Honig für die Häfler: Quadratisch - verführerisch - Blümcke // "Das haben wir nicht gewusst ..." (?)
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir alle kennen den Werbeslogan für eine bekannten Schokolade: quadratisch-praktisch-gut. Nicht erst seit gestern Abend, wo ich (Ravensburger Bürger) einen Flyer aus dem Oberbürgermeisterwahlkampf Friedrichshafen in buntem Glanzpapier in meinem Briefkasten vorfand, muss ich diesen Slogan - in Bezug auf einen der sieben Bewerber auf dieses verantwortungsvolle Amt - krass umformulieren. Jener Flyer hat die Maße von 20 x 20 cm, ist also quadratisch - und soll für die Leser/innen so eine Art "süßeste Verführung seit es Blümcke gibt" sein. In der Tat ist der Inhalt für mich und aus meiner persönlichen Sicht "Honig für Häfler", der sich aber beim genauen Hinschauen als Kunsthonig erweist und von eben genannten "Kandidaten N°1" stammt.
Gerade habe ich auch einen Artikel über das geplante Reformgesetz des Gesundheitsministers Karl Lauterbach veröffentlicht. Dort heißt es in Auszügen:
- "Karl Lauterbach wettert und droht, dann säuselt er und schmiert Honig ums Maul. Allen verspricht er das Blaue vom Himmel. Es stört ihn nicht im Geringsten, dass er sich dabei ständig widerspricht. Zunächst sollte die Reform kostenneutral sein, jetzt kostet sie 50 Milliarden Euro. Den Bundesländern verspricht er, dass sie nur die Hälfte der Kosten tragen müssen. Den Rest zahlen die gesetzlich Versicherten. Ich verhindere Krankenhausschließungen, beteuert er gegenüber den einen. Wir brauchen längst nicht alle Krankenhäuser, verlautbart er bei den anderen. Hoch und heilig gelobt er: Das Wohl aller stehe an erster Stelle – schnelle Versorgung, Unmengen an Personal, vorzügliche Behandlungsqualität. Doch immer mehr Betroffenen schwant nach und nach das Ausmaß der falschen Versprechungen. Die angebliche Qualitätsverbesserung durch Zentralisierung ist ein gezielter Klinikkahlschlag. Die Folge wären deutlich weitere Wege und erheblich längere Wartezeiten. Die Not der allermeisten Krankenhäuser würde verschärft statt behoben."
Nun ist dem oben erwähnten Honigflyer von Simon Blümcke, den viele und auch ich seit neun Jahren ertragen müssen, das Folgende zu lesen, in [ ] Bemerkungen von mir:
- "Innerhalb von 12 Monaten muss klar sein, wo wir [er ist also schon OB in FN] das Klinikum neu bauen und wie das geschehen soll [Tatsache, kein Konjunktiv]. Mein Favorit ist klar: Zug um Zug Neubau am bewährten Standort Manzell [Teilort von FN]. So können wir [dito] uns auf die gigantischen Herausforderungen konzentrieren, die mit der Lauterbachschen [!!!! siehe oben] Krankenhausreform verbunden sind: Dem Abbau von Doppelstrukturen und der Stärkung [er meint Zentralisierung] der Medizin am Häfler Krankenhaus [Schließung der Klinik in Tettnang?]."
An anderer Stelle der Gl(ä)anzbroschüre unter der Rubrik "über mich" ist zu lesen:
"Seit 2015 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates beim Klinikverbund Oberschwabenklinik (OSK)."
Im Jahr 2023 - vor 15 Monaten - wurde die für die Bürgerinnen und Bürger des nordwestlichen und nordöstlichen Landkreises Ravensburg wichtige und hervorragend funktionierende Klinik in Bad Waldsee (Kurstadt mit über 20.000 Einwohnern), trotz großer Bürgerproteste auch mit der Zustimmung des OSK-Aufsichtsrates beschlossen (natürlich schon zuvor) und durchgeführt. Kein öffentlicher Protest von Herrn Blümcke. Die Schließung war mysteriös und ominös, denn Bad Waldsee war die einzige Klinik im Verbund OSK, welche Gewinn abwarf. Es ging hier nicht um Abbau von "Doppelstrukturen", die übrigens manchmal sogar notwendig sind, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten: "Vorsorgestruktur" (siehe Grundgesetz) wäre nämlich der passendere Begriff.
In der OSK-Skandalzeit 2021/22 war von Simon Blümcke kein Jota zu hören. Weggeduckt hat er sich. Nicht als Aufsichtsratsvorsitzender 2.0 - und auch nicht als schützender Bürgermeister, als einer seiner Ravensburger Bürger von der OSK vors Landgericht gezerrt und mit 250.000 Euro Strafe und/oder sechs Monaten Gefängnis bedroht wurde!
Das alles wissen die Häflerinnen und Häfler nicht - denn die dortigen Zeitungen sehen sich nicht dazu berufen, investigative Berichterstattung zu betreiben, wobei ich die Journalisten vermutlich freisprechen muss, weil auch sie (jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt, wo ich ihnen diese Information zukommen lasse) es nicht wissen. Soll niemand im Nachherein sagen dürfen: DAS HABEN WIR NICHT GEWUSST!