Das ist das Ergebnis von MDR-Recherchen am Montag. Demnach kam der Hinweis zu Taleb A. im September 2023 von der gleichen Person, die zuvor bereits das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Polizei Berlin kontaktiert hatte.

"Please answer it's very urgent. There's a guy said he's going to kill random german citizens, please do something and arrest him as soon as possible. He said he's living in Bernburg city (he was living in Magdeburg) he might be still in Magdeburg, he' from Saudi Arabia, he' asylum ... He said that on twitter to the people, "do you blame me, if I kill randomy 20 german people." 

Diese Nachrichten schrieb eine Hinweisgeberin an die Polizei in Sachsen-Anhalt.

Beide Behörden erklärten sich für nicht zuständig: Das BAMF verwies an die Berliner Polizei; die Berliner Polizei schickte die Hinweisgeberin zur Polizei Magdeburg. Wie die Hinweisgeberin MDR INVESTIGATIV sagte, hat sie – anders als vom BAMF und der Polizei in Berlin – von Sachsen-Anhalts Polizei aber nie eine Antwort erhalten. Ihre Meldung hatte demnach die Bitte enthalten: "Please answer, it's very urgent" – auf Deutsch: "Bitte antworten Sie, es ist sehr dringend."

Die Hinweise wurden allen drei Behörden den Informationen zufolge über soziale Netzwerke übermittelt, im Fall der Magdeburger Behörde per Instagram-Direktnachricht. Screenshots davon liegen dem MDR vor. Sie enthalten den vollständigen Namen, den Wohnort und das Geburtsdatum von Taleb A. – sowie einen Hinweis auf einen Tweet, mit dem dieser seinen Follower fragte, ob sie ihn verantwortlich machen würden, wenn er 20 Deutsche töten würde.