Stadtbild, Teil 6 --- Lichterkundgebung in Ravensburg: "MERZ SPRICHT NICHT FÜR UNS!"
Pressemtteilung von "Oberschwaben gegen Rechts" von 28. Oktober 2025
Hunderte Ravensburgerinnen bei bewegender Lichter-Kundgebung auf dem Ravensburger Marienplatz (18:00 bis 19:30 Uhr)
Starkes Zeichen für ein buntes Stadtbild
Ravensburg. Trotz des regnerischen Wetters setzten mehrere hundert Ravensburgerinnen und Ravensburger am gestrigen Montagabend, 27. Oktober 2025, bei Kerzenlicht und kühlen Temperaturen vor dem Lederhaus ein eindrucksvolles Zeichen für eine solidarische Stadtgesellschaft und gegen Ausgrenzung.

Alle Fotos: Oberschwaben gegen Rechts
Zur kurzfristig angemeldeten Kundgebung mit dem Motto, „Rassismus verschandelt das Stadtbild“ hatte das Bündnis "Oberschwaben-Gegen-Rechts" eingeladen.
In zahlreichen Wortbeiträgen verurteilten die Redner/innen – die meisten weiblich und mit migrantischen Lebensgeschichten - die jüngsten „Stadtbild-Aussagen“ des Bundeskanzlers Friedrich Merz. Sie verwahrten sich dagegen, berechtigte Sorgen und Nöte von Frauen, für die Verbreitung von rassistisch anmutenden Angstbildern zu missbrauchen. „Nicht Migranten machen mir Sorgen, Angst machen mir Politiker, die unser Land spalten wollen und betrunkene Männer“, so eine Rednerin.

In bewegenden Schilderungen zu ihrem Lebens-Alltag, der oft von Ausgrenzung und Ablehnung aufgrund von Hautfarbe und Herkunft geprägt ist, stand immer wieder die Frage nach dem "wie" und "wann" es genug sei, um hier als vollwertiges Mitglied der deutschen Gesellschaft anerkannt zu werden. „Ich habe hier studiert, arbeite seit 20 Jahren und engagiere mich ehrenamtlich im sozialen Bereich, wo ich nur kann. Was also, kann und soll ich noch tun?“, so eine der gestellten Fragen.
Statt unsere Gesellschaft von oberster Stelle mutwillig und fahrlässig weiter zu entsolidarisieren, wurde immer wieder eine Lösungsorientierte Politik angemahnt.

An die Adresse der CDU und andere Parteien gerichtet, forderten Veranstalter und Redner/innen Symbolpolitik auf dem Rücken von migrantischen Menschen zu unterlassen. Wir sind eine bunte Stadt und Menschen jeglicher Herkunft sind eine Bereicherung für unserer Gesellschaft, die es endlich angemessen zu würdigen gilt.
Statt weiter Ressentiments zu schüren, sollten die Regierenden endlich ihre eigenen Versäumnisse im Bildungs- und Gesundheitsbereich, in der Schulsozialarbeit, bei Präventivprogrammen, in der finanziellen Ausstattung von Einrichtungen für Frauen in Not und dem gesetzlichen Schutz vor häuslicher Gewalt schleunigst auszuräumen.
Neben der Politik ist jede und jeder in unserem Land aufgefordert und eingeladen, sich im Alltag mit Courage und Herz gegen Rassismus zu stellen.