"Demokratie leben in Ravensburg" - Aber bitte ohne 😡 echten Widerstand ... Zum Vortrag von Heribert Prantl ...
Verehrte Leserschaft,
Sie und eigentlich alle Bürger/innen haben das Anrecht auf Informationen aus dem öffentlichen Leben, welche nicht nur aus Halbwahrheiten oder ausgesuchten Teilaspekten bestehen - denn die sind beide schlimmer als eine Lüge - sondern aus gut recherchierten und investigativ generierten Fakten.
Bekanntlich hatte ich vor einigen Tagen einen "Offenen Brief an Heribert Prantl" geschrieben, der am 30. Oktober 2024 zu einem Vortrag im Rahmen von "Demokratie leben" ins Ravensburger Medienhaus in der Karlstraße eingeladen war. In diesem Brief wies ich den sehr bekannten und anerkannten Journalisten auf die - meiner und Vieler Meinung nach - demokratische und gefährliche Schieflage sowohl bei der Schwäbischen Zeitung, als auch und vor allem der Ravensburger Politik hin.
Dankeswerter Weise erhielt ich umgehend eine sehr freundliche und wohlwollende Antwort von Professor Dr. Prantl. In Ihr und einer weiteren Antwort von Herrn Prantl ließ er mich wissen, dass er - auch dank mir - für seinen Vortrag in Ravensburg gut präpariert sei. Beide Mails waren so formuliert, dass die von mir angesprochenen Themen Niederschlag in seinem Vortrag finden werden.
Das Wort "Enttäuschung" als meine Reaktion passt dazu nicht, sondern es ist die "Bestätigung" dessen, was nicht nur ich, sondern mit mir sehr-sehr-viele Bürger und Bürgerinnen über die Berichterstattung der "Schwäbische Zeitung" und über die "für die angepasste und glatt gebügelte öffentliche Meinung weiteren Zuständigen" denken.
Dass er zudem mit seinem Kollegen und Vorgesetzten die Veranstaltung (als Nichtveranstalter!) entsprechend anmoderiert hat/haben, war für meine Quelle auch ziemlich unangebracht. Wie gesagt: Es war keine Veranstaltung der Zeitung!!, weshalb auch die Kritik an ihr bei weitem nicht ausreichte ...
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Leserbrief von Willy Müller (er war in der Vergangenheit auch Stadtrat), gerichtet an mich: Abgedruckt von der "Schwäbischen Zeitung" am 3. März 2016 (Screenshot vom 2.11.24, 12:31 Uhr) mit der Headline: "Am Seestraßensyndrom erkrankt." Eine Bitte um Korrektur bzw. Widerspruch von mir durch einen weiteren Leserbrief von mir, wurde nicht entsprochen.
Es wurde eine einmalige und sehr große Chance vertan - und der Glaube des kleinen Bürgers an dem wirklichen Mut und das Löwenherz jener, die einerseits aufgrund Ihrer Prominenz die Möglichkeit haben, etwas entscheidend zu bewegen, geht weiter gegen Null. Denn auch Prominenz scheint - gepaart mit Popularität - absolut nicht frei von Schweigen zu sein.
Prantl erinnerte zunächst an seine Verbindungen zur „Schwäbischen Zeitung“, ... „Ich [Prantl] rede zuerst vom Widerstandsartikel im Grundgesetz, der im Artikel 20 Absatz 4 den großen Widerstand beschreibt“, sagte Prantl, „dieser Artikel erinnert an den 20. Juli 1944. ... Der Widerstandsartikel sei zugleich die Aufforderung zum kleinen Widerstand, zum friedlichen, zum produktiven und kreativen Widerstand in der Demokratie. ... Mit „kleinem Widerstand“ meinte Prantl friedlichen, bürgerlichen Protest gegenüber Extremisten, aber auch gegenüber Fehlentscheidungen der Politik und Menschenrechtsverletzungen. „Widerstand in der Demokratie heißt Widerspruch“, so Prantl, „er heißt Zivilcourage, aufrechter Gang, Kirchenasyl, Stuttgart 21, Cap Anamur, Amnesty, Greenpeace, Pro Asyl, Fridays for Future oder, 'Die letzte Generation'. Widerstand in der Demokratie besteht in der Demaskierung von Übelständen.“ ... Im Anschluss an den Vortrag verlas die ehemalige SWR-Journalistin Ulrike Felder-Rhein noch Fragen der Zuhörer. Prantl bekam anhaltenden Applaus, ebenso wie Uwe Hertrampf vom Projekt „Demokratie leben“. Auch er hatte die Bedeutung der „immerwährenden Gegenrede gegen Extremisten“ hervorgehoben. - Ende