Remember: Die Chronologie zur Entstehung des russischen Angriffs auf das "Grenzland" - Putin vergisst nicht ...
Blogger Stefan Weinert
Die Welt steht am Abgrund ("Eve of destruction") - und da sagte der deutsche Politiker und Diplomat Wolfgang Ischinger und war sich damit mit der gesamten deutschen Politik ziemlich einig: "Sich mit Putin am Grab Gorbatschows ablichten zu lassen - ich weiß nicht, was das weltweit für einen Eindruck macht." Putin wird das nicht vergessen - im Gegensatz zu den Verantwortlichen in Deutschland.
Vor bereits knapp 60 Jahren sang der amerikanische Protestsänger Barry McGuire das von seinem Kollegen P.F. Sloan komponierte Lied "EVE OF DESTRUCTION". Dieses Lied entstand mitten in der Hochkonjunktur des von US-Amerika zu Unrecht angezettelten und geführten Krieges in Vietnam, um die Herrschaft des Kommunismus von Norden herkommend zu unterbinden. Das dürfte uns heute irgendwie bekannt vorkommen. Und wir wissen auch, wie es ausging.
Die meisten damaligen Radiosender hatten diesen Song auf ihre schwarze Liste gesetzt und er durfte dort nicht gespielt werden. Das war die Zeit, in dem auch der hervorragende später gedrehte Film "Good Morning Vietnam" seinen Platz hat, in dem ein US-regierungskritischer Radiomoderator, von den Soldaten geliebt, seinen Job aufgeben muss. Übrigens: "Eve of destruction" (Am Vorabend der Zerstörung) wurde in den USA damals dennoch zum Nr.1 - Hit.
Im Lied heißt es:
Die östliche Welt, ist am explodieren
Gewalt flammt auf, Kugeln werden geladen
Du bist alt genug um zu töten, aber nicht fürs wählen
Du glaubst nicht an den Krieg, aber wofür ist die Waffe die du trägst?
Und selbst auf dem Jordan treiben schon Leichen
Aber du sagst mir immer und immer und immer wieder mein Freund
Ah, du glaubst nicht, dass wir kurz vor der Zerstörung stehen
Verstehst du nicht, was ich zu sagen versuche?
Kannst du nicht die Ängste fühlen, die ich heute fühle?
Wenn der Knopf gedrückt ist, gibt es kein Entkommen
Du wirst niemand retten können, wenn die Welt im Grab liegt
Sieh dich um Junge, es muss dich doch erschrecken, Junge!
Auch heute haben die USA samt der NATO und seinem politischen Partner (oder Anhängsel?) Deutschland plus EU davor Angst, dass sich der Kommunismus - diesmal von Osten kommend - weiter vorschiebt, und sie sind allesamt gegenüber dem damaligen Nachfolgestaat und den GUS-Ländern wortbrüchig geworden: KEINE VERSCHIEBUNG DER NATO NACH OSTEN. Mit "Osten" war auch ein Land wie die "Ukraine" gemeint.
Die Chronologie des amerikanischen Wortbruches wird sehr gut in dem folgenden Artikel der "Neuen Züricher Zeitung" Ukraine-Krise: Wie die Nato ab 1999 nach Osten expandierte (nzz.ch) dargestellt. Dort heißt es (in Auszügen):
"... Ein völkerrechtlich verbindliches Dokument, das die russische Behauptung belegt, existiert nicht. Moskau beruft sich auf mündliche Äußerungen und zitiert etwa den amerikanischen Außenminister James Baker. Er habe Michail Gorbatschow im Februar 1990 versichert, die Nato werde ihre «Jurisdiktion keinen Meter» nach Osten verschieben.
Die USA und die Nato bestreiten, dass es eine entsprechende Abmachung gibt. Man sei zwar bereit, russische Sicherheitsinteressen zu diskutieren. Aber es bleibe weiterhin jedem Land in Europa freigestellt, einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Nato zu stellen.
Die Nato-Expansion von 15 auf 30 Mitgliedsstaaten vollzog sich zwischen 1999 und 2020. In einem ersten Schritt wurden die drei Visegrad-Staaten Polen, Tschechien und Ungarn aufgenommen. Moskau kritisierte die Erweiterung, zumal sich das Verhältnis zur Nato ohnehin massiv verschlechterte ...
2004 erfolgte die zweite und größte Runde: Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien schlossen sich dem Bündnis an. Vor allem die baltischen Staaten, die Teil der Sowjetunion gewesen waren, betrachten die Mitgliedschaft als eine Existenzgarantie.
Als die Nato 2008 an ihrem Gipfel in Bukarest eine (wenn auch nicht formelle) Einladung an die Ukraine und Georgien aussprach, war, aus Sicht des neuen Kremlherrn Wladimir Putin, eine rote Linie überschritten. Russland besetzte im gleichen Jahr einen Teil des georgischen Territoriums, und 2014, nachdem die Ukraine näher an den Westen herangerückt war, annektierte Moskau die Krim.
Zwischen 2009 und 2020 traten schließlich Albanien, Kroatien, Montenegro und Nordmazedonien der Nato bei. Die Erweiterung wird von den Ländern auf dem westlichen Balkan als Beitrag zur Stabilisierung der Region betrachtet. Dies, weil damit die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen garantiert ist."