüstung und den NATO-Doppelbeschluss
- 1989 gegen die Freiheitsbeschränkungen im eigenen Land (DDR)
- 1990/2020er-Jahre Wiederbelebung der Klimabewegungen
- 2022/25 gegen Aufrüstung und Kriegsbeteiligung
Wie wir selbst wissen, haben diese Bewegungen die Politik oft nicht davon abhalten können, dennoch ihre oft gegen das Wohl der eigenen Bürger gerichtete Politik durchzusetzen - aber eben nicht in dem Maße, wie von ihr beabsichtigt. Denn da gab es immer ein Gegengewicht, welches ernstgenommen werden musste und doch den/die eine oder andere zum Einlenken gebracht hat. Ansonsten nämlich sähe es heute in der BRD (ohne die DDR?) ganz anders aus - nicht nur politisch, sondern auch ökologisch und militärisch.
Deshalb - der lange Prolog schien mir dafür notwendig - muss das SPD-Manifest im grellen und zerstörerischen Licht der "Feuerbälle" in Ukraine und Russland, Israel, Iran und Gaza und der damit im Zusammenhang stehenden hektischen und "unabweisbar notwendigen" Aufrüstung Deutschlands ---> fester Bestandteil der Überlegungen deutscher Außenpolitik werden und sein.
Und so, wie in den oben aufgeführten Gegenbewegungen (Vollständigkeit ist nicht garantiert) oft und meist deren Argumente nicht "eins zu eins" umsetzen konnten, wird es auch bezüglich des "Manifestes" nicht sein. Wir alle haben die Sticheleien, die Verunglimpfungen und das Mobbing gegen die Verfasser in Presse und Talkshows mitbekommen. Den Respekt, den Rolf Mützenich für seine und die seiner Mitunterzeichner "Ander-Meinung" forderte, wird ihm und ihnen versagt - im Gegenteil. Sogar aus den eigenen Reihen weht ihnen im "Sturm der Zeit" die Häme entgegen.
Es mag ja sein, dass das ein oder andere im Text des Manifestes für heute nicht so ganz passend erscheint, dass womöglich Manches in den Zeilen politische Retro und/oder Nostalgie sind, und manche Formulierung mir persönlich wiederstrebt: Aber im Kern ist das Manifest genau das, was WIR in Deutschland angesichts der hemmungslosen Aufrüstung benötigen.
Hoffen wir, dass Stegner und Mützenich das schaffen, was Wagenknecht und Schwarzer versagt blieb. Und sei es, dass daran die Koalition mit der CDU/CSU zerbricht, weil die SPD ab dem 1. Juli 2025 einen anderen Kurs - mit anderem Kapitän - fahren wird.
👉Wer nicht auf "Parteilinie" bleibt - damit ist auch die von Organisationen, Freundeskreisen, Umweltaktiven, Cliquen, Arbeitskreisen und losen Zusammenschlüssen gemeint - ergeht es wie Rolf & Ralf von der SPD ...
Bei diesem Artikel handelt es sich quasi um eine Fortsetzung respektive wesentliche Erweiterung des Beitrages:
- Wenn die "Meinungsfreiheit" des Einzelnen von "Wokeness", Trends und Mainstream diktiert und beschnitten wird ...
13. Jun. 2025
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Blogger. Ein böses und meines Erachtens grundgesetzwidriges Phänomen nicht nur in der Alpenrepublik (siehe Bericht ganz unten), sondern auch in der BRD ist das Belegen des Nachbarn, des Mitbürgers oder gar des Freundes mit einer "Phobie", wenn er/sie gewisse Dinge in Frage stellen, oder sich abweichend dazu äußern, vielleicht sogar ablehnend. Dinge, die bitte von der gesamten Gesellschaft ohne jedwede Kritik zu akzeptieren sind. Basta! Das wurde zunächst vor allem bei der Corona-Krise deutlich, wo sich auch der Blogger gegenüber Andersdenkenden nicht gerade mit "Ruhm" bekleckert - und sich im Nachheren aber auch öffentlich dafür entschuldigt hat.
Hast du kritische Fragen zur Homosexualität oder zur queeren Community, bis du gleich "homophob"; hinterfragst du die Flüchtlingspolitik, bis du sofort "islamophob" und/oder "xenophob"; hast du den Eindruck, dass Migranten bei der Wohnungsvergabe irgendwie bevorzugt werden heißt es gleich, "aha, du bist AfD-Wähler"; kannst du in Sachen "Queere" und "Trans" nicht alles mittragen, bist du auf jeden Fall "phob", wobei dieses Adjektiv von denen, welche es benutzen, auch noch völlig falsch gewählt ist. Denn "Phobos" - das ist die "Angst vor etwas". In Wirklichkeit aber soll es ja bei der Brandmarkung anders Denkender um deren "Ablehnung" und/oder deren "Feindschaft" oder gar deren "Hass" gehen. Natürlich gibt es bei einigen Zeitgenossen Angst vor dem "Anderen" - aber so Verallgemeinern, das ist nicht ok und ist auch demokratisch unfair.
Und es geht weiter, wenn du auch nur annährungsweise etwas darüber sagst oder schreibst, dass man/frau eventuell und vorsichtig diplomatische Mittel einsetzen sollte, um Putin zum Einlenken zu bewegen: Putinversteher, Putinfreund, rote Kolonne ... Ganz schlimm, wenn du auf den Wortbruch der NATO und den USA bezüglich "Osterweiterung" un der womöglich auch noch "verständlichen" Reaktion Putins hinweist: Dann bist du mehr als nur Freund und Versteher, sondern dann bist du auch noch Moskaus Propagandist!
Oder nehmen wir den Konflikt im "Nahen Osten", welcher mit extrem einseitiger und verbal- und optisch-militanter Weise auf deutsche Straßen bis in die oberschwäbische Provinz getragen wird. Von Israel getötete Babys in blutgetränkten Tüchern eingewickelt und demonstrativ auf den Marktplatz gelegt. Ein schwarzes Palästinenserzelt mit unzähligen Fotos der durch Juden und Israelis getöteten Hamaskämpfern - und "Free Palestine"- Chöre. Doch einen "Shani-Louk-Platz" (die israelische Shani stammte aus Oberschwaben und wurde am 7. Oktober 2023 grausam von der Hamas hingerichtet) in Ravensburg gibt es trotz einer entsprechenden Petition nicht. Die wurde mit Argumenten abgelehnt, die aus dem elektronischen Baukasten stammen. - Und wenn du nun deine Kritik dagegen erhebst und für Israel Verständnis zeigst, dann ist völlig inakzeptabel und "bitte keine Mail mehr von dir"!
Und da ist noch der Vorstoß der fünf SPD-Bundestags-Abgeordneten und deren 100 Befürworter und Befürworterinnen, welche allesamt ein Umdenken und ein "sowohl als auch" in Sachen Unterstützung der Ukraine und Wiederaufnahme diplomatische Bemühungen mit Moskau und mit Putin fordern. Mit dem Ergebnis aus den eigenen Reihen, Ralf Stegner und Rolf Mützenich (von ihnen geht das so genannte Manifest aus) seien realitätsfremd und Realitätsverweigerer. Der CDU-Mann Radtke blieb nicht bei Kritik, sondern wechselte gleich zur Beschimpfung in dem der meinte, das Papier zeige "die Lernkurve eines Hirntoten". Nicht nur, dass Stegner und Mützenich aufgefordert werden, zum BSW zu wechseln; die Ravensburger MdB Brugger meint, das alles sei doch nur die Reaktion derer, die bei der SPD-Postenvergabe leer ausgegangen seien - und verschweigt - das der Lars den Rolf schon fast bösartig vom Fraktionsvorsitz vertrieben hat, um ihn dann selbst zu übernehmen. Das war vielleicht auch das Ergebnis einer geheimen Absprache mit der CDU, die ansonsten mit dem "russlandfreundlichen" Mützenich an der Spitze keine Koalition mit der SPD eingegangen wäre. - Wer meinen Blog liest weiß, dass ich gleich an mehreren Stellen darauf hingewiesen habe, dass Rolf Mützenich der bessere SPD-Kanzler (eben nicht Olaf Scholz) gewesen wäre.
Und nicht zu vergessen die "Partei" der Klimaaktivisten. Die sind in Oberschwaben unglaublich und vorbildlich aktiv (BUND, NABU, Waldbesetzer, lose Zusammenschlüsse, Einzel-Aktive) und versuchen zu kompensieren, was "ihre" Bürgermeister, Landräte, Kreisräte und Gemeinderäte versemmeln. Sie - die Politiker - verschachern das Klima für "30 Silberlinge" und behaupten analog und online, Klima stehe bei Ihnen mit an erster Stelle. - Doch auch Klimaaktivisten machen Fehler, wenn auch nicht bewusst, aber doch im Nachherein als solche zu erkennen. Und wenn denn nun einer (1) von Ihnen den Mut hat, auf diese/n hinzuweisen - und zwar öffentlich, weil er auch öffentlich auf die wirklich guten Taten seiner Klimafreunde hinweist - dann geht es ihm (natürlich im Maßstabe 1:1.000.000) ähnlich wie Ralf und Rolf von der SPD (siehe oben).
In Summa: Wenn du nicht auf "Parteilinie" bist - und mit "Partei" meine ich hier nicht nur die politischen Parteien, sondern auch jedwede Organisation aus Politik und Umwelt, Institutionen dito, Kirche, Arbeitskreise, Agenden, Stadtgesellschaft, lose Zusammenschlüsse, Clique, Stammtisch, Freundeskreis usw. - und dies auch noch laut und öffentlich äußerst, ist es mit der "Freien Meinungsäußerung" schnell vorbei. Die kannst du zwar äußern - nicht aber ohne anschließend sanktioniert, beschimpft, verunglimpft und sogar gemobbt zu werden. Und deshalb schweigen 99 - während das eine (1) verlorene Schaf in den Dornen landet ...
Rote Linien gibt es natürlich, solche Beiträge und Äußerungen, welche Menschen zu Tieren degradieren (1933: Nazis stellen Juden den Ratten gleich; 2025: Trump bezeichnet de L.A.-Demonstranten als Tiere), als Menschen als Halbaffen bezeichnen (AfD zu den Flüchtlingen aus dem Maghreb); wenn die Shoa und der Holocaust verharmlost werden (Gauland); wenn Homosexuelle und Lesben mit schmutzigen Witzen, Bemerkungen und spürbarer Diskriminierung überhäuft und bedacht werden; wenn pazifistische Klimaaktivisten als "Terroristen" oder der RAF nahestehend betitelt werden (MdB a.D. Engelhardt, SPD) - Aber Kritik, Fragen, Hinterfragen, eine moderat geäußert andere Meinung - sind keine "rote Linien", sondern Anfragen an die pure und fraglose Linientreue anderer.
Rote Linien werden übrigens auch dort überschritten, wo meine Kritik an anderen nicht mehr neutral oder gar konstruktiv ist, sondern zur Zerstörung der mir gegenüberstehenden Person führt - also destruktiv ist. Genau dies gilt aber auch umgekehrt, wenn sich die Kritik von außen nicht mehr nur gegen meine Meinung und Ansichten richtet, sondern gegen meine Person und diese herabsetzen oder gar zerstören will. Dann habe ich zu sagen: Bis hier hin und nicht weiter.
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Die ehemalige österreichische grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi tritt aus der Partei aus. Wie sie selbst im deutschen Magazin "Cicero" erklärt, tut sie das aufgrund divergierender Haltungen in Sachen Rechte von Trans-Personen. "Es war keine leichte Entscheidung, aber Ergebnis der Abkehr der Partei von den Grundhaltungen, die mich ursprünglich zu ihr brachten: Demokratie, Pluralismus, Feminismus."
El-Nagashi wird für ihre Einstellungen scharf kritisiert - auch von Parteifreunden.
El-Nagashi - von 2019 bis 2024 Nationalratsabgeordnete, davor Bezirksrätin und Landtagsabgeordnete in Wien - war in der Vergangenheit Transpersonen betreffend oft nicht auf Parteilinie. In dem Beitrag in dem konservativen deutschen Medium spricht sie sich etwa gegen die selbstständige Wahl von Pronomen oder parlamentarische Anträge ihrer Partei auf ein Verbot von Konversionstherapien aus - Aussagen für die sie etwa von den Grünen Studierenden als "TERF" (Transpersonen exkludierende radikale Feministin, Anm.) bezeichnet wurde.
Offener Brief von Grünen und Roten
Ihre eigene Arbeit sei "bis auf einige interne Unruhen" von Parteifeindseligkeiten verschont geblieben. "Dies änderte sich schlagartig, als ich vor drei Jahren - nunmehr als Nationalratsabgeordnete - begann, mich öffentlich zu der Thematik rund um Geschlechtsidentität, kurz: das Trans-Thema, zu äußern." Sie habe versucht "mit recht moderaten Worten, darauf aufmerksam zu machen, dass wir uns nicht mehr für Frauenrechte einsetzen können, wenn das Frau-Sein zu einer Beliebigkeit oder einer 'gefühlten Identität' wird."
Und stieß damit auf heftige Kritik, nicht nur aus den Reihen der Grünen. Auch die SPÖ und viele LGBTIQ+-Organisationen widersprechen El-Nagashi. In einem offenen Brief richteten sich schon 2022 Vertreter und Vertreterinnen der beiden Parteien, der Homosexuellen Initiative und von "Queer Base" gegen El-Nagashis Ansichten. Zudem wurde mehrfach ihr Ausschluss gefordert.
Wenn die "Meinungsfreiheit" des Einzelnen von "Wokeness", Trends und Mainstream diktiert und beschnitten wird ...
Blogger. Ein böses und grundgesetzwidriges Phänomen nicht nur in der Alpenrepublik (siehe Bericht ganz unten), sondern auch in der BRD ist das - wie ich es jetzt einmal nenne - "Phoben" des Nachbarn, des Mitbürgers oder gar des Freundes, wenn er/sie gewissen Dinge in Frage stellt, oder sich abweichend dazu äußert. Dinge, die von der gesamten Gesellschaft ohne jedwede Kritik zu akzeptieren sind. Basta! Das wurde zunächst vor allem bei der Corona-Krise deutlich, wo sich auch der Blogger gegenüber Andersdenkenden nicht gerade mit "Ruhm" bekleckert - und sich im Nachheren aber auch öffentlich dafür entschuldigt hat.
Hast du kritische Fragen zur Homosexualität, bis du gleich "homophob"; hinterfragst du die Flüchtlingspolitik, bis du sofort "islamophob" und/oder "xenophob"; kannst du in Sachen "Queere" und "Trans" nicht alles mittragen, bist du auf jeden Fall "phob", wobei dieses Adjektiv von denen, welche es benutzen, auch noch völlig falsch gewählt ist. Denn "Phobos" - das ist die "Angst vor etwas". In Wirklichkeit aber soll es ja bei der Brandmarkung anders Denkender um deren "Ablehnung" und/oder deren "Feindschaft" oder gar deren "Hass" gehen. Natürlich gibt es bei einigen Zeitgenossen Angst vor dem "Anderen" - aber so Verallgemeinern, das ist nicht ok und ist auch demokratisch unfair.
Und es geht weiter, wenn du auch nur annährungsweise etwas darüber sagst oder schreibst, dass man/frau eventuell und vorsichtig diplomatische Mittel einsetzen sollte, um Putin zum Einlenken zu bewegen: Putinversteher, Putinfreund, rote Kolonne ... Ganz schlimm, wenn du auf den Wortbruch der NATO und den USA bezüglich "Osterweiterung" un der womöglich auch noch "verständlichen" Reaktion Putins hinweist: Dann bist du mehr als nur Freund und Versteher, sondern dann bist du auch noch Moskaus Propagandist!
Oder nehmen wir den Konflikt im "Nahen Osten", welcher mit extrem einseitiger und verbal- und optisch-militanter Weise auf deutsche Straßen bis in die oberschwäbische Provinz getragen wird. Von Israel getötete Babys in blutgetränkten Tüchern eingewickelt und demonstrativ auf den Marktplatz gelegt. Ein schwarzes Palästinenserzelt mit unzähligen Fotos der durch Juden und Israelis getöteten Hamaskämpfern - und "Free Palestine"- Chöre. Doch einen "Shani-Louk-Platz" (die israelische Shani stammt aus Oberschwaben und wurde am 7. Oktober 2023 grausam von der Hamas hingerichtet) in Ravensburg gibt es trotz einer entsprechenden Petition nicht. Die wurde mit Argumenten abgelehnt, die aus dem elektronischen Baukasten stammen.
Und da ist noch der Vorstoß der fünf SPD-Bundestags-Abgeordneten und deren 100 Befürworter und Befürworterinnen, welche allesamt ein Umdenken und ein "sowohl als auch" in Sachen Unterstützung der Ukraine und Wiederaufnahme diplomatische Bemühungen mit Moskau und mit Putin fordern. Mit dem Ergebnis aus den eigenen Reihen, Stegner und Mützenich (von ihnen geht das so genannte Manifest aus) seien realitätsfremd und Realitätsverweigerer. Der CDU-Mann Radtke blieb nicht bei Kritik, sondern wechselte gleich zur Beschimpfung in dem der meinte, das Papier zeige "die Lernkurve eines Hirntoten". Nicht nur, dass Stegner und Mützenich aufgefordert werden, zum BSW zu wechseln; die Ravensburger MdB Brugger meint, das alles sei doch nur die Reaktion derer, die bei der SPD-Postenvergabe leer ausgegangen sei - und verschweigt - das der Lars den Rolf schon fast bösartig vom Fraktionsvorsitz vertreiben hat, um ihn dann selbst zu übernehmen. Wer meinen Blog liest weiß, dass sich gleich an mehreren Stellen darauf hingewiesen habe, dass Rolf Mützenich der bessere SPD-Kanzler (eben nicht Olaf Scholz) gewesen wäre.
Und nicht zu vergessen die "Partei" der Klimaaktivisten. Die sind in Oberschwaben unglaublich und vorbildlich aktiv und versuchen zu kompensieren, was "ihre" Bürgermeister, Landräte, Kreisräte und Gemeinderäte versemmeln. Sie - die Politiker - verschachern das Klima für "30 Silberlinge" und behaupten analog und online, Klima stehe bei Ihnen mit an erster Stelle. Doch auch Klimaaktivisten machen Fehler, wenn auch nicht bewusst, aber doch im Nachherein als solche zu erkennen. Und wenn denn nun einer (1) von Ihnen den Mut hat, auf diesen hinzuweisen - und zwar öffentlich, weil er auch öffentlich auf die wirklich guten Taten seiner Klimafreunde hinweist - dann geht es ihm (natürlich im Maßstabe 1:1.000.000) ähnlich wie Ralf und Rolf von der SPD (siehe oben).
In Summa: Wenn du nicht auf "Parteilinie" bist - und mit "Partei" meine ich hier nicht nur die politischen Parteien, sondern auch jedwede Organisation aus Politik und Umwelt, Institutionen dito, Kirche, Arbeitskreis, Agenda, Stadtgesellschaft, lose Zusammenschlüsse usw. - und dies auch noch laut und öffentlich äußerst, ist es mit der "Freien Meinungsäußerung" schnell vorbei. Die kannst du zwar äußern - nicht aber ohne anschließend sanktioniert, beschimpft, verunglimpft und sogar gemobbt zu werden.
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Die ehemalige österreichische grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi tritt aus der Partei aus. Wie sie selbst im deutschen Magazin "Cicero" erklärt, tut sie das aufgrund divergierender Haltungen in Sachen Rechte von Trans-Personen. "Es war keine leichte Entscheidung, aber Ergebnis der Abkehr der Partei von den Grundhaltungen, die mich ursprünglich zu ihr brachten: Demokratie, Pluralismus, Feminismus."
El-Nagashi wird für ihre Einstellungen scharf kritisiert - auch von Parteifreunden.
El-Nagashi - von 2019 bis 2024 Nationalratsabgeordnete, davor Bezirksrätin und Landtagsabgeordnete in Wien - war in der Vergangenheit Transpersonen betreffend oft nicht auf Parteilinie. In dem Beitrag in dem konservativen deutschen Medium spricht sie sich etwa gegen die selbstständige Wahl von Pronomen oder parlamentarische Anträge ihrer Partei auf ein Verbot von Konversionstherapien aus - Aussagen für die sie etwa von den Grünen Studierenden als "TERF" (Transpersonen exkludierende radikale Feministin, Anm.) bezeichnet wurde.
Offener Brief von Grünen und Roten
Ihre eigene Arbeit sei "bis auf einige interne Unruhen" von Parteifeindseligkeiten verschont geblieben. "Dies änderte sich schlagartig, als ich vor drei Jahren - nunmehr als Nationalratsabgeordnete - begann, mich öffentlich zu der Thematik rund um Geschlechtsidentität, kurz: das Trans-Thema, zu äußern." Sie habe versucht "mit recht moderaten Worten, darauf aufmerksam zu machen, dass wir uns nicht mehr für Frauenrechte einsetzen können, wenn das Frau-Sein zu einer Beliebigkeit oder einer 'gefühlten Identität' wird."
Und stieß damit auf heftige Kritik, nicht nur aus den Reihen der Grünen. Auch die SPÖ und viele LGBTIQ+-Organisationen widersprechen El-Nagashi. In einem offenen Brief richteten sich schon 2022 Vertreter und Vertreterinnen der beiden Parteien, der Homosexuellen Initiative und von "Queer Base" gegen El-Nagashis Ansichten. Zudem wurde mehrfach ihr Ausschluss gefordert.