RAVE: SCHUSSENPARK statt ~Schussenstrand~ / Lichtschnelle Antwort aus dem Rathaus ...
Verehrte Leserschaft
Vor zwei Tagen hatte ich an die Ravensburger Stadtspitze (die drei Bürgermeister) und mit Cc an den Gemeinderat den Vorschlag gesendet, statt des Schussenstrands, einen Schussenpark bei schon vorhandener Infrastruktur in Ravensburg zu kreieren. Nach nur zwei Tagen (also heute) bekam ich vom Herrn Baubürgermeister eine Antwort. Bemerkung: Dass die Zuschüsse von Bund und Land Euro projektgebunden sind, ist mir bewusst. Dennoch sind es Steuergelder, welche meiner Meinung nach lieber zurückgehalten werden sollten, als sinnlos verbaut zu werden. Denn der ökologische Mehrwert - der bei solchen Projekten vorgeschrieben ist - ist sehr fraglich.
Gerade die teure und sterile Umgestaltung des Gespinstmarktes - das war keine Pflichtaufgabe der Stadt Ravensburg - ist in der Bürgerschaft sehr umstritten. Und die Bemerkung "natürlicher Schatten der Gebäude" ist angesichts der fehlenden Grünanlage an dieser Stelle, schwer zu verkraften. Denn das Wort "natürlich" setzt die "Natur" voraus. Und "vor etlichen Jahrzehnten" waren andere als die jetzige Stadtspitze für Ravensburg (der grüne OB Vogler mit CDU-Parteibuch)
Stefan Weinert
-----------------------------------------------------
Via E-Mail am 1. August 2024, 18:38 Uhr
Markierungen vom Blogger
Sehr geehrter Herr Weinert,
viele Dank für Ihre Mail. Es freut mich sehr, dass Sie sich konstruktiv mit dem Klimawandel beschäftigen und Vorschläge zu dessen Abmilderung machen. Nochmals Danke dafür.
Auch wenn es viele nicht mehr hören wollen oder können, ja, der Klimawandel ist sicher eine der ganz großen Zukunftsherausforderungen. Deshalb ist es selbstverständlich das Ziel der Stadtverwaltung mehr Wasser durch Bachläufe oder Brunnen an die Oberfläche zu bringen. Dies ist uns zum Beispiel bei der Umgestaltung des Gespinstmarktes hervorragend gelungen. Der offen gelegte Bachlauf liegt sogar im natürlich Schatten der Gebäude und ist deswegen bei Kindern und Eltern besonders bei den derzeitigen Temperaturen sehr beliebt. Sie können sich derzeit praktisch jeden Tag davon ein Bild machen.
Wichtig ist uns, dass wir das Thema nicht nur in der Altstadt ernst nehmen, sondern auch bei Umgestaltungen in anderen verdichteten Stadträumen. So haben wir zum Beispiel bei der Umgestaltung des Platzes beim Münster in Weißenau Fläche entsiegelt und zusätzliches Wasser an die Oberfläche geholt, welches Kinder mit Ihren Eltern heute begeistert nutzen.
Wasser wird auch bei weiteren Planungen eine zentrale Rolle spielen. Wann immer es geht, werden wir mehr Schatten, mehr Wasser und mehr Grün in die Stadt bringen. Das war im Übrigen auch in der Vergangenheit schon so, hier möchte ich auf die Rossbachstraße und die Bachstraße verweisen, wo bereits vor etlichen Jahrzehnten solche innerstädtischen Bachläufe verwirklicht wurden.
In Bereichen, bei denen derzeit keine Straßensanierungen oder auch Straßenumgestaltungen anstehen, ist der finanzielle Aufwand im Verhältnis natürlich um einiges höher. Unabhängig davon werde ich Ihren Vorschlag zu Prüfung an unser Umweltamt bzw. die Abteilung Grünflächen und Ökologie weitergeben. Das heißt aber nicht, dass es kurzfristig zu einer Umsetzung kommt. Hierzu braucht es demokratische Beschlüsse und vor allem auch die finanziellen Mittel.
Ihren Vorschlag dafür den Schussenpark aufzugeben, teile ich nicht. Für dessen Umsetzung gibt es einen demokratischen Beschluss, eine fertige Planung und bereits auch eine Auftragsvergabe, unabhängig davon, dass die 3 Mio. Euro Landesmittel an die Umsetzung in dieses Projekt gebunden sind. Wir dürften das Geld an anderer Stelle gar nicht einsetzen.
Bitte seien Sie versichert, wenn der Gemeinderat mit großer Mehrheit diesem Projekt zustimmt, der Bund so viel Fördermittel gibt, dann entsteht auch etwas sehr Gutes, dass auch den Menschen in unserer Stadt zum Vorteil gereicht.
Wir entsiegeln großflächig und es entsteht eine neue wertige Grünfläche mitten in unserer Stadt, direkt am Fluss. Dieses Projektplanung entspricht also allen Kriterien, die wir im Zuge des Klimawandels zu beachten haben.
Ich weiß, dass Ihr Vertrauen in die Stadtverwaltung minimal bis gar nicht vorhanden ist, was ich sehr bedaure. Bitte akzeptieren Sie dann aber wenigsten demokratische Beschlüsse. Vielen Dank.
Freundliche Grüße
Dirk Bastin Bürgermeister
Stadt Ravensburg Baudezernat
-------------------------------------------------------
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bastin,